Die Bewertung der Rede Obamas in der Moschee

Die Bewertung der Rede Obamas in der Moschee


Barack Obama wollte zunehmende antiislamische Meinungen in der amerikanischen Öffentlichkeit ansprechen; dazu erlaubte er sich am 3. Februar in der Islamic Society of Baltimore (leider eine Moschee mit unappetitlichen islamistischen Verbindungen) über den Islam und Muslime zu reden. Die 5.000 Worte lange Rede enthält viel Interessantes. Hier erhalten Sie eine eingehende Bewertung seiner Schlüsselpunkte:

Die Bewertung der Rede Obamas in der Moschee

von Prof. Dr. Daniel Pipes, The Investigative Project on Terrorism, 8. Februar 2016

 

OBAMA: Eine Menge Amerikaner haben niemals eine Moschee besucht. Für Leute, die das heute ansehen und es noch nicht gemacht haben: Denken Sie an Ihre eigene Kirche oder Synagoge oder Tempel und eine Moschee wie diese wird Ihnen sehr vertraut vorkommen. Dort versammeln sich Familien zum Gottesdienst und dazu, einander ihre Liebe zu Gott zu zeigen. Es gibt eine Schule, in der Lehrer jungen Geister öffnen. Kinder spielen Baseball und Football und Basketball - Jungen und Mädchen - ich höre, dass sie recht gut darin sind. Junge Pfadfinder und Pfadfinderinnen treffen sich, sagen hier den Fahneneid.

 

PIPES: Stimmt alles, aber was ist mit der dunklen Seite, der einzigartigen und wiederholten Rolle der Moscheen beim Ausbau totalitärer Ideen und den Schüren von Gewalt? Das bleibt in der rosigen Darstellung des Präsidenten unerwähnt.

Obama lässt Muslime wie unschuldige Beobachter klingen, wenn es absolut vernünftige Angst vor ihnen gibt weil (1) so viel Gewalt von diesem 1 Prozent der US-Bevölkerung ausgeht und (2) nicht gewalttätige Muslime Sympathie für die gewalttätigen zeigen.

 

Die muslimische amerikanische Gemeinschaft bleibt relativ klein - mehrere Millionen Menschen in diesem Land.

Das ist eine kokette Art, wie Obama da von seiner übertriebenen Zahl von 7 Millionen im Jahr 2009 zurückrudert, ohne es ausdrücklich zu sagen.

 

Vor kurzem haben wir unentschuldbare politische Rhetorik gegen muslimische Amerikaner gehört, die in unserem Land keinen Platz hat.

Eine verschleierte Kritik an Donald Trump, die Trump verdient.

 

Es ist daher keine Überraschung, dass Drohungen und Schikane von muslimischen Amerikanern steil ansteigen.

Das ist lächerlich. Soweit es einen starken Anstieg an Drohungen und Schikane gegeben hat - und das darf angesichts der anrüchigen Eigenart der Berichterstattung bezweifelt werden - liegt das an muslimischer Gewalt. Vernünftigerweise machen sich Nichtmuslime Sorgen, dass ein Kollege sie auf einer Party köpfen oder angreifen wird, dass sie bei einer Sportveranstaltung mit einer Bombe angegriffen werden oder Flugzeuge in sie gerammt werden, wenn sie in ihren Büros arbeiten. Nichtmuslimen für diese dem gesunden Menschenverstand entsprechenden, lebenserhaltenen Angst die Schuld zuzuschreiben, heißt das Symptom mit der Ursache zu verwechseln.

 

Seit mehr als tausend Jahren sind Menschen von der Friedensbotschaft des Islam angezogen worden.

 

Einige Konvertiten sind sicherlich von der friedlichen Seite des Islam angezogen worden, aber viele andere haben ihn als militante Kraft erlebt und sind ihm beigetreten, um auf der Gewinnerseite zu stehen. Man sehe sich als Teilmenge die westlichen Konvertiten an, die zu ISIS gegangen sind. Wiederum konzentriert sich Obama lediglich auf heitere Dimension und ignoriert die unangenehme.

 

das Wort selbst, Islam, kommt von salam - Frieden.

 

Wie kann eine Person in einer verantwortlichen Position etwas derart offensichtlich Falsches sagen? Islam bedeutet Unterwerfung und leitet sich nicht von Frieden ab. Wie ich 2005 erklärte: "Es gibt keine Verbindung in der Bedeutung zwischen salām und islām, Frieden und Unterwerfung. Das sind zwei deutlich verschiedene Worte mit ohne Zusammenhang. Schande über Obama.

 

Für Christen wie mich ...

 

Da er in einer Moschee steht, hat Obama vermutlich das Gefühl, dass er sein Publikum daran erinnern muss, dass er kein Muslim ist. Er wäre überzeugender, wenn er seine Autobiografie auf die Reihe bekäme. Manchmal erklärt er zum Beispiel, er sei "immer Christ gewesen" und ein anderes Mal, dass er "erst Christ wurde", nachdem er das College beendet hatte. Es würde helfen, wenn er diesen wichtigen Meilenstein datieren könnte, statt - wie es Jason Kissner sieht, Dozent für Kriminologie an der California State University in Fresno - dass es "zwei völlig widersprüchliche Darstellungen" zu dessen Zeitrahmen gibt.

 

Muslimische Amerikaner sorgen dafür, dass wir sicher sind. Sie sind unsere Polizei und unserer Feuerwehrleute. Sie

sind im Heimatschutz, in unseren Geheimdiensten. Sie dienen ehrenhaft in unseren Streitkräften.

 

Das stimmt auch, aber wieder wird die andere Seite nicht erwähnt - das ständige Eindringen von islamistischen Feinden in die amerikanischen Sicherheitsdienste und Streitkräfte.

 

Es ist unbestreitbar, dass eine kleiner Bruchteil Muslime eine pervertierte Interpretation des Islam verbreiten.

 

Jetzt geht das wieder los: Imam Obama trägt vor, wie die ordnungsgemäße und die pervertierte Interpretation des Islam aussieht. Er hat das schon früher gemacht, wie viele andere nichtmuslimische Führungspolitiker auch, darunter ehemalige US-Präsidenten. Das ist dumm und peinlich.

 

Gerade jetzt gibt es ein organisiertes extremistisches Element, das im Versuch sein Töten und seinen Terror zu rechtfertigen selektiv aus islamischen Texten zitiert und sie verdreht.

Es wäre richtiger das so zu ersetzen: "Gerade jetzt gibt es ein organisiertes extremistisches Element, das auf mittelalterliche islamische Texten zurückgreift und sie auf mittelalterliche Weise interpretiert um sein Töten und seinen Terror zu rechtfertigen."

 

Teil dessen, was im Nahen Osten und Nordafrika und an anderen Orten geschah, wo wir sektiererische Gewalt sehen, ist die Verwendung von Religion als Mittel für eine andere Agenda - für Macht, für Kontrolle.

 

Das ist typischer linker Materialismus, der Religion als Träger für etwas anderes betrachtet, gewöhnlich in Verbindung mit wirtschaftlichem Vorteil. Nein, die Islamisten sind wahre Gläubige, die Gewalt betreiben, um ihre Vision zu verfolgen, nicht wegen Macht als Selbstzweck, wie Obama insistiert.

 

Thomas Jeffersons Gegner versuchten Unruhe zu stiften, indem sie suggerierten er sei Muslim - ich war also nicht der erste. Nein, es stimmt, es stimmt. Schauen Sie nach. Ich befinde mich in guter Gesellschaft.

 

Ich habe nachgesehen - in Jefferson's Religion, einem Buch von Stephen J. Viccio aus dem Jahr 2007; darin fand ich keine Belege dafür, dass Jefferson als Muslim bezeichnet wurde. Seine Gegner bezeichneten ihn als "französischen Ungläubigen", "bestätigten Ungläubigen", "heulenden Atheisten" und "Fanatiker", aber nie als "Mohammedaner".

 

So wie Glaubensleiter, einschließlich Muslimen, ihre Stimme erheben müssen, wenn rund um die Welt Christen verfolgt werden - oder wenn der Antisemitismus im Steigen begriffen ist - weil die Tatsache so aussieht, dass es Christen gibt, die heute im Nahen Osten angegriffen werden, obwohl sie Jahrhunderte lang dort waren und es Juden gibt, die seit Jahrhunderten an Orten wie Frankreich lebten, die sich jetzt verpflichtet fühlen das Land zu verlassen, weil sie sich angegriffen fühlen - manchmal von Muslimen.

 

Das ist kein vollständiger oder zusammenhängender Satz, aber er fordert richtigerweise von Muslimen sich gegen religiöse Verfolgung zu äußern und vermerkt, dass Juden in Europa "manchmal" (in Wirklichkeit fast immer) von Muslimen angegriffen werden. Es ist eine Erleichterung zu sehen, dass die dunkle Seite einen Moment lang hervorlugt.

 

Die Andeutung lautet irgendwie, wenn wir einfach sagen würden, das sind alles "islamische Terroristen", dann würden wir das Problem bis heute tatsächlich gelöst haben, offensichtlich. (Gelächter)

 

Das ist eine billige Lacher-Zeile. Niemand glaubt, das Problem islamistischer Gewalt würde dadurch gelöst werden, dass Obama die richtigen Worte sagt; viele, einschließlich meiner selbst, sagen, dass er das Problem nicht ordentlich angehen kann, solange er es nicht genau identifiziert.

 

Gruppen wie ISIL wünschen sich sehnlichst Legitimität. Sie versuchen sich als religiöse Führer und heilige Krieger darzustellen, die für den Islam sprechen. Ich lehne es ab ihnen Legitimität zu verleihen.

 

Fakt ist, dass es ISIL (oder ISIS, Islamischer Staat, Da'isch) nicht noch gleichgültiger sein könnte, was Obama oder andere Nichtmuslime von ihm denken. Ihn interessieren nur die Meinungen sunnitischer Muslime. Also kann Obama ihm die Legitimität verweigern, so viel er will; ISIS wird das nicht registrieren, geschweige denn sich darum sorgen.

 

Die Vorstellung, dass Amerika sich im Krieg mit dem Islam befindet, ignoriert die Tatsache, dass die Religionen der Welt ein Teil dessen sind, was wir sind. Wir könnten uns nicht mit einer Religion - egal welcher - im Krieg befinden, weil die Religionen der Welt Teil des Gefüges der Vereinigten Staaten, unseres nationalen Charakters sind.

 

Nach dieser unreifen Logik hätte Hitler nicht mit dem Judentum im Krieg liegen können, weil Juden Teil des Gefüges Deutschlands waren.

 

Der für uns beste Weg Terrorismus zu bekämpfen besteht darin diesen Organisationen Legitimität zu verweigern und zu zeigen, dass wir hier in den Vereinigten Staaten von Amerika den Islam nicht unterdrücken; wir feiern ihn und lassen die Erfolge der muslimischen Amerikaner hoch leben.

 

Nein, der beste Weg muslimische Gewalt zu bekämpfen, besteht darin (1) den Strafverfolgungsbehörden und anderen nicht im Weg zu stehen, die sich an vorderster Front befinden und (2) antiislamistischen Muslimen zu helfen ihre Stimme zu finden.

 

Wir können nicht andeuten, dass der Islam selbst die Wurzel des Problems trägt. Das ist Verrat an unseren Werten. Es verprellt die muslimischen Amerikaner. Es schadet den jungen Menschen, die versuchten in die Schule zu gehen und Mitglieder bei den Pfadfindern sind und darüber nachdenken in unser Militär einzutreten.

 

Das fasst die Mentalität des Establishments nett zusammen, dass man den Islam öffentlich nicht mit Gewalt in Verbindung bringen darf; bitte flüstere es nur hinter verschlossenen Türen.

 

Muslime in aller Welt haben die Verantwortung extremistische Ideologien abzulehnen, die versuchen in die muslimischen Gemeinschaften einzudringen. Hier, in dieser Moschee und überall in unserem Land und weltweit verurteilen muslimische Leiter rundweg und wiederholt und beständig den Terrorismus.

 

Die Gleichsetzung von "Ablehnung extremistischer Ideologien" und "Verurteilung von Terrorismus" offenbart Obamas oberflächliches Verständnis der islamistischen Herausforderung; er reduziert sie einfach auf kriminelle politische Gewalt. Stoppt diese Gewalt und das Problem ist gelöst. Schwerlich; denn gesetzeskonforme Islamisten stellen eine stärkere Bedrohung dar als einige Bomben werfenden Fanatiker.

 

Dies ist kein Zusammenprall der Zivilisationen zwischen dem Westen und dem Islam. Es ist ein Kampf zwischen den friedliebenden, überwältigenden Mehrheit der Muslime in aller Welt und einer radikalen, winzigen Minderheit. Und letztlich, dessen bin ich mir sicher, wird die überwältigende Mehrheit diesen Kampf gewinnen. Muslime werden über die Zukunft ihres Glaubens entscheiden. Und ich habe volles Vertrauen, in welche Richtung das laufen wird.

 

Ich würde das deutlich anders formulieren, pflichte aber dieser Meinung bei.

 

Sollten Sie sich jemals fragen, ob Sie hierher passen, lassen Sie mich das als Präsident der Vereinigten Staaten so klar sagen, wie es mir möglich ist: Sie passen hier rein - genau hier. Sie sind genau da, wohin Sie gehören. Auch Sie sind Teil von Amerika. Sie sind nicht Muslime oderAmerikaner. Sie Sind Muslime und Amerikaner.

 

Auch dem stimme ich zu.

 

Wir sind damit gesegnet in einer Nation zu leben, in der wir, auch wenn wir manchmal stolpern, auch wenn wir manchmal versagen, niemals aufhören nach unseren Idealen zu streben. Wir kommen dieser perfekteren Einheit immer näher. Wir sind ein Land, in dem man, wenn man hart arbeitet und die Regeln einhält, es letztlich schaffen kann, egal, wer man ist oder wie man betet. Das Rennen mag nicht immer unter gleichen Bedingungen beginnen, aber hier gibt es, mehr als irgendwo sonst, die Chance an diesem Rennen teilzunehmen. ...

Nach mehr als 200 Jahren ist unser gemischtes Erbe, die Patchwork-Decke Amerika, keine Schwäche, es ist unsere größte Stärke. Das ist es, was uns zum Leuchtturm der Welt macht.

 

Das sind ungewöhnlich patriotische und warme Worte eines Linken für die Vereinigten Staaten, der selten viel Gutes über sein eigenes Land zu sagen hat. Gut, sie zu hören.

Insgesamt versteht diese Rede mehr falsch als richtig, von faktischen Fehlern über Ausweichen bis zu Verfälschungen. In ein paar Dingen liegt sie richtig, besonders gegen ihr Ende, aber als Ganzes ist es eine der typischen schlampigen Inszenierungen Obamas.

 

 

Übersetzt von H. Eiteneier - Foto: Obama bei einer Ansprache im Jahr 2009 (Foto: Pete Souza [Public domain], via Wikimedia Commons)


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Freitag, 19 Februar 2016