ARD-Dokumentation zu 75 Jahre Reichspogromnacht: `Antisemitismus heute - wie juden feindlich ist Deutschland?´

ARD-Dokumentation zu 75 Jahre Reichspogromnacht:

`Antisemitismus heute - wie juden feindlich ist Deutschland?´


`Antisemitismus heute - wie juden feindlich ist Deutschland?´

„Es gibt wieder No-Go-Areas für Juden", sagt ein Berliner Rabbiner über seine Stadt. Das sind beispielsweise Teile von Wedding und Neukölln mit einem hohen Anteil arabischer und türkischer Migranten. Er selbst ist vor einem Jahr von arabischen Jugendlichen auf offener Straße brutal angegriffen und schwer verletzt worden.
Am 9. November 2013 jährt sich die Reichspogromnacht zum 75. Mal: der unheilvolle Auftakt zum Massenmord an europäischen Juden, zu einem von Deutschen begannenen Zivilisationsbruch, der einzigartig in der Menschheitsgeschichte ist. Wie sieht es heute aus mit der Judenfeindlichkeit in Deutschland? Um diese Frage zu beantworten, begeben sich drei Autoren auf eine Reise durch Deutschland. Sie beleuchten Hintergründe und Motivationen judenfeindlicher Gesinnungen in ganz unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft.

Ahmad Mansour erforscht die Verbreitung des muslimischen Antisemitismus. Mansour, arabisch-palästinensischer Israeli, hat an der Universität Tel Aviv studiert und lebt seit neun Jahren in Deutschland. In Gesprächen mit Jugendlichen heute stellt sich heraus, dass in vielen muslimischen Familien bis heute Judenhass vorgelebt wird – häufig gestützt von arabischen Fernsehsendern, die ihre antisemitischen Kampagnen weltweit verbreiten.

Jo Goll, TV-Journalist und Experte für Rechtsextremismus, nimmt das rechtsnationale Lager in den Fokus. "Die Juden sind einfach an allem schuld", tönt es aus diesen Kreisen. Goll spricht mit Aussteigern aus der rechten Szene und besucht ein koscheres Lokal in Chemnitz, dessen Besitzer von massiven Übergriffen berichtet.

Das Gleiche gilt auch für die Jüdische Gemeinde in Dessau, deren Vorsitzender Alexander Wassermann ist: "Ich traue mich schon lange nicht mehr mit Kippa auf die Straße. Das ist in Dessau einfach zu gefährlich."

Wissenschaftler haben mehr als 100.000 Mails mit antisemitischen Inhalt, die an jüdische Einrichtungen geschickt wurden, untersucht und analysiert – ihr Fazit: Der Antisemitismus ist virulent – und auch wenn er versucht, sich ein neues Erscheinungsbild zu geben, ist es doch der sattsam bekannte Antisemitismus.

Antisemitismus in Deutschland ist wieder und noch immer ein facettenreiches Phänomen, weswegen der Film zwar eine sehenswerte und aufrüttelnde Dokumentation über den heutigen Antisemitismus ist – aber selbst in 45 Minuten eben nicht jede Erscheinungsform des Antisemitismus darstellen und entlarven kann. Erinnert sei etwa an die antisemitische Hasskampagne im vergangenen Jahr, als Personen, die es gar nicht mögen, als Antisemiten bezeichnet zu werden und die lieber als Kostümhumanisten auftreten und ihren menschenverachtenden Hass verbreiten, mit „Gedichten“ und Karikaturen im Stil des „Stürmers“ (Juden = Schwarzer Hut, langer Bart, schwarzer Mantel, riesige Nase – und wahlweise entweder mit blutverschmiertem Messer, Geldsack auf dem Rücken oder mit Zigarette im Mund, die sie sich an der Zündschnur einer Bombe anzünden ) offenkundig das Projekt ihrer Großeltern vom „judenreinen Deutschland“ vollenden wollen. Natürlich bilden sich diese AgitProp-Sektierer ein, „intelektuell“ zu sein, behaupten sogar, „ethisch“ zu sein. Aber völlig absurde und realitätsferne Selbstwahrnehmung ist bei Antisemiten nichts besonderes – die Altvorderen schwadronierten ja auch davon, einer „Herrenrasse“ anzugehören. Da passt es dann nur, wenn der gleichen Personenkreis auch der Wahnvorstellung einer „Eliteherrschaft“ anhängt und die Euthanasie, also die Ermordung von Menschen mit Behinderung, ganz toll finden.

Aber wie reagiert die Öffentlichkeit wenn solche Gestalten schon wieder aus ihren Löchern kriechen und versuchen ihr primitives Gift zu verspritzen? Schaut die Öffentlichkeit wieder weg – oder macht sie den Menschenfeinden klar, dasa für sie kein Platz, kein Spielraum, keine Bewegungsfreiheit in einer zivilisierten Gesellschaft vorhanden ist? Und man darf auch nicht außer Acht lassen, das, wie es das letzte Jahr gezeigt hat, der gleiche Personenkreis durchaus auch zu islamophoben Rassismus und Homophobie neigt - auch wenn man, aus taktischen Gründen, als "Homofreundlich" ausgibt und versucht auch Schwule und Lesben als "nützliche Idioten" in die eigenen sektoiden, faschistischen Reihen zu locken.

 

Izi Aharon

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Samstag, 09 November 2013

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