Vor 15 Jahren: Der Tag, an dem Theo van Gogh auf offener Straße hingerichtet wurde

Vor 15 Jahren: Der Tag, an dem Theo van Gogh auf offener Straße hingerichtet wurde


Gestern vor 15 Jahren, am 2. November 2004, geschah in den Niederlanden etwas, das das ganze Land in eine Schockstarre versetzen und nachhaltig verändern sollte. Denn jetzt wurde immer mehr Menschen klar: die Multi-Kulti-Gesellschaft, das Diversitätskonzept war gescheitert. Dieser Traum von Sozialromantikern war geplatzt. Doch was war passiert?

Vor 15 Jahren: Der Tag, an dem Theo van Gogh auf offener Straße hingerichtet wurde

Ein Gastbeitrag von Jürgen Fritz

Ein enfant terrible im Kampf für Freiheitsrechte

Theo van Gogh war ein niederländischer Filmregisseur, Publizist und Satiriker. Er war ein Urenkel des Bruders von Vincent van Gogh und galt in den Niederlanden als enfant terrible. Mit provokanten, auch zynischen Äußerungen und Spott löst er immer wieder Kontroversen in den Medien hervor.

So kritisierte er die multikulturelle Gesellschaft, die einen Angriff gegen die „Normen und Werte der westlichen Gesellschaft“ darstelle und den „aggressiven und rückständigen Islam“ verteidige. Van Gogh beschränkte sich aber keineswegs auf islamische Themen, er attackierte ebenso jüdische und christliche Werte und Symbole. Der Einsatz für Freiheitsrechte war ihm ein ganz besonderes Anliegen.

Submission (Unterwerfung)

Einen seiner letzten Filme, Submission (Unterwerfung), erstellte er in Zusammenarbeit mit der ehemaligen Muslimin und Islam-Kritikerin Ayaan Hirsi Ali. Der Film handelt von vier muslimischen Frauen, die über ihre Missbrauchserfahrungen sprechen. Zu sehen sind die verschleierten Gesichter der Erzählerinnen und ihre durchsichtig bekleideten Körper, beschrieben mit fünf Suren aus dem Koran, die die Frau zur Unterwerfung unter ihren Ehemann auffordern. Ihre Körper sind gezeichnet von Schlägen und Striemen.

Die Fernsehausstrahlung im August 2004 führte zu heftigen Reaktionen unter Muslimen, woraufhin Hirsi Ali wegen mehrfacher Morddrohungen zeitweilig unter Polizeischutz gestellt wurde, nicht jedoch van Gogh, der ebenfalls Morddrohungen erhielt. Doch bei diesen Drohungen sollte es nicht bleiben.

„Nun wisst ihr auch, was euch erwartet“

Anfang November 2004 ist van Gogh morgens gegen 08:45 Uhr mit dem Fahrrad unterwegs ins Filmstudio zur Abnahme seines Dokumentarfilmes 06/05 über die Hintergründe des Mordes an dem Politiker Pim Fortuyn. Nach Augenzeugenberichten wird er nun von einem Mann auf dem Fahrrad eingeholt, der sofort auf ihn zu schießen beginnt. Van Gogh stürzt vom Rad, blutend schleppt er sich über die Straße. Mitten im Berufsverkehr. Aber sein Mörder folgt ihm. Schießt weiter auf ihn ein.

Als van Gogh mit acht Schüssen niedergestreckt am Boden liegt, soll er gesagt haben: „Gnade! Wir können doch drüber reden!“. Aber dieser Mann will nicht mit ihm reden. Mit einer Machete schneidet er ihm die Kehle durch. Theo van Gogh wird regelrecht abgeschlachtet. Auf offener Straße. Am hellichten Tag. Mitten in Amsterdam. Und alle schauen zu. An die Leiche heftet der Mörder mit zwei Messerstichen ein fünfseitiges Bekennerschreiben, welches auch eine Morddrohung an Hirsi Ali enthält.

Einen fassungslosen Passanten neben dem blutigen Leichnam motzte der Killer an, was es denn da zu glotzen gebe. Auf die schockierte Bemerkung „Das kannst du doch nicht machen!“ antwortet er: „Und ob ich das kann! Und nun wisst ihr auch, was euch erwartet.“ Dann verlässt er ohne jede Hektik den Tatort.

Theo van Gogh wurde auf offener Straße regelrecht hingerichtet, weil er einen Film gedreht hatte, der zeigte, wie im Islam Frauen unterdrückt werden.

„Ich habe keine Sekunde Bedauern verspürt“

Der Attentäter Mohammed Bouyeri liefert sich kurze Zeit später einen heftigen Schusswechsel mit der Polizei, bei welchem zwei Beamte verletzt werden, bis der Täter endlich kampfunfähig geschossen werden kann. Der Mann besitzt die marokkanische und niederländische Staatsbürgerschaft.

Sowohl das auf dem Opfer zurückgelassene Bekennerschreiben als auch ein Abschiedsbrief, den der Attentäter bei sich trug, lassen darauf schließen, dass der Täter aus einem radikalmuslimischen Hintergrund heraus handelte. Einige Zeit später wird Theo van Goghs Sohn laut seiner Familie mehrfach Opfer von Übergriffen muslimischer Jugendlicher.

Bei seinem Prozess sagt Mohammed Bouyeri dem Richter, als Muslim dürfe er jedem „den Kopf abhacken“, der Allah beleidige. Er würde es jederzeit wieder tun. In Briefen an islamische Hilfsorganisationen, die ihn von außen tatkräftig unterstützen, äußert er bis heute seinen Triumph: Er habe keine Sekunde Bedauern verspürt.

Warum geschieht solches wieder und wieder und wieder?

Um zu verstehen, was in solchen Menschen wie Mohammed Bouyeri vor sich geht, vor allem aber um sich klar zu machen, warum gerade immer wieder Muslime auffällig gehäuft zu solch grausamen Verbrechen fähig sind, muss man das tun, wovor sogenannte „Islamexperten“ und „Islamwissenschaftler“ sich zumeist scheuen, nämlich die islamische Weltanschauung schonunglos in ihrer Tiefenstruktur freilegen, insonderheit die fatale Vermischung von Blutrausch mit dem Sakralen. Hierzu sei dieser Artikel empfohlen: Warum gerade Muslime immer wieder zu solch unfassbar grausamen Taten fähig sind.

Theo van Gogh aber sollten wir niemals vergessen. Er konnte vielen auf die Nerven gehen. Er war ein Provokateur. Muslime nannte er öfters „Ziegenficker“. Nichts war ihm heilig. Nie nahm er ein Blatt vor den Mund. Vor allem aber war er ehrlich, von Grund auf ehrlich und ein Freund der Freiheit. Ein Feind der Unterdrückung des Menschen durch den Menschen. Genau das hat ihn sein Leben gekostet. Mitten in Europa im 21. Jahrhundert.

 

Der Beitrag erschien zuerst bei JÜRGEN FRITZ - Foto: Machete, mit der Theo von Gogh die Kehle durchgeschnitten wurde (c) Jürgen Fritz


Autor: Philosophia Perennis
Bild Quelle:


Sonntag, 03 November 2019