Die Renaissance der Sklaverei

Die Renaissance der Sklaverei


Die Renaissance der Sklaverei

von Dr. Nathan Warszawski

Zu Anfang der Zehn Gebote, eine der wichtigsten Stellen der Bibel (Exodus 20:2), steht der Satz: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten, aus der Sklaverei, herausgeführt hat." Die Sklaverei, beziehungsweise deren Aufhebung, ist den Menschen schon vor Jahrtausenden wichtig gewesen. Bis heute ist die Geschichte der Sklaverei aus politischer Rücksichtnahme nicht ausreichend erforscht. In der westlichen Gesellschaft ist Sklaverei seit mehr als 100 Jahren ein Tabu. Über Jahrhunderte war sie weltweit gang und gäbe, aber doch nicht heute? Dabei hat die Sklaverei einen bedeutenden, nicht zu überschätzenden Beitrag zur Zivilisation in allen Regionen dieses von Menschen bewohnten Planeten geleistet, worauf die allermeisten Menschen stolz sind.

Wer die ewige Stadt Rom besucht, besucht nicht nur den Vatikan, sondern auch das Forum mit dem gut erhaltenem Kolosseum. Wegen der ausgezeichneten Akustik finden noch heute Konzerte statt in dem vom geraubten Gold aus dem Tempel zu Jerusalem bezahlten und von Sklaven errichten Wunderwerk. Ein angenehmer Schauer durchströmt den heutigen Touristen, wenn er der hunderttausenden Toten gedenkt, die in den Jahrhunderten in den Spielen geopfert worden sind.

Wir schweifen ab. Bleiben wir bei der Sklaverei, die ohne Raub, Mord und Geldwäsche nicht gedeihen kann. Sklaverei hat einen innigen Bezug zur Religion. Die drei monotheistischen Religionen sind stolz auf ihre Errungenschaft, welche die Sklaverei verbietet, wenn Gebieter und Sklave derselben Glaubensrichtung anhängen. Dies unterscheidet die abrahamitischen Gläubigen von den sie umgebenden Heiden, die auch ihresgleichen versklavt haben. Doch vor allem Christen haben sich nicht sklavisch an das Verdikt gehalten, da die russischen Leibeigenen genauso russisch-orthodox wie ihre Besitzer gewesen sind. Zu Recht ist die westliche Gesellschaft stolz darauf, dass bereits am Ende des 19. Jahrhunderts, vor mehr als 100 Jahren, die Sklaverei in allen von Christen dominierten Staaten verboten worden ist.

Auch vom Islam geprägte Länder haben der Sklaverei öffentlich und wirkungsvoll entsagt. Deshalb ist es den meisten christlichen Sportfunktionären im Fußball und manch anderen Disziplinen vollkommen unverständlich, wie man ein fortschrittliches, hoch technisiertes Land der Sklaverei bezichtigen kann, welches zufällig auf der Arabischen Halbinsel liegt. Sosehr sich die Offiziellen auch anstrengen: Es gelingt ihnen nicht, einen Menschen in Ketten oder mit anderen Sklaven-Utensilien auf den Straßen, Plätzen und Baustellen von Katar auszumachen.

Gemäß ihrem Glauben, der muslimische Sklaven verbietet, werden die Sklaven in solchen Ländern eingekauft, in denen Ungläubige an der Macht sind. Nepal ist für fundamentale Muslime sehr gut geeignet, da beinahe alle Bewohner Hindus oder Buddhisten sind, die zudem von gottlosen Kommunisten regiert werden. Diese religiös-politische Kombination ist der Garant, dass Europäer, unter ihnen Menschenrechtsgruppen, sich nicht allzu tief in die Materie einarbeiten. Außerdem ist vor Katar zunächst Sotschi an der Reihe.

Um der Sklaverei auf die Spur zu kommen, brauchen westliche Funktionäre nicht zu verreisen. In deutschen Groß- und Mittelstädten sucht man ebenfalls vergeblich nach Sklaven auf dem Bau. Fündig wird der Mann, der das Alltägliche liebt, in Bordellen. Mädchen und junge Frauen bieten ihren Körper an, den sie bereits in ihrer osteuropäischen Heimat verkauft haben.

Nicht offiziell zur Sklaverei zählt die Selbstausbeutung, die besser bezahlte Angestellte über Jahre meistern, bis sie als wertlos ausgemustert werden. Die Selbstausbeutung ist nach den Heiligen Büchern der Monotheisten verboten, da Gebieter und Sklave zwangsweise derselben Religion angehören. Pfiffige Theologen unterstellen den Selbstausbeutern mangelnde Religiosität, was sie jedoch nicht hindert, an deren hohen Steuern zu partizipieren.

Es gibt Lichtblicke. Nach mehr als dreitausend Jahren nach Veröffentlichung der Zehn Gebote hat Alice Schwarzer sich entschlossen, einen Großteil der Zwangsarbeit in Form der Prostitution in Deutschland anzugehen, um zumindest diese Art der Sklaverei zu beenden. Nicht verständlich, sondern eine Schande ist es, dass Alice Schwarzer auf Widerstand von vielen einflussreichen Lobbyisten stößt. Es gibt in Deutschland noch viel zu viele Menschen, oft Männer, die diese Sklaverei verteidigen. Ein niedriges Motiv besteht in der Macht über Frauen, welches mit Sportwagen, Freiheit oder Religion verbrämt wird.

 

Erstveröffentlicht in The Hufftingpost Deutschland - Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors - Foto: Niklas Stör Entführung in die Sklaverei (Foto: von Niklas Stör [Public domain], via Wikimedia Commons)

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Montag, 25 November 2013

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