Bund der Kriminalbeamter warnt vor Genitalverstümmelungen: In Deutschland mehr als 50.000 Mädchen akut bedroht!

Bund der Kriminalbeamter warnt vor Genitalverstümmelungen:

In Deutschland mehr als 50.000 Mädchen akut bedroht!


Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) warnt in einer aktuellen Mitteilung: Schätzungsweise 50.000 Mädchen sind von Genitalverstümmelung bedroht. Was in Ländern wie Suda, Jemen, Indonesien oder Ägypten zum tagtäglichen Martyrium unzähliger Mädchen gehört, tritt auch in der Bundesrepublik Deutschland verstärkt auf. In der Erklärung heisst es hierzu u.a.:

 

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter und die TaskForce für effektive Prävention von Genitalverstümmelung e.V. setzen sich ab jetzt gemeinsam für den Schutz der bis zu 50.000 Mädchen ein, die in Deutschland von Genitalverstümmelung (FGM) bedroht sind. Minderjährige Mädchen sicher vor dieser schweren Gewalt zu schützen, ist eine besondere Aufgabe des Kinderschutzes, für den sich der Bund Deutscher Kriminalbeamter seit vielen Jahren stark macht.

 

Erfolgreiche Prävention erfordert auch eine konsequente Strafverfolgung, die Tätern rechtsstaatliche Grenzen aufzeigt. Bislang sind den Strafverfolgungsbehörden allerdings die Hände gebunden, denn die Taten kommen in aller Regel nicht ans Licht: Es gibt weder eine Untersuchungspflicht noch eine ärztliche Meldepflicht. Selbst wenn zum Beispiel ein Kinderarzt zufällig eine Genitalverstümmelung feststellt, darf er diese Misshandlung nicht den Behörden melden.

 

Daher sind die gefährdeten Mädchen auf die Umsicht der gesamten Gesellschaft angewiesen. Menschen, die von einer geplanten oder bereits verübten Tat erfahren haben, wissen jedoch häufig nicht, an wen sie sich wenden können. „Ein leicht zugängliches Beratungs- und Hilfsangebot ist unerlässlich, deshalb haben wir auch auf unserer BDK-Website www.bdk.de den Zugang zum FGM Notruf verlinkt“, so Klaus Jansen, der Vorsitzende des Bund Deutscher Kriminalbeamter.

 

Das Kinderschutzprojekt „SOS FGM“ bündelt Notruf, Beratung und Opferhilfe:

 

Bürger/innen können anonym die Notrufnummer 01803 - 767 346 (01803 - SOS FGM) anrufen, wenn sie konkrete Informationen über die Gefährdung eines Mädchens haben.

Bereits verübte Taten können ebenfalls anonym gemeldet werden, um Hilfsmaßnahmen für das betroffene Mädchen und Schutz für jüngere Geschwister sicherzustellen.

Jugendämter, pädagogische und medizinische Fachkräfte können sich in konkreten Fällen beraten lassen, um ein schutzorientiertes Vorgehen zu erleichtern.

Betroffene Mädchen und Frauen erhalten Zugang zu medizinischer und psychologischer Hilfe sowie Unterstützung bei der Durchsetzung ihres Anspruchs auf staatliche Opferentschädigung.

 

Nähere Informationen sind im Internet zugänglich auf www.sosfgm.org.

 

Die Anzahl der weltweit beschnittenen Frauen und derer, die weiterhin jährlich dieser fürchterlichen Prozedur unterworfen werden, ist horrend:

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind mindestens 150 Millionen Frauen weltweit davon betroffen, jährlich werden drei Millionen weiterer Mädchen Opfer der Verstümmelung. In Europa leben 500 000 verstümmelte oder von FGM bedrohte Mädchen und Frauen.

 

Gesetze gegen die Beschneidung sind in vielen Ländern offensichtlich nur rein formal eingeführt, denn es finden kaum Verurteilungen statt. Aufschlussreiche Zahlen veröffentlichte die Waris Dirie Foundation, die den Prozentanteil der beschnittenen Frauen in einschlägigen Ländern einschätzt. Einige Beispiele:

Indonesien: 100%, Somalia 98%, Dschibuti 98%, Ägypten 97%, Mali 91-97%,Eritrea 89-97%, Sudan 90%, Mauretanien 70%.

 

In Großbritannien werden nach Einschätzung von Experten 500 Mädchen, deren Familien aus islamischen Ländern zugewandtert sind, pro Jahr aus “kulturellen” und “religiösen” Gründen genital verstümmelt, obwohl diese Praxis auf der Insel bereits seit 1985 offiziell verboten ist. Besonders aus Afrika stammende Mädchen werden “beschnitten”. Die jüngsten Opfer des grausamen Brauchs sind nicht älter als fünf Jahre.


Autor: haolam.de
Bild Quelle:


Montag, 27 Dezember 2010

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