3 Ralf Phling - 12.11.2019 - 18:41
@2alex So war es doch auch gemeint. Da oben steht doch etwas vom "anständigen und rechtstreuen Teil der Bevölkerung, der immer besser bewaffnet sein soll, als Kriminelle und Terroristen". Natürlich ist es nicht angedacht, nur kurz den Ausweis zu überprüfen und dann einfach die Schießeisen über die Theke zu werfen. Da braucht es schon einen Rahmen, der das so organisiert, dass das Volk dabei eine Aufgabe erhält und das mit so viel individuellem Schliff, dass es diese Aufgabe ordentlich umsetzen kann. Um meinen Hintergedanken dabei möglichst schnell und klar auf den Punkt zu bringen, sei der Vergleich mit dem alten Rom gezogen: Das alte Rom war kurz vor seinem Ende überreif, die Gesellschaft in weiten Teilen degeneriert, dekadent durch die gesellschaftliche Arbeitsteilung im römischen System teils so weit von den täglichen Anforderungen an das eigentliche Leben entfernt, dass es, in seine jeweiligen Einzelteile aufgespalten, kaum noch lebensfähig war. Die Germanen, die ihre archaischen Wurzeln noch nicht verloren hatten, hatten so mit der Attacke auf das römische Reich leichtes Spiel, denn der Großteil der Bevölkerung war nicht mehr in der Lage, sich individuell selbst gegen Angriffe zu verteidigen. Hochorganisierte Staatsformen/Kulturen sind in ihrer Gesamtheit sehr leistungsfähig. Jede einzelne individuelle Gruppe in einer solchen Staatsform ist aber auf die Existenz der jeweils anderen Gruppe angewiesen. Es gibt z.B. Gruppen die verwalten, Gruppen die die Versorgung bereitstellen und auch Gruppen, die alle anderen Gruppen verteidigen. Archaische Organisationsformen bzw. Stammeskulturen sind in Gänze weniger Leistungsfähig, aber in kleineren gesellschaftlichen Einheiten selbstständig und damit einzeln überlebensfähig. Wenn nun die letztgenannte Kultur in die erstgenannte eindringt, kann sie die erstgenannte von innen relativ einfach zerschlagen, da bei der erstgenannten die einzelnen gesellschaftlichen Gruppen nicht alleine überlebensfähig und damit relativ wehrlos gegenüber individuellen Attacken sind.
Einfach ausgedrückt: Je größer die Gesellschaft und je spezialisierter die einzelnen Gruppen in der Gesellschaft werden, desto kleiner wird die maximale Verteidigungsfähigkeit der gesamten Gesellschaft. Nehmen wir das aktuelle Deutschland als Beispiel: Knapp 180.000 Soldaten sollen ein Volk von 82 Millionen gegen Angriffe von außen verteidigen. Macht, wenn ich mich nicht verrechnet habe, einen Soldaten auf etwa 456 Zivilisten. Ein Person soll also 456 andere Personen beschützen. Ein ganz bescheidenes Verhältnis. Die Polizei, die Zivilisten gegen Angriffe von Innen schützen soll, liegt irgendwo bei 270.000 und damit kommt ein Polizist auf etwa 304 Zivilisten. Etwas besser, aber immer noch weit davon entfernt, von effektiver Wehrhaftigkeit sprechen zu können. Was erklärt, warum ein einzelner iranischstämmiger Schüler 2016 in München 10 Menschen völlig ungehindert erschießen konnte und 2000 Polizisten im Einsatz dagegen gar nichts ausrichten konnten. Auf viel zu viele wehrlose Menschen kommen in unserem Land viel zu wenig wehrhafte Menschen. Man denke zur Anschaulichkeit an ein kleines Rudel von zwei drei Löwen, das aus einer großen Herde hunderter Gnus oder Antilopen völlig ungehindert einzelne Tiere herausschlagen und töten kann. Bei einer gleich großen Herde Büffel, hat es so ein Rudel Löwen bereits ungleich schwerer, bekommt meist direkt einen auf die Nase und zieht unverrichteter Dinge ab. Ich hätte in Deutschland gerne weniger Gnus und Antilopen und dafür viel mehr Büffel. Wenn dieses Ziel dann erreicht ist, werden die Löwen freiwillig abziehen.