Deutschland vor der Niedersachsen-Wahl

Deutschland vor der Niedersachsen-Wahl


Die Nachfrage nach neuen politischen Angeboten fällt in Krautland momentan regional stark unterschiedlich aus.

Deutschland vor der Niedersachsen-Wahl

Von Ramiro Fulano

Doch zunächst zu etwas ganz anderem. Wussten Sie schon, meine Damen und Herren, dass Sie inzwischen als “rechtsradikal” gelten, wenn Sie der Meinung sind, dass eine Familie in der Regel aus Vater, Mutter und Kind(ern) besteht? Wenn Sie der Meinung sind, Abtreibungen nach der 14. Schwangerschaftswoche sollten auch in Zukunft verboten sein? Und wenn Sie Aborte bis zum sechsten Monat oder – wie von den deutschen “Grünen” gewünscht – ganz ohne zeitliche Beschränkung für eine unwürdige Barbarei ansehen.

Nichts anderes behauptet übrigens Signora Meloni von den Italienischen Brüdern. Und Sie sehen ja selbst, was ihr derlei Frevel an der linksalternativ gleichgeschalteten Einheitsmeinung bereits jetzt schon eingetragen hat: den Ruf eines Teufels in Menschengestalt.

Doch während man und frau in den geistigen Elendsvierteln der veröffentlichten Meinung noch ausdiskuttieren, ob sie die eigentlich recht charmant aussehende, erste italienische Premierministerin in spe nun eher als neuen Goering, Goebbels oder doch einfach nur als Reinkarnation des Duce inszenieren – wie immer ganz weit vorn bei dieser pseudo-historischen Idiotendisziplin die Faschismus-Experten vom “stern” der Hitler-Tagebücher – überschlagen sich die Ereignisse geradezu vor Langeweile angesichts der am 9. Oktober anstehenden Landtagswahlen in Niedersachsen.

Deshalb noch einmal zurück zu Signora Meloni: Freut Ihr Euch denn auch recht doll über die erste Regierungschefin im “Macho-Land” wo die Zitronen blühen, liebe Feministinnen jederlei Geschlechts? Oder ist Georgia Meloni die “falsche Sorte” Frau – angesichts ihres Verzichts auf “freiwillige” Selbstverhässlichung und andere Formen der linksalternativen Selbstzurichtung? Rhetorische Frage.

Aber nicht nur der “weiche Unterbauch Europas” (Churchill dixit), auch Schweden gab den eingeborenen Gut-und-Bessermenschen jederlei Geschlechts reichlich Anlass für hysterische An- und Ausfälle aller Art. Denn ach, ein knappes Drittel aller Wählerinnen und Wähler in Abba-und-Ikea-Land mag dem Unisono der offiziellen Politik nicht mehr auf den Leim gehen – eine schwere und selbstverständlich selbstverschuldete Krisensituation des offiziellen Narrativs.

Was davon hat ein Echo in Krautland gefunden? Nun, in Umfragen (*hüstel) zeigt sich davon wenig: In Niedersachsen liefern sich die schwarze und die rote Sozialkleptokratie derzeit ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen bei der anstehenden Landtagswahl. Stephan Weill (SPD) lächelt auf seinen Wahlkampf-Plakaten so verschmitzt wie Männeken Piss, das seinen Landeskindern auf den Kopf strullt und ihnen dabei weißzumachen versucht, es würde regnen.

Aber dennoch – oder vielleicht auch gerade deshalb – liegt der Amtsinhaber in Umfragen leicht vorne, und rot-grün nach fünf Jahren Gro-Ko im Bereich des Möglichen. Ebenso ist ein Ausscheiden der liberalen Asympathen aus dem Landtag möglich, quasi als Quittung für die Mitschuld der Lindner-Sekte am absoluten Desaster, das die Berliner Hampel-Koalition in Deutschland angerichtet hat.

Das niedersächsische Umfrage-Ergebnis ist – bei aller diesbezüglich angebrachten Vorsicht – auf eine fast schon rührende Art und Weise aus der Zeit gefallen: 32 % für die SPD, 28 % für die CDU - das erinnert an die tiefsten 80er, die Ära Dr. Helmut “Birne”-Kohl. Man möchte weiße Tennissocken anziehen, wenn man das liest, und sich den Vokuhila frisieren (vorne kurz, hinten lang), bevor man in seinen Golf GTI steigt und in die Großraumdisco düst.

Aber der Masochismus von 60 % der Befragten hat nicht nur, und je nach Lesart, etwas Lächerliches oder Jämmerliches. Er ist auch auf eine verzweifelte, bekloppte Art heroisch: Wider jeden praktischen Beweis des Gegenteils erwarten noch immer 60 % der Befragten, von einer der beiden selbsternannten Volksparteien verarscht, äh: vertreten zu werden. Wenn das mal kein Kadavergehorsam ist, an dem die linientreuen Niedersachsen leiden.

Im “Tal der Ahnungslosen” hingegen, dem Freistaat Sachsen, und generell im Osten der Republik, hat man die Zeichen der Zeit erkannt und liegt – zumindest was die politische Situation betrifft – irgendwo im italienisch-schwedischen Trend. Die einzig nennenswerte Alternative zum schwarz-rot-grünen Einheitsbrei liegt hier zwischen 20 und 30 Umfrageprozent und ist vielerorts die stärkste politische Kraft.

Das mag unterschiedliche Ursachen haben. Vor allem aber wird es an der in Ost und West unterschiedlich verlaufenen politischen Sozialisation liegen. Zum einen war man im Osten nicht der jahrzehntelangen linksalternativen Gehirnwäsche durch den Staatsfunk ausgesetzt. Zum anderen ist die Erinnerung an den real-existierenden Sozialismus noch frisch – und man wünscht ihn sich nicht zurück. Zudem erkennt man ihn, wenn man ihn sieht – in allen Programmen der aus der ehemaligen BRD importierten Parteien.


Autor: Ramiro Fulano
Bild Quelle: Suzie T from Raleigh, USA, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons


Mittwoch, 28 September 2022

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