Was, wenn es keine „Besatzung“ geben würde?

Was, wenn es keine „Besatzung“ geben würde?


Die Antizionisten der 1950-er liefern die Antwort

Was, wenn es keine „Besatzung“ geben würde?

Von Elder of Ziyon

Laura Adkins schreibt auf Twitter: „Das Wildeste an der Kontroverse um @Sethrogen ist für mich, dass seine Bemerkungen aus dem Zusammenhang gerissen wurden oder dass jeder sich beeilt, um seine Worte ins eigene Narrativ einzupassen (was nicht anders zu erwarten war). Das Wilde ist, dass die organisierte jüdische Gemeinschaft Dutzende Millionen für den Versuch ausgibt Juden wie [Seth] Rogen (links, ungebunden, unter 40, kinderlos, nach oben mobil) für sich zu gewinnen, die im Allgemeinen ähnliche Ansichten zum Judentum und Israel haben. Und trotzdem wird er weithin verunglimpft. Das ist ja mal eine Rekrutierungsstrategie!“

Da hat sie Recht und es muss eine Diskussion darüber geben, wie man Juden erreicht, die überhaupt nichts von der Realität Israels (oder des Judentums) wissen.

Aber IfNotNow fügt hinzu: „Was, wenn – hört bis zu Ende zu – sie aufhörten die Besatzung zu unterstützen und aufrecht zu erhalten? Stark für Freiheit und Würde für alle einzutreten, statt unsere offensichtlich gemeinsamen progressiven Werte durch einen Häcksler zu schicken, würde auf viele junge Juden Eindruck machen.“

Wie würden linke antizionistische Gruppen handeln, würde Israel zwangsweise 600.000 Juden aus ihrer historischen Heimat entfernen? Würden Gruppen wie IfNotNow verdorren und absterben?

Natürlich nicht. Die „Besatzung“ ist ein Vorwand, kein Grund, für wilden antiisraelischen Hass. Und der einfachste Beweis dafür ist ein Blick auf die Antizionisten der 1950-er Jahre – vor der „Besatzung“.

Die prominenteste antizionistische Gruppe war das American Council for Judaism, geleitet vom Reform-Rabbiner Elmer Berger. Er bekämpfte Israel schon vor 1948 und kämpfte dagegen, dass jüdische Holocaust-Opfer sich in Israel niederließen. Nachdem Israel zum Staat wurde, machte er weiter, veränderte nur seine Argumentation. Der ACJ verbrachte einen Großteil der 1950-er Jahre damit zu argumentieren, dass Israels Rückkehrrechts-Gesetz amerikanische Juden irgendwie automatisch den USA gegenüber illoyal machte.

In einer Broschüre mit dem Titel „Four Articles on the Law of Return“ (Vier Artikel zum Rückkehrrecht) schrieb Berger: „Die These des American Council for Judaism lautet, dass die zionistisch-israelische Achse den Juden außerhalb Israels, einschließlich Amerikanern jüdischen Glaubens, einen Status doppelter Nationalität aufzwingt.“

Dieses Argument ist lachhaft und die einzigen Leute, die es heute verwenden, sind randständige Araber. Aber der ACJ, wie auch IfNotNow und andere antizionistische Gruppen, sind nicht an Logik interessiert – nur daran irgendwelche Argumente zu finden, die helfen können Israel zu vernichten.

Alfred Lilienthal war ein weiterer prominenter Antizionist. Sein Buch „What Price Israel“ (Welchen Preis, Israel) von 1953 verdreht das Argument der „doppelten Loyalität“ nicht so, als sei es eine Tatsache, sondern dass es eine Waffe ist, die Antisemiten gegen amerikanische Juden nutzen können – und er nutzte diese angebliche Sorge darüber, wie Antisemiten handeln würden, als Grund Israel ein Ende zu setzen.

Dann fuhr er damit fort seine eigenen antisemitischen Redewendungen von sich zu geben, wie diese Buch-Rezension im Political Research Quarterly schreibt:

§Nach Angaben von Lilienthal war die Gründung Israels „von einem Strategie-Vorstand mit immensem internationalen Einfluss ausgeführt“ worden, der auf Einschüchterung und hinterhältige Methoden zurückgriff. Die „amerikanischen Strippenzieher“ waren Joseph Proskauer, Robert Nathan und David Niles, unterstützt von Bernard Baruch, Drew Pearson, A. A. Berle Jr., Harvey Firestone und dem vestorbenen Senator Robert F. Wagner. Mit einem derartigen Aufgebot an Einfluss war es kein Wunder, klagt Lilienthal an, dass die amerikanische Presse der Seite des jüdischen Nationalismus komplett unterworfen war und dass politische Kandidaten Angst hatten die Teilung Palästinas zu unterstützen."

Wir erkennen dies heute als antisemitische Verschwörungstheorie an, genauso wie denkende Menschen heute dasselbe von vielen der Argumente der heutigen Antizionisten denken.

Und genauso wie die heutigen jüdischen Antizionisten machte Lilienthal Israel für arabischen Hass verantwortlich:

"Die Politik der Vereinigten Staaten die Teilung Palästinas zu bevorzugen und ihre Unterstützung Israels, ruft Lilienthal aus, spielte direkt in der Hände der UdSSR und verprellte die arabischen Länder. Friedliche Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Ländern hängen nicht davon ab, dass beide Seiten ihre Streitigkeiten per Vertrag und hinterheriger Kooperation beilegen, sondern einzig daran, dass Israel sein Verhalten ändert. Die Existenz eines arabischen Boykotts Israels ignorierend erklärt Lilienthal: „Um einen vertrauensvollen Frieden im Nahen Osten anzunehmen, muss Israel sich auf friedlichen und gegenseitig nützlichen Handel mit seinen arabischen Nachbarn einlassen.“

Lilienthals lächerliche Argumente endeten hier nicht. Er erklärte, wenn die Israel-Hilfe der USA stattdessen an die arabische Welt gegangen wäre, würden die Araber enorme Fortschritte in Sachen Demokratie machen. Seitdem hat die arabische Welt Billionen Dollar an Öleinkünften erhalten – und die Demokratie ist genauso weit weg, wie sie es vor siebzig Jahren war.

Im Nachhinein können wir sehen, dass die Argumente der politischen Vorgänger von IfNotNow und Jewish Voice for Peace und anderer Gruppen entweder lächerlich falsch oder buchstäblich antisemitisch waren. Aber ihre Argumente waren schlicht Vorwände, Haken, um ihre Hasshüte daran aufzuhängen.

Das hat sich nicht geändert.

 

Übersetzt von Heplev


Autor: Heplev
Bild Quelle:


Donnerstag, 27 August 2020