Drohender Engpass bei Brustkrebs-Medikamenten

Der «Spiegel» hatte jüngst über den drohenden Lieferengpass bei Tamoxifen, einem wichtigen Wirkstoff gegen Brustkrebs, berichtet. Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) habe demnach gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften mitgeteilt, dass seit Januar 2022 bei Tamoxifen-Präparaten mehrerer Firmen «nahezu vollumfänglich ein Lieferengpass» bestünde.

Es ginge zum jetzigen Zeitpunkt um rund 85 Prozent des Marktes, wovon in Deutschland bis zu 130.000 Menschen betroffen sein könnten.

Nun habe der Beirat für Liefer- und Versorgungsengpässe des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einstimmig verschiedene Maßnahmen beschlossen, meldet zeit.de. So solle der Import tamoxifenhaltiger Arzneimittel erleichtert werden. Es solle ermittelt werden, ob und welche Arzneimittelkontingente für den deutschen Markt kurzfristig verfügbar gemacht werden könnten, ohne dabei einen Versorgungsmangel in anderen Staaten zu erzeugen. Je nach Verfügbarkeit könnten Ärzte auch kleinere Packungsgrößen oder Arzneimittel mit einer geringeren Stärke verordnen. Der Beirat gehe davon aus, dass die Versorgungslücke, die ohne Kompensationsmaßnahmen spätestens Ende Februar zu erwarten sei, vermieden werden könne, bis die neu produzierten Arzneimittel den Patienten zur Verfügung stünden.

Der Hintergrund der Engpässe sei den zitierten Angaben zufolge nicht vollständig geklärt. Eine mögliche Erklärung sei laut DGHO ein Anstieg der Verschreibungen seit dem ersten Quartal 2020 im zeitlichen Zusammenhang mit den Lockdown-Maßnahmen aufgrund der Corona-Politik.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Archiv

Samstag, 12 Februar 2022