Ein Araber macht auf Anti-Zionismus - und die EU jubelt

Ein Araber macht auf Anti-Zionismus - und die EU jubelt


Mahmud Abas, eher unscheinbarer Nachfolger des Palästinenser-Erfinders Jasir Arafat und Präsident auf den Westbanks des Jordan, hat dieser Tage mehr als einmal trefflich unter Beweis gestellt, dass Geschichtskenntnisse nicht zu seinen Stärken gehören.

Ein Araber macht auf Anti-Zionismus - und die EU jubelt

von Tomas Spahn

 
Als er am 18. Juni in Jidah den wahabitisch-islamischen König der Sa’ud besuchte, überreichte er als kleines
Gastgeschenk und Mahnung daran, das darbende Volk seines Möchtegern-Staates  Palästina nicht zu vergessen, eine hübsch gerahmte Ausgabe der „Palestine Post“ von 1935. Damit toppte er locker  das Bundespräsidialamt, welches im vergangenen Jahr Englands Queen Elizabeth mit einem kunterbunten Krickelkrakel-Pferde- und Klein-Lizzy-Bild entgeisterte, welches mittlerweile in den tiefsten Katakomben des Buckingham-Palasts seine Endverwendung gefunden haben dürfte. Denn die Palestine-Post, welche der Kämpfer gegen die unabhängige Demokratie Israel dem Radikal-Muslim aus der Wüste überreichte, war das 1932 von einem Juden gegründete Sprachrohr der Zionisten im britischen Mandatsgebiet zwischen Mittelmeer und Jordan. Ihren Namen änderte sie zwei Jahre, nachdem sie 1948 euphorisch die Gründung Israels verkündet hatte, in „Jerusalem Post“. Als solche ist sie heute noch die meistgelesene, englischsprachige Zeitung Israels – und wird nun in dieser 1935-Ausgabe in Riad ein ähnliches Schicksal fristen wie das geschenkte Krickelbild der Queen.
 
Vom Zionisten zum Brunnenvergifter
 
Um seinen kaum verzeihlichen Fehler und das Gespött, mit dem er anschließend überschüttet wurde, auszuwetzen, holte Abas nun bei seinem Besuch des Europäischen Parlaments zur islamischen Wiedergutmachung aus – und griff mal eben schnell auf europäische Geschichtslegenden zurück und einmal mehr kräftig daneben. Die Juden, so ließ der Araber die versammelten europäischen Abgeordneten wissen, würden in den palästinensischen Gebieten die Brunnen vergiften, um ihnen anschließend das Land zu rauben.
 
Im Mittelalter gehörte diese üble Nachrede in Europa zum Standardrepertoire der Anti-Semiten, um damit Mord und Vertreibung an den meist erfolgreicheren und kultivierteren Nachbarn zu begründen. Selbst Martin Luther mochte sich von diesen Verleumdungen nicht frei zu machen und griff neben zahlreichen anderen Klischees der Zeit in seinem anti-semitischen Spätwerk „Die Jüden und ihre Lügen“ auf diese Propagandalüge zurück.
 
Nun sei dieses dem in seiner islamisch-arabischen Tradition erzogenen, offensichtlich historisch völlig ungebildeten Abas insofern vielleicht noch nachgesehen, weil das Verbreiten von Lügen über Nicht-Muslime dem klassischen Muster in zahlreichen vorderorientalischen Staaten entspricht. 
 
Jubel und Applaus für den Anti-Semiten
 
Was allerdings unverzeihlich ist: Dieser Lügenrede des Abas wurde im Europäischen Parlament nicht nur nicht vehement widersprochen, sondern der Lügenpräsident vom Jordan sogar noch mit stehendem Applaus bedacht. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz – derselbe, welcher derzeit mit aller Gewalt die Briten möglichst schnell aus der EU schmeißen möchte - twitterte begeistert: „Inspiring address by Pres. #Abbas to #EPlenary – #EU supports aspiration by large majority of #Palestinians for peace and reconciliation”. 
 
So ist das also: Wenn der Präsident der erfundenen Palästinenser gegen Juden hetzt und dabei auf Lügenmärchen des europäischen Mittelalters zurückgreift, dann ist dieser Antisemitismus eine „inspirierende Ansprache“.   
 
Was stellte jüngst der Lautsprecher der SPD-Linken, Rald Stegner im Handelsblatt mit Blick auf die PdL zutreffend fest? 
 „Antisemitische Äußerungen und Handlungen kennzeichnen Nazis und sind in keiner Weise akzeptabel oder gar links. So etwas darf es in Deutschland niemals wieder geben.“ Leider gebe es Dummköpfe in verschiedenen Parteien und er „hoffe sehr, dass die Parteiführung sich davon klar und unmissverständlich distanziert und so etwas in den eigenen Reihen nicht duldet.“
 
Tja, Herr Stegner – dann bitte keine Scheu und den EU-Präsidenten umgehend aus der SPD schmeißen. Denn wer einem Anti-Semiten zujubelt, der ist keinen Deut besser als der Anti-Semit selbst. Und dem Europäischen Parlament täten Sie auch einen großen Gefallen, wenn sie diese Versammlung der Abas-Applaudierer und Creme europäischer Parlaments-Fehlbesetzungen kopflos machen.
 
 
 
©2016 spahn - Foto: Heplev

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Mittwoch, 29 Juni 2016