ARD-Tagesschau: AgitProp gegen Israel als "Nachricht" maskiert

ARD-Tagesschau:

AgitProp gegen Israel als "Nachricht" maskiert


Anstatt zu informieren, tut Herr Schneider in der 20.00 Uhr Tagesschau vom 23. Januar 2011 vor einem Millionenpublikum, dass mehr oder weniger seiner Einschaetzung hilflos ausgeliefert ist, mal wieder vor allem eins: Israel als unglaubwuerdig darzustellen und zu deligitimisieren.

 

von Ulrich J. Becker (aro1.com), Jerusalem

 

Die Turkeluntersuchungskommission hatte sich die Zeit zur Gruendlichkeit genommen. In einem so nie dagewesen Schritt und als Reaktion auf unproportionalen, ueberwaeltigenden auslaendischen Druck hatte Israel nach dem toedlichen Ausgang des militanten, islamistischen Hinterhalts auf der Marmara auch zwei internationale Beobachter von Rang und Namen aufgenommen und vor ihnen u.a. eine sensitive Pruefung des Militaers, seiner Vorgehensweisen und Befehlsstrukturen offengelegt – kein selbstverstaendlicher Schritt!

 

Der Untersuchungsbericht wiegt mehr als 300 Seiten und hat detailliert und kleinkariert jede einzelne der 133 Vorfaelle bei denen irgendeine Art von Gewalt (vom Schusswaffengebrauch bis zum Schuppsen, Festhalten etc.) von den israelischen Soldaten angewendet wurde, bis ins Kleinste nachverfolgt, alle beteiligten Soldaten durchnummeriert und zu jedem einzelnen Fall befragt.

 

Erfreulicherweise bestaetigte die Turkelkommission nicht nur die Regierungsposition in Fragen des internationalen Rechts zur Seeblockade und dem Entern einer Flotte die eindeutig in ein maritimes Sperrgebiet eindringen will, sondern auch das professionelle, verantwortliche und korrekte Verhalten der Soldaten.

 

Allein das ist Grund genug fuer Herrn Schneider in der 20.00 Tagesschau Millionen Deutschen vor den Fernsehern Folgendes zu erklaeren:

 

“Jacov Turkel der Vorsitzende der Kommission und ehemalige Richter verlass das Ergebnis, das niemanden ueberraschte.”

 

Sehr interessant. Warum ‘ueberraschte es denn niemanden’? Warum kann es auf keinen Fall anders ausfallen? Und was ist, wenn Israel tatsaechlich korrekt handelte und die Kommission das feststellt?

 

Herr Schneider bestreitet hier die Ehrlichkeit und Glaubwuerdig dieser israelischen Kommission und Israels ueberhaupt.

 

Warum? Hat er einen Grund dafuer? Hat er Hinweise auf unlauteres Vorgehen? Natuerlich nicht.

 

Es sollte seiner Meinung nach doch wohl ausreichen, darauf hinzuweisen, dass sich hier Israel sich selbst untersucht, wie er es gleich danach auch Erdogan angeben laesst.

 

Man koennte es hier einfach nur kopfschuettelnd ueber Richards Schneiders automatisches Misstrauen gegen eine Untersuchungskommission, so sie denn israelisch ist, sein lassen.

 

Oder ihn einfach darauf Hinweisen, dass er mit seinem schon ins verschwoerungstheorethische gehenden Satz nicht nur einige sehr ehrwuerdige israelische Richter eine ungerechte, politische Korruption nahe legt, sondern auch Friedensnobelpreistraeger und ehemaligen fuehrenden Minister Nordirlands David Trimle und den frueheren kanadischen Militaerrichter Ken Watkin als Schauspieler in einem Schauprozess darstellt, welche beide ihren guten Ruf und ihr Gewissen wohl nicht sehr leicht nehmen, und dennoch ihre ehrenwuerdigen Namen in Form von verbindlichen Unterschriften unter die Untersuchungsergebnisse setzten. Sind auch diese, Herr Schneider, Teil der israelischen Verschwoerung und Vertuschungskampange, die ‘niemanden ueberrascht’?

 

Aber man sollte Herrn Schneider und die Tagesschau auf etwas viel Konkreteres hinweisen:

 

Fakt ist, dass demokratische Staaten sehr wohl immer wieder Untersuchungskommission einsetzen, die problematische Dinge behandeln, die sich in ihren Staaten zugetragen haben. Normalerweise regt sich daran nicht viel Kritik.

 

Behauptete Herr Schneider auch ueber die britische Untersuchung des ‘Bloddy Sunday’ oder die deutsche ueber den Kundusvorfall, dass die Ergebnisse niemanden ueberraschten? Oder alleine bei einem schon nicht mehr wirklich demokratischen Land wie Russland, dass den Absturz der polnischen Regierungsdeligation untersuchte? Haette Herr Schneider da aehnliche Worte gewaehlt?

 

Im Falle Israels ist fuer ihn aber offenbar glasklar: Das Ergebnis stand ja von vornherein fest und haette nicht anders ausfallen koennen, und ‘alle’ wissen das.

 

Aber seine Behauptung, dass “niemand” ueberrascht wurde, ist natuerlich nicht nur in ihrer Totalitaet, sondern auch faktisch schon eine Luege. Denn das Lustige daran:

 

Dass in Israel einen Tag vorher niemand das Ergebnis vorraussagte, was da angeblich nach Herrn Schneider so klar war, da Israel u.a. eine lange und tiefe Tradition von Untersuchungskommissionen hat, die immer wieder auch beissende Kritik an der politischen oder militaerischen Fuehrung aeussern, u.a. zu Ruecktritten oder Gesichtsverlusten fuehren etc.. Daher war auch hier nicht wirklich klar, zu welchem Ergebnis die Kommission kommen wird, und Richard Schneiders Satz ist schlicht falsch. Vielleicht in einem zynischen linken postzionistischen Milieu, in dem sich Herr Schneider eventuell bewegt (?) moegen solche verschwoerungstheorethischen Positionen eventuell zu 100% der Anwesenden zutreffen, aber nicht fuer ganz Israel.

 

Ich frage mich, ob Herr Schneider ein fuer Israel negatives Ergebnis doch eher sofort als Wahrheit uebernommen haette, nur aber wenn dies das Verhalten Israels gutheisst, muss gleich Verschwoerung im Spiel sein?

 

Aber Herr Schneider weiss prophetischerweise noch mehr:

 

“Der Turkelbericht wird keine innenpolitische Debatte ausloesen.”

 

Schon jetzt gab es Diskussionen ob Frau Suabi – die arabische Knessetabgeordnete, die die Terroristen auf dem Schiffe unterstuetzt hatte – von der Kommesission haette interviewt werden sollen oder nicht und der Bericht warf wieder die Frage auf, ob eine schlechte nachrichtendienstliche Lage und fehlendes Wissen ueber die militanten Islamisten auf dem Schiff zu den tragischen Ereignissen beigetragen haben.

 

Auch erwaehnt Herr Schneider natuerlich mit keinem Wort – seit wann sollen denn Journalisten informieren? -, dass die jetzigen Veroeffentlichungen nur der erste Teil des Berichts waren, waehrend sich erst der zweite hauptsaechlich mit den Entscheidungstraegern und evenueller Kritik an diesen befassen wird. Ob es danach innenpolitische Debatten geben wird oder nicht, kann ich zumindest nicht abschaetzen, aber Herr Schneider hat ja sein prophetisches Wort schon gesprochen, das vor allem eins dem Zuschauer uebermittelt: Regierungsbequeme Ergebnisse, fragwuerdige Selbstbeweihraeucherung etc..

 

Zu dieser ganzen einseitigen Berichterstattung passt ueberigens auch, dass die Sprecherin vor dem Beitrag Richard Schneiders bei den durch israelische Soldaten in Notwehr getoeteten militanten IHH Mitgliedern allein “neun tuerkische Zivilisten” sehen will und es auch nicht fuer noetig haelt, dieses ‘Zivilistentum’ der Mitglieder einer islamistischen Terrororganisation vielleicht doch noch etwas aufzufaechern.

 

Aber sowas sind wir ja leider gewoehnt, dass aber der oeffentlich rechtliche Nummer eins Israelkorrespondent Israel einem Generalverdacht in Unglaubwuerdigkeit gegen Israel aufstellt, ist mehr als bedenklich und oeffentlich deligitimierend.

 

Ich frage mich wirklich, was Herr Schneider zu der Untersuchungskommission der Bundesanwaltschaft (uebrigens ‘unglaubwuerdigerweise’ ohne internationale Beobachter) zu dem Kundus-Tanklast-Vorfall sagt? War das auch ein abgekartetes Spiel? Und wenn ja, warum interessiert es niemanden? Dort wurde uebrigens, neben dem kompletten Freispruch des doch problematischen Vorgehens der Bundeswehr, interessanterweise u.a. festgestellt:

 

“Selbst wenn “mit der Tötung mehrerer Dutzend geschützter Zivilisten hätte gerechnet werden müssen” [...] hätte dies “bei taktisch-militärischer Betrachtung nicht außerhalb jeden Verhältnisses zu den erwarteten militärischen Vorteilen gestanden“.

 

Lesen Sie hierzu auch:

 


Autor: haolam.de
Bild Quelle:


Dienstag, 25 Januar 2011

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