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Corbyn vs. Battle of Britain:: Erst das Fressen und dann die Moral

Corbyn vs. Battle of Britain::

Erst das Fressen und dann die Moral


Erst das Fressen und dann die Moral

von Gerrit Liskow

Jeremy „Jezbollah“ Corbyn, seit Samstag Vorsitzender der Labour-Party und Anführer von HM Loyal Opposition, inszenierte seinen ersten nennenswerten öffentlichen Auftritt seit 33 Jahren außerhalb des Palastes zu Westminster gestern als Peinlichkeit ersten Ranges.

Zur Feier des 75. Jahrestages der Battle of Britain – ohne die man sich heute in weiten Teilen Großbritanniens vermutlich mit dem "Deutschen Gruß" begrüßen müsste – erschien Mr Corbyn in bemerkenswerter Aufmachung: schwarze Hose, blaues Sakko, hellblaues Oberhemd mit offenem Kragen und schiefgebundene Krawatte.

Er hätte sich zusätzlich auch noch das Hashtag „Ihr könnt mich alle mal“ auf die Stirn tätowieren lassen können, aber das war gar nicht nötig, denn genau diese Botschaft vermittelte sein Gesichtsausdruck – sowie der Umstand, dass er sich nicht einmal aus diesem Anlass dazu bringen konnte, die Nationalhymne des Vereinigten Königreichs zu Ehren derjenigen Männer und Frauen zu singen, denen es zu verdanken ist, dass eben dieses Vereinigte Königreich heute noch existiert.

Im Labour HQ in Brewer’s Green, wo bereits am Wochenende mit dem eisernen corbynistischen Besen gekehrt und zur großen Flurbereinigung geschritten wurde, wurden die letzten verbliebenen PR-Genossen schleunigst aktiv und warfen alle sozialen Medien an um den durch ihren Großen Vorsitzenden entstandenen Schaden halbwegs unter Kontrolle zu bringen und zu begrenzen: „Jeremy“, so Labours Twitter Account, habe die Nationalhymne in „respektvollem Schweigen“ vernommen; ach so.

Es blieb Isabell Hardman vorbehalten, im Spectator darauf hinzuweisen, dass der Grat zwischen „respektvollem“ und „eisigem“ Schweigen manchmal sehr schmal sein kann.

Kaum war die erste corbynistische Peinlichkeit halbwegs unter den Teppich gekehrt, latschte „Jeremy“ auch schon ins nächste Butterfass: Kaum war das kalte Buffet eröffnet, ließ Mr Corbyn sich nämlich nicht etwa nur eins, sondern gleich zwei Fresspakete einpacken – um sie sozial gerecht umzuverteilen, vielleicht an die Mitglieder seines Küchenkabinetts? Emily Thornberry MP und Diane Abbott MP sehen so aus, als könnten sie sich auch ohne fremde Hilfe recht gut vollstopfen, Mr Corbyn, thank you for nothing.

Corbyn-Vize und Gewerkschaftsgorilla Tom Watson, der bei der Feierstunde in St. Pauls mit von der Partie sein durfte, wurde ebenfalls plötzlich rege, als es um die Lunchpakete ging. Gewerkschafts-Tom kam aber mit nur einer Tüte aus; vom Körperumfang her spielt Mr Watson übrigens in einer Liga mit Emily Thornberry und Diane Abbott.

Dass Tom und Jerry, der Große Vorsitzende und sein Vize, sich mal wieder auf Kosten Dritter durchfressen konnten, sei ihnen gegönnt. In diesem Fall hatte die linke Schnorrermentalität allerdings einen etwas unappetitlichen Haken: die Lunchtüten, bei denen sie sich so beherzt bedienten, waren eigentlich für jene RAF-Veteranen gedacht, die mit der Feierstunde in St. Pauls geehrt werden sollten, und nicht für zwei internationale Sozialisten auf Selbstbedienungstrip.

Nachdem die Futterfrage geklärt war, hatten Mr Corbyn und Mr Watson es eilig, sich von der Konferenz des britischen Gewerkschaftsverbandes feiern zu lassen: mit einem Streichquartett, das die Melodie „Hey, Big Spender!“ spielte.

Mr Corbyn hat wahrscheinlich keinen Instinkt für die eigene Komik. Seine 33-jährige Iso-Haft in einem zugigen, schlecht beheizten Abgeordnetenbüro werden da nicht geholfen haben. Aber seine Polit-Posse und Selbstinszenierung als Lumpenproletarier wirkt einigermaßen lächerlich, wenn man weiß, dass er in sehr respektablen, privilegierten Verhältnissen aufgewachsen ist.

Die nächsten Jahre mit „Jez“ dürften deshalb recht komisch, wenn nicht sogar tragikomisch, werden.

 

Foto: Labour-Plakat aus dem Jahr 1918 - als die Partei noch an der Seite der freien und zivilisierten Welt stand (Foto: von Will Dyson [Public domain], via Wikimedia Commons)

 

Gerrit Liskow bei haOlam.de (Auswahl):


Autor: joerg
Bild Quelle:


Mittwoch, 16 September 2015

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