Gebührenfinanzierte Zensur

Gebührenfinanzierte Zensur


Folgendes ist passiert, es ist unfassbar. Jeden Monat muss ich 17,50 Euro bezahlen, damit die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten gute Fernsehsendungen für mich einkaufen. Ohne diesen Zwang, so sagen sie, gäbe es kein gutes Fernsehen in Deutschland. Kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber sie sagen es.

Gebührenfinanzierte Zensur

von Gerd Buurmann

 

Diese öffentlich-rechtlichen Sender haben nun eine deutlich sechststellige Summe ausgegeben, um eine Dokumentation über Antisemitismus in Europa einzukaufen. Nachdem sie den Film jedoch gesehen haben, erklären sie, die Dokumentation sei nicht gut genug für mich. Darum schließen sie den Film weg, damit ihn niemand sehen kann. Sie tun dies, weil sie es können. Der Film ist in ihrem Besitz und ohne ihre Erlaubnis kann der Film nicht öffentlich gezeigt werden.

 

Können wir nicht froh sein, in einem Staat zu leben, der so gut auf uns aufpasst? Hoffentlich kaufen die Sender bald mal wieder einen Film, in dem Israel so richtig schön kritisiert wird, damit wir wieder gutes deutsches Fernsehen mit bösen jüdischen Siedlern sehen können.

Das klingt unglaublich? Genau das ist jedoch geschehen! Arte und der WDR haben die Dokumentation „Auserwählt und Ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ von Joachim Schroeder und Sophie Hafner gekauft und entscheiden, die Dokumentation nicht zu senden. Die Aufführungsrechte liegen bei arte und dem WDR. Die Zeitung Le Monde spricht gar von Zensur.

 

 

Eine ganze Reihe international anerkannter Historiker, Politikwissenschaftler und Antisemitismusexperten loben die Dokumentation. Prof. Michael Wolffsohn bezeichnet die Dokumentation als „meisterhaft“, Ahmad Mansour als „großartig und überfällig“ und Götz Aly als „beachtliche und außerordentlich facettenreiche journalistische Leistung.“ Das WDR Social Media-Team aber erklärt:

 

„Der Film entspricht nicht dem Auftrag von arte, nämlich den „Antisemitismus in Europa“ zu beleuchten. Das behandelt der Film allerdings nur in Teilen. Der WDR kann die Kritik von arte nachvollziehen, da der Film nicht liefert, was beauftragt war.“

 

Weil der WDR das Geld hat, interessiert es nicht, was Experten sagen. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben das Geld des Volkes und deshalb entscheiden sie, was das Volk sehen darf. Es geht schließlich um gutes Fernsehen. Es darf nicht sein, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer über folgende Ereignisse informiert werden:

 

Am 21. Januar 2006 wurde Ilan Hamimi in Frankreich von einer Gruppe muslimischer Männer entführt und über einen Zeitraum von drei Wochen zu Tode gefoltert, weil er Jude war. Ihm wurde unter anderem bei lebendigem Leibe der Penis abgeschnitten.

 

Am 19. März 2012 wurden drei Kindern und ein Erwachsener vor einer jüdischen Schule in Toulouse von einem selbsternannten Kämpfer des Islams ermordet, weil sie Juden waren.

 

Am 24. Mai 2014 wurden zwei Israelis und eine Französin im Jüdischen Museum in Brüssel erschossen.

Im Sommer 2014 wurden auf deutschen Straßen diese Parolen gebrüllt:

 

„Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein!“
„Juden ins Gas!“
„Adolf Hitler!“
„Tod den Juden!“

 

Am 3. Dezember 2014 wurde ein jüdisches Paar in Paris brutal überfallen. Die Angreifer stürmten in die Wohnung und brüllten: „Ihr seid Juden, also seid ihr reich!“ Sie raubten Schmuck und Geld und vergewaltigten die Frau vor den Augen ihres Freundes. Wochen zuvor hatten die selben Täter einen siebzigjährigen Juden verprügelt.

 

Am 9. Januar 2015 nahm ein selbsternannter Kämpfer des Islamischen Staats in einem jüdischen Supermarkt mehrere Geiseln und tötete vier Juden.

 

Am 13. November 2015 wurde das Bataclan Theater in Paris Ziel eines Anschlags, bei dem neunzig Menschen ermordet wurden. Das Theater wurde nicht zufällig ausgesucht. Jahrelang hatten die jüdischen Besitzer des Theaters Spendengalas für Israel organisiert. Das Theater wurde seit 2008 massiv bedroht und entging im Jahr 2011 erstmals einem Terroranschlag.

 

Es darf nicht sein, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer erfahren, wie es zu diesen Morden kam, vermutlich weil ein Teil dieser Antworten die Bevölkerung nur verunsichern würde. Im November 2015 hielt der deutsche Innenminister Thomas de Maizière Informationen über terroristischen Hass mit der Begründung zurück, Teile der Antwort könnten die Bevölkerung verunsichern. Im Jahr 2017 übernehmen die öffentlich-rechtlichen Sender diese Logik und kaufen eine Dokumentionen über terroristischen Judenhass auf, damit sie nicht gesendet wird. Sicher ist sicher!

 

Teile der Antwort sind aber wirklich sehr beunruhigend! Die Dokumentation beschäftigt sich nämlich unter anderem mit der Verbindungen zwischen der deutschnationalen und der palästinensischnationalen Bewegung und legt erstaunliche Parallelen offen. In Zeiten, da der Terror, wie wir ihn von palästinensischen Terroristen kennen, die mit Autos und Lkws in Menschenmengen rasen und wahllos Passanten abstechen, auch in Europa um sich greift, birgt eine Dokumentation, die zeigt, dass dieser Terror von europäischen Organisationen finanziert wird, ungeheuren Zündstoff. Das würde die Bevölkerung wirklich verunsichern!

 

Die Macher der Dokumentation haben zum Beispiel herausgefunden, dass der Hass auf Juden im Gazastreifen und in der palästinensischen Autonomie durch Gelder aus Deutschland und Europa finanziert wird. Gelder von Brot für die Welt, Misereor und der Europäischen Union werden im 21. Jahrhundert benutzt, um im Nahen Osten Judenhass zu finanzieren. Die Dokumentation zeigt zudem, wie Gelder aus Europa und von den Vereinten Nationen benutzt werden, um arabische Kinder zu missbrauchen, indem sie dazu gezwungen werden, als Schutzschilde zu fungieren.

 

Die Dokumentation „Auserwählt und Ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ zeigt in neunzig Minuten den Judenhass Europas, wie er sich in den frühen Zeiten des Christentums verfestigt hat, durch Luther brutalisiert und durch Philosophen, Schriftsteller und Komponisten in Europa gerechtfertigt wurde und schließlich von den Nazis zur industriellen Massenvernichtung von Menschen gemacht wurde. Die Dokumentation zeigt ferner, wie dieser Hass in die arabische Welt exportiert wurde und heute nach Europa zurückkehrt und zwar in Form einer brutalen und durch europäische Organisationen finanzierten Kritik an Israel, die sogar vor Verfolgung und Mord nicht mehr zurückschreckt. Nachdem man die Dokumentation gesehen hat, versteht man die letzten Sätze der Dokumentation:

 

„Niemals, ich bin überzeugt, niemals wären die Araber in Frankreich den Juden gegenüber gewalttätig geworden, hätte man sie nicht überzeugt, dass es ihre Pflicht ist, sich mit ihren Glaubensbrüdern in Palästina solidarisch zu zeigen. Sie hätten das sonst nie gemacht. Aber man hat ihnen eingeredet, dass das notwendig ist und da ein Teil derer, die Macht haben, sich so etwas erlaubt haben, hat das für sie die Attacken gerechtfertigt und sie unterstützt.“

 

Die Leute, die diesen Menschen den Hass eingeredet haben, sind Menschen aus Europa, Christen von „Brot für die Welt“ und „Misereor“, linke und rechte Aktivisten, Politiker der Europäischen Union, aber auch Journalisten und Redakteure der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Die Dokumentation macht deutlich, dass die bisherige Art, wie die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten über Israel berichtet haben, in einer Form einseitig und unausgewogen war, dass dadurch judenfeindliche Ressentiments geschürt wurden. Die lange Liste der Verfehlung öffentlich-rechtlicher Berichterstattung über Israel hat ebenfalls Tapfer im Nirgendwo in dem Artikel „Ich klage an“ dokumentiert.

 

Hier wird es besonders pikant: Ein öffentlich-rechtlicher Sender kauft eine Dokumentation über Antisemitismus in Europa, in der deutlich wird, dass die Art der Berichterstattung über Israel auch durch die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten mitverantwortlich ist an dem explodierenden Judenhass, um diese Dokumentation dann wegzusperren. Das lässt vermuten, dass hier aus Befangenheit geschwiegen und verheimlicht wird und alles unter öffentlich-rechtlicher Hand.

 

Dieser Skandal ist so groß, dass ich alle Leserinnen und Leser bitte, bei dieser Aktion mitzumachen:

 

 

Tapfer im Nirgendwo 


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Mittwoch, 07 Juni 2017