Keine Hassausstellung am Rhein! Brief an die Abgeordneten im Kölner Rat

Keine Hassausstellung am Rhein!

Brief an die Abgeordneten im Kölner Rat


Brief an die Abgeordneten im Kölner Rat

Liebe Leserinnen und Leser von Tapfer in Nirgendwo,

bitte senden Sie den folgenden Brief oder beliebige Teile davon an die Abgeordneten im Kölner Rat, mit der Aufforderung einer Stellungnahme. Senden Sie mir die Antworten gerne zu. Bei dieser fragwürdigen Entscheidung der Stadt müssen schlicht alle Abgeordneten im Kölner Rat Stellung beziehen!

Sehr geehrte(r) Herr/Frau Schmitz,

Der Kölner Rat plant, Steuergelder für eine politisch einseitge Ausstellung gegen Israel auszugeben. Ich frage: Warum?

Die Ausstellung heißt „Breaking the Silence“ und besteht aus anonymen Aussagen, die das Verhalten der israelischen Armee auf das Schärfste kritisieren. Es exitieren mehrere Vorwürfe von Augenzeugen, die Ausstellung verbreite bewusst Lügen. Viele Vorwürfe wurden bis zum heutigen Tag von den Organisatoren nicht widerlegt!

Im Frühjahr 2016 möchte die Stadt Köln diese Ausstellung laut Kölnischer Rundschau unterstützen, indem sie Räumlichkeiten und Logistik zur Verfügung stellt. Die Rundschau titelt: “‘Breaking the Silence’ soll 2016 kommen”. Ich frage: Warum?

Die Austellung ist radikal einseitig und verurteilt ausschließlich Israel. Zu der Tatsache, dass Artikel 7 der Gründungscharta der Hamas die Vernichtung aller Juden fordert und regelmäßig auf Israel Raketen abgefeuert werden, schweigt die Ausstellung. Die Ausstellung schweigt zudem dazu, dass der stellvertretende Minister für religiöse Stiftungen der Hamas, Abdallah Jarbu, vor ein paar Jahren diese Worte sprach:

“Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen! Juden sind keine Menschen, sie sind kein Volk. Sie haben keine Religion, kein Gewissen, keine moralischen Werte!“

Wenn die für Köln geplante Ausstellung des Schweigens über Judenhass im Nahen Osten bei der gleichzeitigen Verurteilung der Selbstverteidigung von Juden von privater Hand unterstützt werden würde, wäre dies von Artikel 5 gedeckt, aber hier sollen öffentliche Gelder der Stadt Köln zur Förderung einer politischen Agitation gegen ein Land ausgegeben werden, mit dessen größter Stadt Tel Aviv Köln ein partnerstädtisches Verhältnis pflegt. Ich frage: Warum?

Bethlehem ist ebenfalls Partnerstadt der Stadt Köln. Im Gegenzug zu Tel Aviv sind in Bethlehem nicht alle Bürgerinnen und Bürger gleichberechtigt! Dort gibt es keine Religionsfreiheit und keine Meinungsfreiheit. Frauen und Männer sind in Bethlehem nicht gleichberechtigt. In Tel Aviv findet die größte Parade für Schwule und Lesben im Nahen Osten statt. In Bethlehem werden Schwule und Lesben verfolgt. In Tel Aviv leben viele Muslime. In Bethlehem sind jüdische Israelis verboten. Bethlehem ist lebensgefährlich für Juden. Nazis würden sagen: “Bethlehem ist judenrein!” Eine Ausstellung über den virulenten Judenhass und den kriegerischen Fundamentalismus in der von der palästinensischen Autonomiebehörde besetzten Stadt Bethlehem ist in Köln nicht geplant. Da bricht Köln kein Schweigen! Ich frage: Warum?

“In einer endgültigen Lösung können wir nicht mal die Existenz eines einzelnen Israelis in unserem Land sehen, seien es nun Zivilisten oder Soldaten.”

Diesen Satz sprach Mahmut Abbas im Juli 2013 zu überwiegend ägyptischen Journalisten. Mit “Israelis” meint Abbas ausschließlich Juden. Er meint nicht die knapp 1,6 Millionen Isralis, die Muslime sind. Sie dürfen sich selbstverständlich in einem möglichen Palästina aufhalten. Mufti Muhammad Hussein wurde von Abbas zum “geistigen Führer der palästinensischen Autonomie” ernannt und erklärte zur 47-Jahr-Feier der Fatah:

„Die Stunde der Auferstehung wird nicht kommen, solange wir die Juden nicht vernichtet haben. Die Juden werden sich hinter Steinen und Bäumen verstecken. Dann werden die Steine und Bäume zu uns rufen: ‚Oh Moslem, Diener Allahs, da versteckt sich ein Jude hinter mir, komm und töte ihn.‘“

Mahmud Abbas unterschreibt Todesurteile für Menschen, die nichts anderes getan haben, als Grundstücke an Juden zu verkaufen. Zudem lässt Abbas Straßen nach Menschen benennen, die als “Märtyrer” möglichst viele Juden ermordet haben.

Zu all dem schweigt die Ausstellung! Die Ausstellung “Breaking the Silence” bricht somit kein Schweigen, sondern stimmt lediglich in den lauten Chor der einseitigen Israelkritiker ein. Die Ausstellung sollte daher besser “Joining the Choir” heißen! Die Stadt Köln möchte diesen Chor nun unterstützen. Ich frage: Warum?

Vor dem Kölner Dom findet seit über zehn Jahren eine “Botschaft des Hasses” statt. Der Oberbürgermeister von Köln, Jürgen Roters, sagte zu dieser Botschaft einst:

“Unter dem Namen „Kölner Klagemauer“ startete Ende der 1980er Jahre eine Privatinitiative gegen Wohnungsnot und Obdachlosigkeit. Während des Zweiten Golfkriegs zog sie 1991 als „Klagemauer für Frieden“ vor den Kölner Dom. Was als Forum freier Kommunikation und Mahnung zum Frieden begann, entwickelte sich 2004 zu einem Ort, der in geschichtsblinder Einseitigkeit antiisraelische Ressentiments nährt.

Skandalöser Höhepunkt dieser Entwicklung war die Anbringung einer Karikatur im Januar 2010. Sie zeigte die Umrisse einer jüdisch gekennzeichneten Person, die ein palästinensisches Kind mit Messer und Gabel verspeist. Erst nach lautstarker öffentlicher Kritik zog der Betreiber der Dauerdemonstration diese in unseren Augen volksverhetzende antiisraelische und antisemitische Karikatur zurück.

Auch wenn sich die Initiatoren der Kölner Klagemauer juristisch auf das hohe Gut der grundgesetzlich geschützten Meinungsfreiheit berufen können, sieht Köln es als seine Pflicht an, grundsätzlich immer dann eine Grenzziehung einzufordern oder vorzunehmen, wo zum Hass gegen andere Völker aufgerufen wird und antisemitische – oder auch andere Religionen verunglimpfende – Botschaften verbreitet werden. Dabei ist es unerheblich, ob diese offen oder in unterschwelliger Form erfolgen.

Mit der in extremer Einseitigkeit gegen Israel gerichteten Dauerdemonstration sind nach unserer Auffassung die Grenzen der Meinungsfreiheit in einer Stadt, die für Toleranz und Frieden steht, schon lange überschritten. Die Dauerdemonstration vermittelt keine Botschaften des Friedens, sondern des Hasses gegen ein Volk, das wie kein anderes Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns wurde und dessen Existenzrecht als Staat nach wie vor von vielen Kräften in der Region nicht anerkannt wird.”

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen der sogenannten Kölner Klagemauer vor dem Dom und dem vermeintlichen Brechen des Schweigens, das im Frühjahr 2016 von der Stadt Köln unterstützt werden soll?

Übrigens, die “lautstarke öffentliche Kritik” gegen die “Botschaft des Hasses” kam auf, nachdem der Kölner Theaterleiter Gerd Buurmann die Angelegenheit auf seinem Blog Tapfer im Nirgendwo skandalisiert hatte. Die Reaktion der Stadt Köln überraschte:

Gerd Buurmann wurde in das Büro für internationale Angelegenheiten einberufen, wo ihm ein Mann mit dem Namen Frieder Wolf erklärte, er solle aufpassen, was er über Köln sage und wenn er weiterhin schlecht über die Stadt spräche, er es mit ihm zu tun bekäme. Kann es sein, dass die Stadt Köln kein Schweigen brechen sondern eher ein Schweigen schaffen will?

Der New Yorker Theaterleiter Tuvia Tenenbom besuchte jüngst Frieder Wolf, nachdem sich der Leiter des Büros für internationale Angelegenheiten als Mann vorgestellt hatte, der seine Aufgabe darin sähe, Juden zu retten. “Ein Judenretter”, dachte sich Tuvia und entschied: “Ich möchte sehen, wie das Büro eines städtisch angestellten Judenretters in Köln aussieht.” Tuvia ging also ins Büro von Frieder Wolf und war überrascht über das Bild, das er prominent plaziert im Büro des kölschen Außenministers vorfand: Frieder Wolf zusammen mit Mahmud Abbas von der Fatah! Der Journalist Alex Feuerherdt konstatiert:

“Entweder wusste der Oberbürgermeister nicht, was der Leiter des zuständigen städtischen Büros für internationale Angelegenheiten, Frieder Wolf, da im Schilde führt. Oder er hat ein Problem erst erkannt, als er sowohl von der israelischen Botschaft in Berlin als auch von der Synagogengemeinde und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Köln darauf hingewiesen wurde, dass es eines gibt.”

Im Kölner Büro für internationale Angelegenheiten hängt ein Bild von Mahmut Abbas und im Frühjahr 2016 soll nun auch noch in einem weiteren Raum des Rats einseitig Israel kritisiert werden. Ich frage: Warum?

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Für die Mailadressen der Abgeordneten klicken Sie hier!

 

Tapfer im Nirgendwo

 

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Autor: joerg
Bild Quelle:


Samstag, 20 Juni 2015

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