Nochmal zu Frau Kador: Nächste Station: Stuttgart

Nochmal zu Frau Kador:

Nächste Station: Stuttgart


Letzte Woche gastierte ich vor dem Amtsgericht Stuttgart, wo das Stück `Die beleidigte Frau Kaddor´ Premiere hatte, die aber schon nach dem Vorspiel abgebrochen werden musste, weil die Staatsanwaltschaft ihren Text vergessen hatte.

Nächste Station: Stuttgart

Von Henryk M. Broder

Übermorgen, am Donnerstag, 23. Mai, hätte ich wieder einen Auftritt, diesmal vor dem Landgericht Stuttgart, Sitzungssaal 155, 1. OG, Urbanstr. 20, 9 Uhr. Es geht um einen etwa fünf Minuten langen Clip aus der „Deutschland-Safari“ mit Hamed Abdel-Samad und mir vor dem Berliner Holocaustmahnmal. Hamed und ich streiten uns darüber, ob wir das „Bürgerfest“ zum fünfjährigen Bestehen des Mahnmals besuchen sollten oder nicht. Ich bin dafür, Hamed ist dagegen, weil ich mich als eine mobile Mahnmal-Stele verkleidet habe. Ich finde das witzig, Hamed findet es geschmacklos.

Diesen Clip hat Facebook als „Hassrede“ eingestuft und gelöscht, den Nutzer, der den Clip auf seine FB-Seite eingstellt hatte, für 30 Tage gesperrt. Der Nutzer klagt nun gegen FB, er wird vertreten von Joachim Steinhöfel, der viel Erfahrung in solchen Fällen hat. Umso erstaunlicher ist, dass FB es auf einen Prozess ankommen lässt. Ich neige zu der Vermutung, dass die in Irland ansässige Firma sich von Frau Kaddor, einer Fachfrau für hoffnungslose Fälle, beraten lässt.

Hamed und ich können an der Verhandlung leider nicht teilnehmen. Hamed lernt grade Sushi in Japan, mir verbietet es mein Glaube, vor zehn Uhr morgens aufzustehen. Kommen Sie bitte trotzdem zu der Verhandlung, seien Sie dabei, wenn RA Steinhöfel die schwarze Robe an- und alle Hemmungen ablegt!

Nachbemerkung: Der Nutzer nahm Kontakt zu der aus Spenden finanzierten Initiative „Meinungsfreiheit im Netz“, die das Prozessrisiko für diesen Rechtsstreit übernahm. https://meinungsfreiheit.steinhoefel.de/

 

Erstveröffentlicht bei der Achse des Guten - Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors.


Autor: Henryk M. Broder:
Bild Quelle: Tim Maxeiner


Dienstag, 21 Mai 2019