Islamistischer Terroranschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt: Neue Erkenntnisse zu Anis Amri werfen bedenkliche Sicherheitsfragen auf

Islamistischer Terroranschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt:

Neue Erkenntnisse zu Anis Amri werfen bedenkliche Sicherheitsfragen auf


Der mutmaßliche Terrorist des Islamischen Staates (IS), der den Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz verübt haben soll, ist weiterhin auf der Flucht – offenkundig gut vorbereitet und profisionell handelnd. Neue Erkentnisse werfen indes bedenkliche Fragen hinsichtlich der Sicherheitslage auf.

Neue Erkenntnisse zu Anis Amri werfen bedenkliche Sicherheitsfragen auf

Laut Berichten kam Anis Amri als sogenannter „Bootsflüchtling“ 2011 nach Italien, beteiligte sich auf Sizilien an Brandstiftungen. Er wurde verhaftet und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt – nach seiner Haftentlassung entging er der Abschiebung indem er sich 2015 nach Deutschland absetzte.

 

In Deutschland problemlos angekommen, benutzte er mehrere Idenditäten und wurde zeitweilig von der Polizei als potentieller Gefährder überwacht – das er in dieser Zeit laut Medienberichten sich weiter kriminell betätigte, u.a. als Drogendealer am berüchtigten Görlitzer Park in Berlin, störte offenbar ebensowenig, wie der Umstand, das sein Asylantrag abgelehnt worden war, er aber dennoch eine „Duldungserlaubnis“ erhalten hatte. Sicherheitsbehörden anderer Länder scheinen wesentlich profisoneller und verantwortlicher mit gewonnenen Erkentnissen umgegangen zu sein: So steht Anis Amri schon länger auf der Flugverbotsliste der USA. Wie die New York Times heute berichtet, hat sich Amris auch um Anleitungen zum Bau von Sprengsätzen bei seinen Kontakten beim IS bemüht.

 

Das man über ausländische Medien besser informiert wird, hatte sich schon am Abend des verheerenden Terroranschlags gezeigt. Während in den gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sendern das reguläre Programm, u.a. eine Gameshow, lief, berichtete der amerikanische Nachrichtensender CNN live vom Anschlagsort und hielt die Zuschauer auf dem Laufenden über das Geschehen.

 

Der Nachrichtensender n-tv meldet auf seiner Website:

 

Wie die "Schwäbische Zeitung" berichtet, wurde Amri im Juli 2016 in Friedrichshafen bei einer Personenkontrolle aufgegriffen und kam in der JVA Ravensburg in Abschiebehaft. Einen Tag später sei er allerdings wieder auf freien Fuß gesetzt worden, nachdem das Ausländeramt in Kleve einen entsprechenden Antrag gestellt hatte. Zu den Gründen wollte die Behörde keine Angaben machen.

 

 

Itay R. Livna – Foto:  Vom BKA veröffentlichte Fahndungsfotos von Anis Amri

 

 

Link zum Thema


Autor:
Bild Quelle:


Donnerstag, 22 Dezember 2016