CDU-Präsidium für Laschet und somit für Grün-Rot-Rot ab HerbstCDU-Präsidium für Laschet und somit für Grün-Rot-Rot ab Herbst
Mit breiter Mehrheit hat sich das CDU-Präsidium für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten ausgesprochen, obwohl mehrere Landesverbände der Partei (so z. B. jener in Berlin) sich im Vorfeld für Söder stark machten.
Von Michael van Laack
Auch bei den CDU-Mitgliedern und der Stammwählerschaft ist Söder deutlich beliebter. Aber das hat die Granden der Partei ja auch bei der Entscheidung um den Parteivorsitz nicht interessiert.
Seinerzeit hatte in Umfragen unter Parteimitglieder Merz stets deutlich vor Laschet gestanden. Aber in der CDU zählt bekanntlich schon seit Jahren nicht mehr, was die eigene Basis oder gar der gemeine Bürger will, sondern nur, was die Kanzlerin und ihre engsten Vertrauten sich wünschen.
Bundestagswahl droht nun zum Fiasko zu werden
Zwar will sich Laschet am Vormittag auch noch dem erweiterten Bundesvorstand stellen, doch gehen Beobachter nicht davon aus, dass dieser es wagen wird, einer Empfehlung des Präsidiums nicht zu folgen. Mit dieser Entscheidung stärkt die CDU nur den (scheinbaren) politischen Gegner, nämlich die drei offiziell sozialistischen Parteien.
Vor der Präsidiumssitzung sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier „Es kommt gar nicht so sehr darauf an, was die Präsidien der CDU und CSU sagen, weil Präsidien stehen ja immer zu ihren Vorleuten“. Es käme auf die Basis an. Dieser im demokratischen Fleisch gewachsene Zahn dürften Merkel, Spahn und Bouffier – der überglücklich über die Empfehlung war – ihm allerdings rasch gezogen haben.
Böse Überraschung möglich
Wie auch immer: Selbstverständlich wäre auch Söder kein Kanzlerkandidat der für Konservative und Bürgerliche außerhalb der Unionsparteien wählbar ist- Aber die mageren 26 bis 27 % der Unverdrossenen, die bisher CDU und CSU die Treue gehalten haben, dürften weiter zusammenschrumpfen. Es könnte sogar ein Super-GAU eintreten. Und zwar der, dass sehr viele Menschen bei der BTW der CSU in Bayern die Stimme verweigern, weil sie Laschet nicht mittragen können.
Wenn diese Wähler zur AfD oder den bundesweit antretenden Freien Wählern abwandern, besteht die Gefahr, dass die CSU das 5 %-Ziel auf Bundesebene verfehlt. Deshalb sollten vielleicht alle noch einmal in sich gehen und entweder einem außerordentlichen Parteitag oder den Mitgliedern der CDU die Wahl überlassen. Zwar tickt die Uhr im Blick auf eine baldige Entscheidung, aber im Digitalzeitalter sollte eine solche Abstimmung schnell zu organisieren sein.
Philosophia Perennis
Autor: Philosophia Perennis
Bild Quelle: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons
Mittwoch, 14 April 2021