Die Ironie am Aufstieg des Genossen Schulz

Die Ironie am Aufstieg des Genossen Schulz


Die Ironie am unaufhaltsamen Aufstieg des Ein-Euro-Sozis Martin Schulz besteht darin, dass die Brüsseler Beamtendiktatur mit Germany jetzt nach genau demselben politischen Rezept verfahren wird, dass bereits in Griechenland und Italien nicht funktioniert.

Die Ironie am Aufstieg des Genossen Schulz

von Ramiro Fulano

 

Erinnern wir uns kurz, liebe Leserinnen und Leser, wie alles einst angefangen hat: Als der griechische Regierungschef 2012 eine Volksabstimmung über die von der EU aufoktroyierten „Rettungs“-Pakete ankündigte, verschwand er auf Geheiß aus Brüssel und Berlin in der politischen Versenkung und wurde durch eine Marionette ersetzt, die Krisen-Angie und der EU-Kommission opportuner erschien.

 

Dasselbe wiederholte sich anderthalb Jahre später in Italien: Als durch den kometenhaften Aufstieg des Berufskomikers Beppe Grillo und seiner „Fünf-Sterne“ Partei das Ein-Euro-Silber zu verrutschen drohte, wurde mit Matteo Renzi ganz schnell ein Ministerpräsident gefunden, der linientreu zu „Deutschland in Europa“ stand; man hat Ende letzten Jahres gesehen, mit welchem Erfolg. Dass diese lästige Demokratie der Brüsseler Beamtendiktatur bei der tyrannischen Durchsetzung ihres „Projekts Europa“ im Land, wo die Zitronen blühen, noch mal Dazwischenfunken kann, scheint bis Anfang 2018 ausgeschlossen. Aber bei Italien weiß man nie so genau…

 

Und nichts anderes passiert in Deutschland: Hier hat man mit dem Ein-Euro-Genossen Schulz das ideale Gefäß gefunden um jenen Inhalt unter die Leute zu bringen, der bereits in Griechenland und Italien sowie bei Volksabtimmungen und Referenden in den Niederlanden, Dänemark, Wallonien und Groß-Britannien eine niederschmetternde Niederlage erlitten hat. Das Lustige daran ist: Die aufrechten Deutschinnen und Deutschen, die sich im Ausland gerne als „Europäer“ definieren (weil sie mit ihrer eigenen Geschichte nichts zu tun haben wollen) finden es super, dass Deutschland jetzt auf der Ebene einer drittklassigen Bananenkolonie angekommen ist, der von der selbsternannten Elite eines entfernten politischen Hegemons jenes politische Personal vorgeschrieben bekommt, das sie regiert.

 

Wenn die EU nicht so ein widerlicher Selbstbedienungsladen wäre, ließe sie sich mit der East India Company vergleichen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Was ist das Demokratische an der Sozialdemokratie?

 

Ich vermute, dass Genosse Schulz schlichtweg die intellektuellen Möglichkeiten dazu fehlen, die Brisanz dieser Frage zu verstehen. Anderenfalls wäre er bestimmt nicht da, wo er sich gerade befindet: Auf dem besten Weg, die rechte Hand der Brüsseler Beamtendiktatur in Berlin zu werden. Zwanzig Jahre lang hat dieses demokratisch nicht einmal fadenscheinig legitimierte „Youroop“ jede Gelegenheit genutzt, aus Genosse Schulz jenen Golem zu machen, der ihr jetzt das Wasser holen soll – in Form der 350 Millionen, die Germany pro Woche netto (!) nach Brüssel überweist, damit die Futtertröge dort zum Überlaufen gefüllt bleiben. Und die veröffentlichte Meinung von Staatsfunk und Qualitätsmedien ahnt nicht einmal, dass Deutschland nun in Form von Genosse Schulz ein Löffel jener Medizin verabreicht wird, die die Eurokratie bislang nur in der am Populismus erkrankten Peripherie der EU verordnet hat: eine Marionettenregierung unter Schirmherrschaft der EU.

 

Wenn es den „Rechtspopulismus“ also nicht schon gäbe, müsste man ihn erfinden. Denn er liefert dem politischen und medialen Establishment den Vorwand für die weitreichendsten Eingriffe in die bürgerlichen Freiheitsrechte in den letzten 50 Jahren. Es sagt einiges über die demokratische Reife des

wiedergutgewordenen Germanys aus, dass so etwas von Staatsfunk und Qualitätsmedien als demokratisch durchgewunken werden kann. Aber so ist das eben, wenn man aus der zweckdienlich betriebenen „Aufarbeitung der Vergangenheit“ nur jene Lehren ziehen will, die einem in den politischen Kram passen. Nicht wahr, liebes linksalternatives Milieu?

 

Zwischenfazit: Mehr Europa = weniger Demokratie. Nicht trotz, sondern wegen Willy Brandt („Europa“ ist an dieser Stelle ein Euphemismus für EU). Aber nicht nur die Sozialkleptokraten, auch die Ökopathen waren schon einmal schlauer als zurzeit. Immerhin wussten einst sogar die ökologisch kontrollierten Oster(m)ärsche, dass „Nach-Rüstung Krieg“ kommt (Anfang der 80er Jahre). Dieses haben sie schnell vergessen, weil es dem „Marsch durch die Instanzen“ hinderlich war, und der Aufbau der EU-Armee kann den linksalternativen Kriegstreibern jetzt gar nicht schnell genug gehen. Immerhin ist das die Gelegenheit, an genau der Stelle weiterzumachen, wo Germany sein „Projekt Europa“, pardon: sein „Unternehmen Barbarossa“ im Winter 1943 vorläufig einstellen musste: in Stalingrad.

 

Selbstverständlich handelt man auch diesmal aus purem Idealismus: Schließlich geht es nur darum, sich vor den Trumps und Putins (und Netanyahus) dieser Welt zu „schützen“ und nicht etwa um die Projektion eigener Machtansprüche bis zum Ural und darüber hinaus. Aber ganz und gar nicht…

 

Deutschland „in Europa“ begibt sich damit in eine riskante Stellung zwischen den globalen Einflussgebieten. Die internationale Gemeinschaft sollte aufgrund des germanisch-depressiven Gemüts dieses historischen Kippelkandidaten Vorsicht wallten lassen, wenn Germany sich jetzt zum dritten Mal in hundert Jahren auf den Sonderweg begibt. Lady Thatchers Vorbehalte gegenüber der deutschen Wiedervereinigung erweisen sich mit jedem Tag, der verstreicht, als begründeter als je zuvor. Denn davon, dass „am deutschen Wesen die Welt genesen“ soll, ist man im politisch tonangebenden, linksalternativen Milieu heute genauso überzeugt, wie einst im Untertanen- und Sklaven-Staat des Kaisers und der NS-Diktatur. Sind nationaler und internationaler Sozialismus vielleicht doch zwei Backen vom selben Arsch?

 

Ich würde den Siegern des sich abzeichnenden Konfliktes empfehlen, Germany nach seinem dritten gescheiterten Griff nach der Weltmacht (also in zwanzig Jahren oder so) auf eine lockere Ansammlung von 350 Kleinstaaten zu reduzieren.

 

 

 

Foto: Martin Schulz bei einer Rede (Foto: von SPÖ Presse und Kommunikation [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons)


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Sonntag, 19 Februar 2017