Deutscher Frühling: Offizielle Politik im freien Fall

Deutscher Frühling:

Offizielle Politik im freien Fall


Wer die Geschichte der letzten zwei-, dreitausend Jahre kennt, wird vielleicht wissen, dass Imperien, Großreiche und andere staatspolitische Konstrukte in der Regel an ihren inneren Widersprüchen scheitern, bevor sie von außen überrannt werden.

Offizielle Politik im freien Fall

von Ramiro Fulano

 
So war es zumindest in der antiken Welt. Als die Expansion der Römischen Reiches an seine natürlichen Grenzen stieß und eine auf ständige Einverleibung billiger Ressourcen angewiesene Palastwirtschaft in der Krise versank, verlegten Heerscharen munterer Goten, Hunnen, Teutonen und Germanen ihren Hauptwohnsitz plötzlich in klimatisch vorteilhaftere Gefilde.
 
Beachten Sie bitte, liebe Leserinnen und Leser, dass die Völkerwanderung, also das Ende des antiken „Mehr Europa“-Projektes, dem wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Zusammenbruch des marode gewordenen Römischen Reiches folgte: Sie führte nicht zu seinem Ende, sie besiegelte es bloß.
 
Es spricht angesichts der aktuellen Nachrichtenlage wenig dafür, dass es sich mit der derzeitigen europäischen Palastwirtschaft anders verhalten könnte, als mit dem Römischen Reich. 
 
Das von Berlin vergebene Brüsseler Mandat steckt in der politischen Krise – und das nicht erst, seit sich die deutsche Kanzlerin in ihrem Kampf für mehr Lebensraum, pardon: für mehr „Mehr Europa“, in der Ukraine, vor allem aber auf der Krim, auf ebenso unbequeme wie wirkungsvolle Art und Weise mit der Wirklichkeit konfrontiert sah. 
(Obacht, liebe schwarz-rot-grüne Ein-Parteien-Koalition, vor der Wirklichkeit - jene vorgelagerte Verweigerungsinstanz, die außerhalb eurer Köpfe existiert und fast völlig unabhängig von der politischen Wahrnehmung ist, die für euch das Maß aller Dinge ist).
 
Noch immer steckt die EU, der europäische Zollverein, in der wirtschaftlichen Krise. Die Euro- oder auch Griechenland-Rettungen seit 2012 sind nur die Symptome jener immensen Regelungs- und Reglementierungswut, mit der es der Brüsseler Plan- bzw. Palastwirtschaft gelungen ist, jede Aussicht auf Wirtschaftswachstum dauerhaft aus Europa hinweg zu regulieren.
Folge: Die EU ist inzwischen die wirtschaftlich am wenigsten dynamische Region der Welt. Europa darbt, welkt, schimmelt und fault in einer verlorenen Dekade vor sich hin. Dem verlorenen Jahrzehnt seit 2008 wird sich ohne Frage ein weiteres verlorenes Jahrzehnt anschließen, wenn die EU bis dahin nicht durch etwas Besseres (oder etwas noch viel Schlechteres) ersetzt wurde. 
 
(Die EU, liebe „Deutschland in Europa“-Fans, ist die Antwort des 20. Jahrhundert auf die Probleme des 19. Jahrhundert. Ein Blick in jeden handelsüblichen Kalender zeigt, dass wir im 21. Jahrhundert leben - deal with it.)
Eins, zwei, drei vier – Irresein is welcome here
All dies ist nicht dem Wirken finsterer Mächte geschuldet, sondern selbstgemacht. Die Krise ist (wenn man sie denn sehen will und keine Vogel-Strauß-Politik betreibt) keiner Verschwörung und schon gar nicht dem Wirken jener Immigranten geschuldet, von denen die meisten Analphabeten sind. 
 
Und obwohl diese Refugees schon in ihren Herkunftsländern keinerlei wirtschaftlich sinnvolle Perspektive haben, erwartet sie in Deutsch-Europa eine steile Karriere als Raketenwissenschaftler und Friedens-Nobelpreisträger – mit freundlicher Unterstützung der verbliebenen Steuerzahler, deren letzte bitte das Licht ausschalten und den Müll runterbringen mögen.
Was wir, liebe Leserinnen und Leser, im Zusammenbruch von Imperien in ihrer praktischen Wirkung sehen - und die EUdSSR ist hier nur eins von vielen Beispielen aus derselben Reihe – sind die Grundsätze der Thermodynamik.
Verständlich ausgedrückt besagen sie folgendes: Entropie ist erstens immer. Zweitens sorgt Entropie dafür, dass Systeme aus einem stabilen, aber geordneten Zustand in einen stabilen, aber chaotischen Zustand übergehen. Drittens ist Entropie unumkehrbar – eine Kaffeetasse, die zu Boden fällt, wird nicht von allein wieder ganz und selbst, wenn man sie kittet, sind immer Bruchstellen zu sehen.
 
Nun ist es so, dass Zivilisation auf einer sinnvollen Strukturierung des Lebens nach menschlichem Maß basiert. Nichts an ihr ist selbstverständlich, auch wenn sich für viele Menschen jeden Tag aufs Neue die Annahme bestätigt, dass das Geld aus dem Bankautomaten kommt und nicht etwa erst von anderen Leuten für sie verdient werden muss. 
Zivilisation ist ihrem Wesen nach mit dem aufrechten Gang vergleichbar: Der zivilisatorische Fortschritt basiert genau wie das Gehen auf zwei Beinen auf einer Fallbewegung, die erst im letzten Moment in eine fließende Vorwärtsbewegung übersetzt wird (aber davon ahnt man als Fahrradfahrer wahrscheinlich nichts).
 
Untergehen ist leichter, als oben bleiben und liegenbleiben einfacher, als jeden Morgen wieder aufzustehen. Ebenso erfordert es weniger Talent, sozial erfolgreiche Systeme zu zerstören, als sie aufzubauen; das müsste den aktuellen Germanen doch aus der Zerstörung des British Empire vermittels zweier Weltkriege geläufig sein, oder ist die Lektion schon wieder vergessen?
 
(Nicht immer ist das, was den Platz einer zerstörten Zivilisation übernimmt, von besserer Qualität: Immerhin wird von der aktuellen Klasse des Bewusstseins nicht annähernd so viel kunstgeschichtlich, wissenschaftlich und ideengeschichtlich Bemerkenswertes produziert, wie vom deutschen Judentum in den Jahrzehnten und Jahrhunderten vor seiner Vernichtung.)
 
Die Geschichte wirft ihre Schatten voraus
Man ist auch nicht ganz aufrichtig mit sich und den anderen, wenn man von der „größten Migration seit dem zweiten Weltkrieg“ dröhnt, als ob damit alles über den aktuellen Einwanderungsstrom gesagt wäre. Dazu genügt ein Blick auf die Unterschiede:
 
Zum einen handelte es sich bei den meisten Migranten, die sich in den Jahren von 1943 (Stalingrad) bis 1961 (Mauerbau) aufs Territorium der zukünftigen Bundesrepublik begaben, um Deutschinnen und Deutsche. 
 
Und zum anderen waren selbst die vermeintlichen Landsleute bei den späteren BRD-BewohnerInnen nicht wirklich gerne gesehen und schon gar nicht „willkommen“. Das wird jeder bestätigen, der sich die Geschichten mal angehört hat, die ihre Eltern und Großeltern von ihren mühsamen Versuchen, im Westen Fuß zu fassen, zu berichten haben. 
 
(Der Rassismus und die Xenophobie des gemeinen Deutschen machen in der Regel nicht vor seinen Landsleuten halt. Aus diesem Grund finde ich die Späße des Herrn Böhmermann so witzig wie Fußpilz. 
In der deutschen Journaille, im Staatsfunk und im Lumpen-Kommentariat der „sozialen“ Medien ist Böhmermann natürlich populär, denn wenn die Sonne des Geistes sehr niedrig steht, werfen sogar Zwerge lange Schatten. 
 
Und wenn es aus den politisch opportunen Gründen geschieht, darf man auch den türkischen Ministerpräsidenten einen Ziegenficker nennen? Politisch und auch sonst opportuner als Herr Böhmermann geht es derzeit in Muttis neuem Deutschland anscheinend nicht).
 
Jedem Deutschen seinen Refugee
 
Es ist eine Binsenweisheit, dass man die Deutschen zwar aus Deutschland, Deutschland aber nicht den Deutschen entfernen kann. Für Afghanen, Syrer, Iraker, Libyer gilt das selbstverständlich nicht, denn das wäre angesichts der aktuellen (pseudo-)intellektuellen Mode nicht sehr schick. 
 
Nein, liebe Leserinnen und Leser, es ist selbstverständlich davon auszugehen, dass unsere neuen Mitbürger verkannte Genies und die Crème einer zukünftigen Hochkultur sind. Und dass es um die Lebensverhältnisse in ihrer Heimat so desolat bestellt ist, hat selbstverständlich nichts mit ihnen, dafür aber alles mit dem Westen (a.k.a. dem Kapitalismus) zu tun. 
 
Derlei gedankliche Trägheit und gesellschaftliche Selbstzweckmäßigkeit stehen den Denkverboten und Denkgeboten der opinion chique und der uffjeklärten Milieus auf die Stirn geschrieben. 
 
Und obwohl sich selbst im offiziellen Propagandabetrieb von Muttis neuem Deutschland inzwischen herumsprechen durfte, dass der Flüchtlingsstatus nur auf ein Drittel von jenen 1,5 Millionen zutrifft, die wir auf den ausdrücklichen Wunsch der Afghanistan-Koalition von Schwarz-Rot-Grün ins Land geholt haben, stellen Sie sich doch bitte auch weiterhin dumm und denken Sie, das wären alles „Refugees“, liebe Leserinnen und Leser.
 
(Es sollen in den laufenden Jahren noch mehr werden. Millionen arbeitsloser Süd- und Osteuropäer sind offensichtlich nicht verzweifelt genug um sich für die tollen, wunderbaren und superbezahlten Arbeitsplätze zu begeistern, die die deutsche Wirtschaft in ihrem Blut-und-Boden-Land anzubieten hätte. Arbeitsverhältnisse, aus denen einmal Ihre Rente finanziert werden soll, liebe Steuerzahler. Australien, Kanada und Neuseeland managen Immigration sehr erfolgreich – die EU nicht. Und jetzt alle: Unkontrollierte Einwanderung ist für jeden ein Gewinn - hurra!). 
 
Kein Mensch ist illegal – außer, er hat eine andere Meinung als wir
 
Und wenn Sie gerade dabei sind, sich und anderen etwas vorzumachen, dann ignorieren Sie bitte auch, was der Präsident des Bundesverfassungsschutzes inzwischen nicht nur wissen, sondern sogar sagen darf: Dass nämlich rund 1% unserer interessanten neuen Mitbürger eine praktische Neigung zum Terrorismus haben. 
 
(Um auszurechnen, was 1% von 1,5 Millionen sind, brauchen dank der progressiven Volksverblödung durch „alternative“ Pädagogik immer mehr Menschen einen Taschenrechner. Also rechnen wir, damit Sie es nicht tun müssen, liebe Leserinnen und Leser:
 
1% von 1,5 Millionen sind 15.000. In Paris haben zehn Terroristen genügt, in Brüssel vier. Wir haben also in den nächsten Jahren genug Personal für 1.500 Mal Paris oder 3.750 Mal Brüssel – zu erwartende Effizienzsteigerungen der Terror-Industrie und weitere Zuwanderung aus den einschlägigen Regionen sind dabei noch nicht eingeplant. Gut gemacht, Frau Dr. Merkel!)
 
Das ist jene verschwindende Minderheit, von der in der „politischen“ (sprich: wahnhaften) Propaganda die Rede ist, wenn wieder einmal ein islamistischer Anschlag schöngeredet werden muss – bevor die Medien zur Tagesordnung übergehen und Islamophobie und Fremdenhass dafür verantwortlich machen, dass Unschuldige in die Luft gejagt wurden und werden. 
 
Denn im politischen Handbuch der uffjeklärten Milieus steht auf Seite eins: Das Opfer hat immer Schuld – solange man selbst nicht zu den Opfern zählt.
 
Vor uns die Sintflut
 
Aus einer aktuellen Studie im Auftrag von Channel 4 (sicherlich kein Sender, den man als Frontorganisation der neuen Rechten verdächtigen würde) wissen wir seit Anfang dieser Woche, dass in etwa die Hälfte aller britischen Muslime nicht daran interessiert ist, sich in eine Gesellschaft zu integrieren, die sie für minderwertig hält, weil sie Frauen das Autofahren und Schwulen das Heiraten erlaubt. (Zumindest gegen das Autofahren sind die deutschen Ökopathen auch). 
 
Rund zwei Drittel würden die Behörden nicht davon in Kenntnis setzen, wenn sie wissen, dass jemand einen terroristischen Anschlag auf die allgemeine Öffentlichkeit plant. 
 
(Man sollte davon ausgehen, dass dieser Wert nur von den Terror-Sympathien im linksalternativen Milieu, vor allem bei diversen Flüchtlingsinitiativen, übertroffen wird. Hier würden vermutlich rund 95% auch dann nicht die Polizei rufen, wenn sie gerade zu Tode geprügelt werden. Das deuten die jüngsten Beispiele aus Dresden und Bad Oeynhausen an, aber auch die verschwiegene Historie dieser „politischen“ Parallelwelt während der Hochzeit der deutschen RAF.) 
 
Die Channel-4-Umfrage basiert auf einer Repräsentativbefragung von Moslems, die überwiegend bereits in der zweiten oder dritten Generation in Großbritannien wohnhaft sind. 
 
Jene Einwanderer, die gerade erst ihre Schwimmweste abgelegt haben, werden selbstverständlich recht fortschrittlicher Ansicht sein. Aber nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in einem deutschen Radikalisierungs-, pardon: Willkommens-Center werden ihre Terror-Sympathien nicht mehr messbar sein (weil oberhalb, pardon: unterhalb der Nachweisgrenze). 
Natürlich stellt sich die Frage, warum sich eine Gesellschaft ohne erkennbaren Grund in den freien Fall begibt. Worüber man sich jedoch nicht wundern muss, ist jener politische Extremismus, der in Europa wieder Konjunktur hat. Er ist nicht zuletzt dem herrschenden Klüngel aus Partei und Staat, Medien und Politik, Wirtschaft und Behörden geschuldet, der sich in zunehmendem Maße als unfähig erweist, die bestehenden Konflikte sinnvoll zu thematisieren, geschweige denn zu lösen. 
 
Insbesondere Germany hat sein Talent zum kollektiven Suizid in den letzten hundert Jahren bereits zweimal unter Beweis gestellt. Doch das hat offensichtlich nicht genügt, um diesen failed state davon abzuhalten, es auch noch ein drittes Mal zu probieren und den Kontinent mal wieder mit sich zusammen in den Untergang zu stürzen. 
 
Deshalb gilt in der offiziellen deutschen EU-Politik auch weiterhin die Parole: Scheitert der Terror, dann scheitert Europa. Und gegen die Probleme, die dieses „Europa“ (gemeint ist die EU, und nicht etwa der gleichnamige Kontinent) verursacht, hilft bekanntlich nur „Mehr Europa“. Genau wie gegen „die größte Flüchtlingskrise seit dem zweiten Weltkrieg“ nur mehr Flüchtlinge helfen – und die EU gemäß dem Erdogan-Deal für jeden an die Türkei zurückgeschickten „falschen“ zwei echte Syrer erhält.
 
Fazit: Die Flüchtlingskrise ist nicht als Ursache, sondern als Symptom des zivilisatorischen Kollapses richtig zu verstehen und insofern ist die überwältigende Mehrheit der Flüchtlinge (ca. 99%, wenn die Zahlen des Bundesverfassungsschutzes stimmen) dafür nicht verantwortlich. Sondern die Schuld trifft ganz allein jene seit Jahren regierende Ein-Parteien-Koalition, die diesen Zustand freiwillig-unfreiwillig herbeigeführt hat.
 
 
Foto: Islamisten zeigen in Berlin beim "Quds-Tag" den "Hitlergruß" (Foto: H. Raak/haOlam.de

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Sonntag, 17 April 2016