Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau: Sex-Anschlag in Freiburg

Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau:

Sex-Anschlag in Freiburg


Eine 18-jährige Frau ist in Freiburg Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden. Die am Opfer gefundenen Körperspuren führten die Ermittler bisher zur Festnahme von acht Männern, die den Behörden bereits wegen anderer Straftaten bekannt waren.

Sex-Anschlag in Freiburg

Von Gerd Buurmann

Es wird vermutet, dass sich noch mehr Männer an der Frau vergangen haben. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) erklärt:

„Wenn sich die Tatvorwürfe auch nur ansatzweise bestätigen, haben wir es mit einer abscheulichen Tat zu tun, die niemanden kaltlässt.“

Immer wieder werden Frauen Opfer sexistischer Extremisten. So wie Ausländer Opfer von Rassisten und Juden Opfer von Antisemiten werden, werden Frauen Opfer von Sexisten. Immer wieder finden regelrechte Hetzjagden auf Frauen statt. In Freiburg hat sich ein gewalttätiger Mob an einer Frau vergangen.

Es wird Zeit, dass wir Verbrechen an Frauen als das bezeichnen, was sie sind: Sexistische Terroranschläge!

Das lateinische Wort „terror“ bedeutet Schrecken. Terrorismus ist die systematische Verbreitung von Angst und Schrecken durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt, um Menschen gefügig zu machen. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erklärt in seiner Resolution 1566, terroristische Handlunge seien solche, „die mit Tötungs- oder schwerer Körperverletzungsabsicht oder zur Geiselnahme und mit dem Zweck begangen werden, einen Zustand des Schreckens hervorzurufen, eine Bevölkerung einzuschüchtern oder etwa eine Regierung zu nötigen.“

Unter genau diese Terrordefinition fällt sexistische Gewalt. Mit sexistischer Gewalt werden Frauen gefügig gemacht. Sie werden ihrer Rechte beraubt und zu Besitz gemacht. Sie werden entweder selbst angegriffen oder derart in Angst und Schrecken versetzt, dass sie sich nicht mehr trauen, gewisse Orte zu betreten, es sei denn, sie verschleiern sich. Der sexistische Terrorismus macht ganze Plätze und Parks im Osten und Westen unseres Landes zu No-go-Areas für Frauen.

Die Täter hängen nicht selten einer extremistischen, sexistischen Ideologie an. Dieser Extremismus schlägt immer wieder zu, manchmal sogar in Gruppen. Auch die Silvesternacht 2015/16 in Köln war ein Terroranschlag, exekutiert von männlichen Terroristen, die aus patriarchalen Strukturen stammen und eine autoritäre Religion im Nacken haben. Sie denken eher in Gruppen als in Individuen. Sie schätzen die Ehre eines im siebten Jahrhundert verstorbenen Soldaten aus Mekka, den sie als Propheten verherrlichen, mehr als die Würde einer lebendigen Frau. Sie töten aus ihrer pervertierten Idee von Ehre eher Frauen, als dass sie ihre eigene Religion hinterfragen. Sie zwängen Frauen eher in ein Gefängnis aus Stoff, als männlichen Sexualverbrechern Handschellen anzulegen. Nicht selten werden die Gewalttaten dieser Terroristen als „Beziehungstaten“ oder „Ehrenmorde“ verharmlost. Es sind aber Anschläge.

Im Jahr 2011 wurde das Wort „Döner-Morde“ zum Unwort des Jahres gekürt. Der Begriff tauchte das erste Mal im Jahr 2006 auf und bezeichnete damals eine Neonazi-Mordserie, die in verschiedenen Großstädten Deutschlands verübt wurde. Die Opfer waren acht türkischstämmige und ein griechischer Kleinunternehmer.

Laut der Jury des Unwort des Jahres stand der Ausdruck „Döner-Morde“ prototypisch dafür, dass die politische Dimension der Mordserie jahrelang verkannt oder willentlich ignoriert wurde. Die Begriff „Ehrenmord“ und „Beziehungstat“ tut genau das auch. Leider konnte sich die Jury bis heute nicht dazu durchringen, den Begriff „Ehrenmord“ zum Unwort des Jahres zu küren.

Während für rassistische Terroristen Ausländer vom Übel sind, sind sexistische Terroristen davon überzeugt, dass emanzipierte Frauen vom Übel sind. Eine Frau, die es wagt, sich mit der Kultur des Westens einzulassen, ist für diese Typen so verdorben, wie für Neonazis eine Frau, die sich mit einem Türken einlässt.

Für Neonazis ist es eine Frage der Ehre, die „Reinheit des deutschen Volkes“ zu erhalten. Für „Ehrenmörder“ ist es eine Frage der Ehre, die Reinheit der Religion des Friedens zu verteidigen. Beide Seite tragen mit ihrer „Ehre“ allerdings nur ihren eigenen Extremismus zur Schau.

Es ist diese oft religiös definierte Ideologie der Ehre, die zum Terrorismus führt. Am 23. Januar 2015 wurde in Berlin diese Predigt gehalten!

„Eine Frau darf niemals ohne Erlaubnis ihres Mannes einen Mann ins Haus lassen. Eine Frau darf niemals das Haus ohne die Erlaubnis ihres Mannes verlassen! Und unter keinen Umständen darf sie eine Nacht außerhalb des Hauses verbringen ohne Erlaubnis ihres Mannes! Nicht mal bei ihrem eigenen Vater! (…) Das Leben einer Frau muss auf das Haus ihres Mannes beschränkt sein! (…) Eine Frau muss kochen, den Boden wischen, sauber machen und sich um ihren Mann, ihre Söhne und Töchter kümmern! (…) Einer Frau ist es nicht gestattet, den Beischlaf mit ihrem Mann zu verweigern! Mit keiner Entschuldigung darf sie sich rausreden! (…) Auch wenn eine Frau ihre Tage hat, muss sie mit ihrem Mann schlafen, wenn der Mann will. Er sollte nur ihre Vagina meiden … und ihren Anus.“

Wer es Frauen verbieten will, aus dem Haus zu gehen, nimmt sie als Geiseln und das ist laut Resolution 1566 der Vereinten Nationen Terrorismus. Allein im Jahr 2017 wurden fast fünfzig Menschen in Namen der „Ehre“ getötet.

  • Fabienne de M., erstickt am 2. Januar,
  • Zare, erwürgt am 5./6. Januar,
  • Leyla und ihr ungeborenes Kind, ermordet am 15. Januar,
  • Mihiriban S. getötet am 2. Februar,
  • Soopika Paramanathan, erstochen am 10./11. Februar,
  • Silvia B., erschossen am 17. Februar,
  • Nicole M, ermordet Ende Februar,
  • Ria, erschlagen am 21./22. Februar,
  • Ana, ermordet am 24. Februar,
  • Tina O., erstochen am 25. Februar,
  • Seve, erstochen am 2. März,
  • Kadir Y., erstochen am 5. März,
  • Dilek V., erstochen am 15. März,
  • Anna, erstochen am 9. April,
  • Sina, erstochen am 16. April,
  • The T., erstochen am 21. April,
  • Mehe K., erwürgt am 23. April,
  • Florija M., erstickt am 24. April,
  • Farima Seadi, erstochen am 29. April,
  • Milenka T., enthauptet im Mai,
  • Salam S., erschossen am 14. Mai,
  • Naser T., erstochen am 15. Mai,
  • Hayam, erstochen am 17. Mai,
  • Maria, erstochen am 17. Mai,
  • Michelle E., erstochen am 18. Mai,
  • Fidan, erschossen am 1. Juli,
  • Merita und Jeff G., erschossen am 15. Juli,
  • Anne Metzger und ihr Sohn, erstochen am 28. Juli,
  • Esra C., mit Beil und Messer getötet am 31. Juli,
  • Mahin R. und ihr ungeborenes Kind, erstochen am 11. August,
  • Saray Güven, erstochen am 20. August,
  • Ahlam Dawi, ermordet am 23. August,
  • Elena D., erstochen am 28. August,
  • Mohammed N., erstochen am 10./11. September,
  • Dario und zwei Bekannte, erschossen am 14. September,
  • Palwasha L. und ihr ungeborenes Kind, erstickt am 19. September,
  • Valentina, ermordet am 1. Oktober,
  • Aeysha A., ermordet am 23. Oktober,
  • Paul, erstochen am 24. Oktober,
  • Vio, erstochen am 30. Oktober,
  • Gina, ermordet am 1. Dezember,
  • Daniela A. H., ermordet am 5. Dezember,
  • Shukriyeh A., erstochen am 6. Dezember,
  • Manjinder K., erstochen am 9. Dezember,
  • Dzemila F., erstochen am 20. Dezember,
  • Mia V., erstochen am 27. Dezember.

Es gibt Menschen, die behaupten, es hätte im Jahr 2017 keine islamistisch motivierten Anschläge in Deutschland gegeben. Doch, es hat sie gegeben! Sie werden nur nicht als solche anerkannt. Solange wir die Taten nicht als Terrorismus verstehen, werden wir nicht effektiv gegen diese Form der Menschenfeindlichkeit vorgehen können.

Sexualisierte Gewalt gegen Frauen ist Terror.

 

Tapfer im Nirgedwo -

 


Autor: Gerd Buurmann
Bild Quelle: Archiv


Sonntag, 28 Oktober 2018

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