„Der König von Jordanien will keinen Palästinenserstaat in Judäa und Samaria“

„Der König von Jordanien will keinen Palästinenserstaat in Judäa und Samaria“


Orientalist Yon Ben Menachem: Abdallahs Drohungen sollen palästinensische Unruhe in seinem Land ruhigstellen; er will die IDF, keinen Palästinenserstaat vor seiner Haustür.

„Der König von Jordanien will keinen Palästinenserstaat in Judäa und Samaria“

Die Frage der Anwendung von israelischem Recht in Judäa und Samaria erhält beträchtliche öffentliche und politische Beachtung, während Blau und Weiß Bedenken über Jordaniens Reaktion auf diesen Schritt äußert.

Die Angst ist in den letzten Tagen von König Abdallahs Äußerungen verstärkt worden, die implizieren, dass sein Land sich alle Optionen ansehen wird, weil der Kollaps der PA Chaos schaffen würde.

In einem Interview spricht Arutz Sheva-Redakteur, Orientalist und Medienpersönlichkeit Yoni Ben Menachem die Warnungen des Königs und Sorgen in der politischen Arena Israels an; er erklärt, dass die Äußerungen des Königs nichts als Lippenbekenntnisse sind, die die Palästinenser in seinem Land ruhigstellen sollen.

„König Abdallah ist anders als sein Vater, König Hussein. Er lbt in ständiger Angst und hat keine unabhängige Linie, die die Beziehungen zu Israel führt. Ranghohe PA-Vertreter deuten an, dass die PA selbst ebenfalls seine Absichten ernsthaft bezweifelt, wenn er Israel warnt und sich vermeintlich auf die Seite der Palästinenser stellt.“

„Die PA berichtet inoffiziell, dass sie Äußerungen abgibt, weil sie eine Intifada der Palästinenser in Jordanien befürchtet. Also beeilte er sich Israel in Sichtweite der Palästinenser in Jordanien zu warnen. Das richtet sich äußerlich an Israel, aber die Botschaft ist nach innen gerichtet, an Jordanien selbst.“

Ben Menachem führt an, dass König Abdallahs Vater schon 1988, mitten in der ersten Intifada, ankündigte, dass sein Land sich von Judäa und Samaria abkoppelt und keine territorialen Ansprüche auf diese Gebiete stellt: „Ranghohe Fatah-Vertreter glauben, er versucht Israel zu drohen und zeigt, dass er einseitig auf Seiten der Palästinenser steht, aber Jordanien hat alle Verbindungen aufgegeben.“

In Analyse der Gründe für diese Äußerungen des jordanischen Königs sagt Ben Menachem: „Es gibt Angst vor Unruhen, wenn er weiter schweigt. Er befürchtet, dass die Annexion von 30 Prozent des Gebiets von Judäa und Samaria zu Immigration aus der Westbank in die Eastbank innerhalb Jordaniens anspornen wird und dann die Zahl der Palästinenser dort erhöht. Eine weitere Sache ist, dass, sobald Israel die Palästinensergebiete annektiert, die Möglichkeit einen Staat zu gründen verloren geht; dann wird Israels Rechte sagte, Jordanien sei das alternative Heimatland; Arik Sharons „Jordanien ist Palästina“ ist für ihn sehr beängstigend.“

Ben Menachem erwähnt seine Tage als Kol Yisrael-Korrespondent während Arik Sharons Amtszeit als Premierminister: „Ich deckte damals ein geheimes Gespräch zwischen Sharon und König Abdallah auf. Dabei sagte der König ihm: ‚Beachte meine Äußerungen nicht. Ich muss Sachen sagen, aber ich möchte, dass IDF-Soldaten an der jordanischen Grenze bleiben.‘ Er will dort keine palästinensischen Soldaten, die ein Sprungbrett nach Osten sein können und Veränderung der haschemitischen Herrschaft herbeiführen, wie es in der Vergangenheit schon der Fall war.“

In diesem Kontext erwähnt Ben Menachem, dass die palästinensische Zielsetzung darin besteht einen Staat auf beiden Seiten das Jordan zu gründen. „König Abdallah weiß das durchaus, gibt aber den Palästinensern gegenüber Lippenbekenntnisse ab.“

Unter Aufzeigen ergänzt Ben Menachem die vielen Vorteile, die das haschemitische Königreich nach seiner Vereinbarung mit Israel erhält, Vorteile, auf die niemand schnell verzichten wollen würde: „Die sichtbaren Dinge sind das Wasser, das Israel liefert und die Vereinbarung mit Israel für Gas, aber es gibt auch die Sicherheitsfrage, über die nicht geredet wird. Klar ist: Wenn die haschemitische  Regierung in Schwierigkeiten ist, wie es der Fall war, als es Drohungen aus Syrien gab, und Israel dem König zu Hilfe gerufen wurde, dann weiß er, dass letzten das einzige, was ihm helfen und den Zusammenbruch seines Regimes verhindern kann, die IDF samt der politischen Ebene sind, die ihr Anweisungen gibt.

Ich glaube nicht, dass der König einen Palästinenserstaat in Judäa und Samaria haben will. Er würde auch seine Position als Hüter der heiligen Orte in Jerusalem verlieren, einen Status, der mit dem Deal des Jahrhunderts nicht gefährdet ist. Dieses Thema ist ihnen als Königsfamilie sehr wichtig, da sie sich als Nachkommen des Propheten Mohammed betrachten. Darüber hinaus wurde der Großvater des Königs von einem Palästinenser auf dem Tempelberg ermordet. All das ist König Abdallah sehr gut bekannt.“

Wir fragten Ben Menachem auch, ob die Existenz israelischer Diskussion über die Lippenbekenntnisse des Königs an die palästinensische Gemeinschaft in Jordanien nicht zu einer Verhärtung seiner Haltungen führen könnte. Ben Menachen antwortet: „Der König hat seine eigenen Interessen und hat seine eigenen Pläne. Er hat alles geplant und festgelegt. Er schafft gewollte Zweideutigkeit, wenn er nicht präzisiert, auf welche Art von Zusammenstoß er sich bezieht, ob er das Friedensabkommen auf Eis legen wird und ob er über eine militärische Auseinandersetzung redet.“

Weiter fügt er hinzu, auch wenn er aus offensichtlichen Gründen nicht näher darauf eingeht, dass es vor kurzem „eine geheime Nachricht vom König an Israel gab, die über das Verteidigungs-Establishment weitergegeben wurde, noch bevor der König sich in einem Interview mit dem SPIEGEL äußerte.“

Zur israelischen Seite sagt Ben Menachem: „Es gibt hier auch israelische Überlegungen zu den US-Wahlen. Es ist immer noch unklar, was Präsident Trump will. Will er, dass wir den Schritt vor den Wahlen unternehmen, um ihm bei den Evangelikalen zu helfen oder macht er sich Sorgen, dass dies Konflikte im Nahen Osten schafft und ihm schadet? Das bleibt unklar und ist nach dem Besuch Pompeos nicht verständlicher. Das Bild wird in den kommenden Wochen klar werden, aber es besteht die Möglichkeit, dass alle Fragen zur Annexion bis nach den US-Wahlen verschoben werden.“


Autor: Heplev
Bild Quelle: Archiv


Donnerstag, 13 August 2020

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