Sawsan Chebli und Heiko Maas gedenken der Wannseekonferenz vor 77 Jahren

Sawsan Chebli und Heiko Maas gedenken der Wannseekonferenz vor 77 Jahren


Ein Kommentar von Henryk M. Broder

Sawsan Chebli und Heiko Maas gedenken der Wannseekonferenz vor 77 Jahren

Beinahe wäre es der Beginn einer wunderbaren Freundschaft geworden, die schicksalhafte Begegnung der dritten Art zwischen mir und der Bevollmächtigten des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, Sawsan Chebli, im Hause des amerikanischen Botschafters während einer Halloween-Party. Zwei Eierliköre mehr und wir hätten unsere Kostüme getauscht. Dass es dazu nicht gekommen ist, lag vor allem daran, dass im Hause Grenell nur Fruchtsäfte serviert wurden.

Und nun, fürchte ich, wird es aus der wunderbaren Freundschaft nichts mehr werden. Frau Chebli hat auf ihrer Twitter-Seite folgende Sätze gepostet:

Vor 77 Jahren treffen sich Nazis, um zu besprechen, wie man noch effizienter Juden töten kann. Erschreckend, dass heue eine Partei im Bundestag sitzt, die offen gegen Juden, Muslime und andere Minderheiten hetzt und Nazis in ihren Reihen duldet.

Das sind Sätze, die sich jeder Bewertung entziehen. Idiotisch wäre noch eine Schmeichelei. Gemäß meinem Lebensmotto „Klarheit statt Einheit!" ließ ich Frau Chebli eine kurze Mitteilung zukommen: frau chebli, sie haben einen an der klatsche. Frau Chebli brauchte genau fünf Minuten, um mir zu antworten. Wenn man es falsch verstehen will, kann man es. Bei mir flippen eh immer alle aus. Ich zündete meine letzte Santa Maria Ecuador Corona an, schenkte mir einen Bessen Jenever von de Kuyper ein und überlegte, ob und wie ich darauf antworten sollte. Was mir spontan einfiel, wäre vermutlich wieder falsch verstanden worden, also legte ich mir Zurückhaltung auf und schrieb: wie wäre es damit: sie versuchen, sich so zu artikulieren, dass man sie nicht falsch verstehen kann. als erstes hören sie damit auf, analogien zwischen der lage der juden im 3. reich und der muslime und flüchtlinge heute zu erfinden. das wäre schon mal ein guter anfang.

Tief beeindruckt von meiner eigenen Höflichkeit gönnte ich mir einen weiteren Bessen Jenever, schaute mich ein wenig auf Twitter um und landete schließlich auf dem Account von Heiko Maas. Selber schuld! werden Sie jetzt sagen. Wenn man geruchsempfindlich ist, soll man einen Munsterkäse nicht einmal mit einer aufgesetzten Gasmaske auspacken. 

Ebenso wie Frau Chebli gedachte auch Heiko Maas der Wannseekonferenz vor 77 Jahren, auf der die Nazis einen Plan ersannen, wie sie noch schneller noch mehr Jüdinnen und Juden töten konnten. Das war mir neu, bis dahin hatte ich angenommen, die Nazis wären gut erzogene Jungs gewesen, die sich zwar gerne untereinander prügelten, aber zu Frauen immer eine Armlänge Abstand hielten. Maas raubte mir alle Illusionen. Dieser unfassbaren Verdorbenheit muss heute ein klares Bekenntnis entgegenstehen: Wir schützen jüdisches Leben. Nie wieder Faschismus!

Also, Brüder, Freunde und Genossen, ich weiß nicht, wie Ihr es seht, was mich angeht, würde ich eher in einem Becken voller Piranhas plantschen oder eine Reise mit der Flugbereitschaft der Luftwaffe buchen, als mich von Heiko beschützen zu lassen, der auf irgendeiner Juso-Demo herumlümmelte, während in seiner Klasse der Unterschied zwischen Faschismus und Nationalsozialismus behandelt wurde. Faschismus klingt einfach besser als Nationalsozialismus, wie Liqueur statt Jägermeister. 

Und für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Der Heuchler vom Dienst, der jüdisches Leben schützen will, animiert deutsche Unternehmer, Geschäfte mit dem Iran zu machen, wo seit 1979 ein Islamo-Faschismus regiert, dessen Vertreter kein Geheimnis daraus machen, was sie mit Israel vorhaben. Das ist real praktizierte Judenpolitik. Für die einen gibt es einen „Antisemitismusbeauftragten“, für die anderen staatliche Hilfen für dreckige Geschäfte mit den Mullahs. Der doppelte Heiko macht es möglich.

Update

14:11 Uhr: Ich finde es ziemlich daneben, dass Sie eine private Korrespondenz veröffentlichen. So etwas gehört sich nicht. Aber das wissen Sie und es interessiert sie Null.

14:20 Uhr: echt? privat? haben sie ihre mails, auch die letzte, in ihrer freizeit geschrieben? daheim von ihrem privaten computer? sind ihre twitter-einträge auch privat? allerdings, dass sie mir sagen, was sich nicht gehört, zeigt immerhin, dass sie ihren humor nicht ganz verloren haben.

14:42 Uhr: Das ist meine private Mailadresse.

14:43: genau. und um 14.42 Uhr sitzen zu hause oder bei borchardt.

14:44: Im Auto auf dem Weg zu einem Termin. 

14:51 klar. mit fahrer, damit sie beide hände frei haben.

Fortsetzung folgt

 

Erstveröffentlicht in der Achse des Guten - Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors.


Autor: Henryk M. Broder
Bild Quelle: Pelz CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons


Donnerstag, 24 Januar 2019

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