Aderlaß der Berliner DU hält weiter an

Aderlaß der Berliner DU hält weiter an


In der DU-Zentrale sollen sih die Austrittserklärungen inzwishen bis an die Deke stapeln. Nun ist auh ein langjähriger Funktionsträger ausgetreten und hat sih den Freien Wählern angeshlossen.

Aderlaß der Berliner DU hält weiter an

Die Freien Wähler werden bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus mit dem ehemaligen FDP- und jetzigen fraktionslosen Abgeordneten Marcel Luthe als Spitzenkandidaten antreten. Nachfolgend dokumentieren wir die Austrittserklärung von Dirk Steffel aus der Berliner CDU i8m Wortlaut.

"Vorstand der CDU Reinickendorf CDU-Fraktion in der BVV Reinickendorf 29. April 2021 Austritt aus der CDU Sehr geehrte Damen und Herren, vor 35 Jahren, im August 1985 bin ich in die Reinickendorfer CDU eingetreten. Im Laufe dieser Zeit habe ich gern aktiv den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen und Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura unterstützt und Politik für Stadt und Land versucht mitzugestalten. In dieser Zeit wurden die Partei und vorher die Junge Union für mich zu einer zweiten Heimat. In führenden Positionen u.a. als Vorsitzender des Ortsverbands Tegel in den vergangenen zwei Jahrzehnten konnte ich mit dem „Tegeler Gespräch“ bei 63 Veranstaltungen mit über 10.000 Teilnehmern und 115 Referenten (u.a. Horst Seehofer, Siegmar Gabriel, Günter Schabowski, Jens Spahn und Hans-Joachim Watzke) mir und der Tegeler Union deutschlandweit einen guten Ruf erarbeiten. Unsere Tennis-Sommerfeste mit ca. 400 Besuchern pro Jahr und zahlreichen VIPs auf dem Tennisplatz, wie Wolfgang Bosbach, Dieter Kronzucker, Bernhard Brink, Stefan Mayer und die Mitgliederkampagnen, sowie 15. CDU-Wochenendreisen waren weitere Eckpfeiler. Die Gründung und Herausgabe von 37 Ausgaben der Reinickendorfer CDU-Ortsteil-Zeitschrift „Wir in Tegel“ rundeten die Arbeit ab. Zahlreiche Kampagnen und Anträge wurden kommunalpolitisch auf dem Weg gebracht und auch umgesetzt. Die Kombination von bürgerlichen Interessen sowie kreativen Gedanken zeitnah anzugehen und umzusetzen waren dabei Ziel. Dem „Reinickendorfer Weg“ in Geschlossenheit (keine Flügelkämpfe) und Offenheit (Einbindung von Persönlichkeiten außerhalb der CDU) zu gehen, habe ich voll mitgetragen. Über 25 Jahre war unter den Kreisvorsitzenden Diethard Schütze und Frank Steffel diese Grundregel ein Erfolgsgarant, welcher bei den Wahlen regelmäßig bestätigt wurde. Der „schwarze Norden“ sowie „Reinickendorf ganz oben“ war nie selbstverständlich und musste immer hart erarbeitet werden. Im Laufe der vergangenen zwei Jahre wurde dieser für Reinickendorf langzeitig erfolgreiche Weg leider verlassen, indem angesehene leistungsorientierte und leistungsstarke politische Persönlichkeiten wie Katrin und Jürn-Jakob Schultze-Berndt, Tim Zeelen, Tobias Siesmayer, Frank Steffel und weitere aus „machttaktischen Gründen“ ausgesondert wurden. Neben diesen verdienten Parteifreunden war auch ich selbst von dieser vielfach zitierten „Klüngelpolitik“ betroffen, die sich nun auch in der CDU Reinickendorf breit gemacht hat. Die beschriebene Situation und die traurige Entwicklung auf Bundesebene haben mich in den letzten Wochen sehr beschäftigt. Der Vorgang, wie mit der Basis der Union im Bundesvorstand rund um die Kandidatenfrage Laschet/Söder umgegangen wird, haben mich fassungslos gemacht.Er ist unglaublich, dass die Reinickendorfer Bundestagskandidatin Prof. Monika Grütters, die auch dem Bundesvorstand angehört, sich dort nicht dem eindeutigen Votum des Landes- und Kreisvorstands angeschlossen hat und nicht für Söder gestimmt hat. Der neue Umgang mit verdienten Mandatsträgern, die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen, und die jahrelange Entwicklung auf Bundesebene haben mich veranlasst, im 36. Jahr meiner Mitgliedschaft aus der CDU auszutreten und gleichzeitig mein Amt als stellv. Kreisvorsitzender und Vorsitzender der CDU Tegel niederzulegen. Meinem Vorstand in der CDU Tegel und meinen langjährigen Weggefährten möchte ich für die Mitarbeit, Unterstützung und Freundschaft danken. Es hat Spaß gemacht, mit ihnen zielorientiert und fair zu arbeiten und gemeinsam Politik zu gestalten. Selbstverständlich werde ich ab sofort auch nicht mehr der CDU-Fraktion in der BVV Reinickendorf angehören. Mein Amt als stellv. Vorsitzender der Fraktion lege ich hiermit auch nieder. Hier gilt mein Dank dem Fraktionsvorsitzenden Tobias Siesmayer. Auch in Zukunft werde ich ein politischer Mensch bleiben. Persönlich werde ich mich der Partei der „Freien Wähler“ anschließen und das Team um Marcel Luthe und Carsten Stahl aktiv unterstützen. Eine Kandidatur zu den Wahlen im September 2021 ist dabei eine mögliche Option. Nach nunmehr fast 36 Jahren diesen Schritt zu gehen, ist ein harter Einschnitt. Leider sehe ich aber für mich als überzeugter, weltoffener Konservativer keine andere Möglichkeit.

Mit freundlichen Grüßen Dirk Steffe"

 

Foto: CDU-Zentrale in Berlin - der Letzte macht das Licht aus


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Leonhard Lenz, CC0, via Wikimedia Commons


Sonntag, 02 Mai 2021

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