Speisen wie Gott in Frankreich und gleichzeitig das Klima schützen

Speisen wie Gott in Frankreich und gleichzeitig das Klima schützen


Steaks, Schnitzel, Döner, Braten und Würste wachsen bekanntlich nicht auf dem Felde.

Speisen wie Gott in Frankreich und gleichzeitig das Klima schützen

Von Meinrad Müller

Wertvolle Früchte des Feldes werden an Tiere verfüttert, diese werden oft grausam getötet, nur um tierisches Eiweiß zu gewinnen. Die Ausbeute ist mehr als schlecht, denn 10 kg vegetarisches Tierfutter ergeben oft nur 1 kg tierisches Eiweiß. Die negativen Auswirkungen auf das Klima, den Wasserverbrauch und CO₂ sind hinlänglich belegt. Hiergegen einzuschreiten, ist deshalb dringend nötig.

Gefordert ist radikales Umdenken

Klima, Corona, Trockenzeiten, Flut etc., nie bestand eine günstigere zeitgeschichtliche Epoche, um das Essverhalten nachhaltig zu ändern. Die eigene Betroffenheit der Bürger, nicht zuletzt gefördert durch steigende Preise für Fleisch und Wurst, bewirkt ein Umdenken. Noch aber ist der bundesdeutsche Anteil an Vegetariern unter 10 %. Diesen Anteil zu erhöhen hat sich die Berliner Initiative „Klima Ambassador“, die auf einem traditionellen Konzept aus Palermo, Italien, fußt, auf die Fahne geschrieben. Und das geht so:

Speisekarten-Kontrolle

Freiwillige, ob Schüler oder bereits in Pension, werden zur Observation einer mit dem Fahrrad erreichbaren Region (Stadtteil, Ort, Landkreis) eingesetzt. Der Aufnäher „Klima Botschafter“ auf Pullover, Hemd, Bluse, Jacke oder Kapuze weist die Aktivisten aus. Nicht allein, sondern stets zu zweit werden ohne Voranmeldung Lokale aufgesucht. Restaurants werden gebeten, deren Speisekarte kurz mit dem Handy fotografieren zu lassen. Erfasst wird in Stufe eins nur die Speise- nicht aber die Getränkekarte. Ob gutbürgerlich deutsch, türkisch, italienisch, chinesisch, arabisch, griechisch etc., alle Restaurants werden erfasst. Auch jene, die sich aus unerfindlichen Gründen unkooperativ zeigen, werden notiert. Die aufgenommenen Fotos der Speisekartenseiten gelangen per Handy an klima.ambassador@gmail.com zur Auswertung.

Restaurantempfehlung, um das Klima zu schützen.

Vorteil und Kundenmagnet für Restaurants sind Aufkleber (10 cm mal 10 cm) für deren Eingangsbereich und Werbebanner für deren Werbung im Internet. Mit „Klima-Botschafter 10+“ und einem zusätzlichen goldenen Stern wird angezeigt, dass bis zu 10 Prozent der angebotenen Speisen nicht tierischen Ursprungs sind. Eine Umstellung, eine graduelle Erhöhung des vegetarischen Anteils auf den Speisekarten ist Ziel dieser Volksbildung im gastronomischen Bereich. Dies kann nur Schritt für Schritt erfolgen, wobei die Gäste bei Restaurantbewertungen im Internet jederzeit mit angeben sollen, welchen Klima-Botschafter-Rang das aufgesuchte Restaurant bereits erreicht hatte. Restaurants werden mit 5 goldenen Sternen und mit „70+“ ausgezeichnet, wenn mehr als 70 % der angebotenen Speisen nicht toten tierischen Ursprungs sind.

Ziel bis 2026 sei, den Anteil an Restaurants mit der Auszeichnung „Klima-Botschafter 70+“ auf 50 % zu erhöhen. Restaurants werden auch gebeten, ihrerseits zur Klimaschutzbewegung Ambassador beizutragen, z.B. durch eine monatliche freiwillige Spende von 0,1 Prozent ihres Umsatzes. PayPal (klima.ambassador@gmail.com) bzw. Barauszahlung an einen autorisierten Klimaaktivisten. Die Initiative „Klima-Botschafter“ wird im Gegenzug deren Mitgliedsrestaurants vor einer unberechtigten Nutzung der Auszeichnung durch andere Restaurants beschützen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Geoffreyrabbit, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons


Sonntag, 29 Mai 2022

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.




weitere Artikel von: Redaktion

Folgen Sie und auf:


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage