Die doppelte Moral der Claudia Roth

Die doppelte Moral der Claudia Roth


Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth hat den iranischen Parlamentssprecher Ali Laridschani bei einer Sitzung in Belgrad mit ausgestreckten Armen und freudig strahlend getroffen.

Die doppelte Moral der Claudia Roth

Von Gerd Buurmann

Ali Laridschani erklärte vor ein paar Wochen, Zionisten seien die größten Feinde der Muslime. Im Jahr 2009 verteidigte er bei der Münchner Sicherheitskonferenz die Holocaust-Leugnung des damaligen iranischen Präsidenten und im Jahr 2012 nannte er Israel einen „dunklen Fleck“, der getilgt werden müsse.

In Belgrad befand sich Laridschani mit Hossein Amir-Abdollahian. Er ist zuständig für die Unterstützung des Terrors gegen Israel und finaziert neben dem Islamischen Dschihad auch die Hamas, die im Artikel 7 ihrer Gründungscharta die Vernichtung des ganzen Jüdischen Volkes fordert.

Der Bundestag erklärt, Claudia Roth habe im Gespräch „die permanenten Drohungen iranischer Offizieller und der sogenannten Revolutionsgarden gegen Israel aufs Schärfste verurteilt“. Das Existenzrecht und die Sicherheit Israels haben „absolute Priorität“ für die deutsche Politik.

Das sagt der Bundestag. Was aber hat Claudia Roth in den letzten Jahren so alles gesagt und getan?

Im Januar 2015 traf Claudia Roth ihren Kollegen Ali Laridschani in Teheran. Die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete von dem Treffen wie folgt:

„Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, für ihren Teil, unterstrich die Notwendigkeit der aktiven Verbesserung der bilateralen Beziehungen zwischen den Parlamente beider Länder und sagte: „Es gibt viele Kapazitäten, die vom Iran und Deutschland genutzt werden können, zur Schaffung von Stabilität und Ruhe, sowie zur Beseitigung Gewalttaten.“

Bei dem Treffen erklärte Ali Laridschani übrigens: „Beleidigung der göttlichen Religionen und Propheten unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit provozieren Gefühle von Hass in der Welt.“

Es waren erst ein paar Tage vergangen, nachdem ein großer Teil der Redaktion von Charlie Hebdo ausgelöscht worden war, als sich Claudia Roth diese Worte von Marziyeh Afkham vom iranischen Außenministerum anhörte:

„Das iranische Außenministerium bedauert die Veröffentlichung der blasphemische Karikatur, die wir als Provokation und beleidigend einstufen. Wir verurteilen die provokative Entscheidung und unserer Ansicht nach ist die Aktion der Wochenzeitung beleidigend. Wir verurteilen sie vollständig, da es provozierend ist und die Gefühle der Muslime der ganzen Welt verletzt. Es wird eine Folge von Extremismus in der Welt schaffen.“

Ebenfalls im Januar 2015 erklärte Claudia Roth: „PEGIDA ist und bleibt eine rassistische Veranstaltung.“

Warum fuhr sie dann nicht auch nach Dresden, um dort den Dialog mit den selbsternannten Patrioten zu suchen? Sie reiste schließlich auch verschleiert in den Iran, um mit jenen zu reden, die Homosexuelle hinrichten, Frauen unterdrücken und Juden und Christen elementare Grundrechte verweigern. Claudia Roth aber erklärte, nachdem einige Abgeordnete der AfD nach Dresden gereist waren, um mit PEGIDA zu reden:

„Diese Angstmacherei, dieses auf dem Rücken von Minderheiten populistische Politik betreiben zu wollen, Stimmen einfangen zu wollen, ist regelmäßig vom Vorteil der rechts außen, der Rechtsextremen. Und wir sehen ja wie die AfD, diese Rassisten in Nadelstreifen, genau diese Stimmung mit schüren.“

Wenn Leute, die mit PEGIDA reden, als „Rassisten in Nadelstreifen“ bezeichnet werden können, ist dann auch eine Frau, die die iranische Regierung besucht, eine „Judenhasserin im bunten Kleid“?

Im Jahr 2011, als der damalige Außenminister Guido Westerwelle nach Teheran flog, um zwei deutsche Journalisten aus den Fängen der iranischen Justiz zu befreien und dabei Ahmadinedschad traf und ihm die Hand schüttelte, erklärte Claudia Roth: „Die Bilder mit Herrn Westerwelle und Ahmadinedschad sind keine schönen Bilder, weil Ahmadinedschad dadurch Anerkennung findet.“

Was bitte ist der Unterschied zwischen Claudia Roth und Guido Westerwelle? Wie schafft es Claudia Roth bloß, an ihrer Doppelmoral nicht den Verstand zu verlieren? Hat sie ihn etwa schon längst verloren?

 

Tapfer im Nirgendwo


Autor: Gerd Buurmann
Bild Quelle: Harald Bischoff [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]


Dienstag, 22 Oktober 2019