Vier Holocaust-Überlebende mit Simon-Wiesenthal-Preis ausgezeichnetVier Holocaust-Überlebende mit Simon-Wiesenthal-Preis ausgezeichnet
Preis 2021 an Lily Ebert, Zwi Nigal, Karl Pfeifer und Liliana Segre für ihr Engagement für die Holocaust-Erziehung und den Kampf gegen Antisemitismus.
Vier Holocaust-Überlebende wurden mit dem ersten Simon-Wiesenthal-Preis für ihr bürgerschaftliches Engagement gegen Antisemitismus und für ihre Arbeit zur Holocaust-Bildung ausgezeichnet.
Lily Ebert, Zwi Nigal, Karl Pfeifer und Liliana Segre waren die ersten, denen die vom österreichischen Parlament geschaffene neue Ehrung zuteil wurde.
dafür, dass sie ihre Zeugnisse als Holocaust-Überlebende mit der Öffentlichkeit teilen und ihr Leben der Holocaust-Erziehung und dem Kampf gegen Antisemitismus widmen.
Lily Ebert wurde 1923 in Ungarn geboren und 1944 nach Auschwitz deportiert, wo ihre Mutter, ihr jüngerer Bruder und ihre jüngere Schwester ermordet wurden. Nach vier Monaten wurden Ebert und zwei ihrer anderen Schwestern in einer Munitionsfabrik bei Leipzig eingesetzt, wo sie von US-Truppen befreit wurde. Über die Schweiz und Israel kam sie 1967 mit drei Kindern nach England. Heute betreibt ihr Urenkel Dov Forman einen TikTok-Account für Ebert mit über 1,6 Millionen Followern und hat mit ihr auch ein Buch veröffentlicht.
Zwi Nigal wurde 1923 in Wien geboren. Nigal floh 1939 nach Palästina und kämpfte in der britischen Armee gegen Nazideutschland. Sein Vater wurde im Holocaust ermordet. 1946 kehrte Nigal als britischer Soldat nach Wien zurück, wollte dort aber nicht mehr leben. Er trat der Haganah bei und kämpfte 1948 im Unabhängigkeitskrieg. Seit seiner Emeritierung hat er als Zeitzeuge jährlich vor durchschnittlich 1.500 Schülern in Deutschland und Österreich Vorträge gehalten.
Karl Pfeifer wurde 1928 in Baden bei Wien geboren und floh 1938 mit seinen Eltern nach Ungarn. Ihm gelang die Flucht nach Palästina und er kehrte 1951 nach Österreich zurück. Pfeifer ist als Journalist tätig und war Redakteur der „Gemeinde“, des Beamten Zeitung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Bis 2005 arbeitete er als Wien-Korrespondent für das israelische Radio und als freier Journalist für Zeitschriften. Er engagiert sich in seiner Arbeit gegen Antisemitismus.
Liliana Segre wurde 1930 in Mailand geboren. 1944 wurde sie im Alter von 13 Jahren als eines von 776 italienischen Kindern nach Auschwitz deportiert. Nur 25 überlebten. Bis heute ist Segre als Zeitzeuge im Fernsehen, an Theatern und in Schulen aktiv. Sie ist zu einer der wichtigsten moralischen Autoritäten Italiens geworden. Segre ist Präsident des Sonderausschusses gegen Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus und Mitglied des parlamentarischen Ausschusses für Kinder und Jugendliche. Außerdem ist sie Autorin und Co-Autorin zahlreicher Artikel und Bücher. Die Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen liegt ihr besonders am Herzen.
Der Preis ist der erste seiner Art in Europa. Er ehrt jährlich Einzelpersonen oder Gruppen als „Auszeichnung für ihr besonderes zivilgesellschaftliches Engagement zur Bekämpfung des Antisemitismus und zur Sensibilisierung für den Holocaust“.
Die Ehrung ist eine Initiative des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus.
Im Juli 2020 stimmte ein österreichischer Parlamentsausschuss für die Schaffung des Preises, benannt nach Simon Wiesenthal, dem verstorbenen österreichischen Holocaust-Überlebenden und Nazi-Jäger.
Ziel sei es, „andere zu ermutigen, ihre Stimme zu erheben“, sagte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka.
Für die Auszeichnung 2021 gingen beim Nationalfonds 284 Bewerbungen aus über 30 Ländern ein. Die Jury wählte 10 Beiträge für die Vorauswahl aus und das Kuratorium des Fonds wählte die endgültigen Gewinner aus.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Archiv
Freitag, 13 Mai 2022
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