Grüne Atomkraft - ein Oxymoron

Grüne Atomkraft - ein Oxymoron


Jetzt hat das EU-Parlament den grünen Segen für Erdgas und Atomkraft erteilt. Alles der Not heraus geschuldet, dem Krieg, dem Klimawandel und was auch immer.

Grüne Atomkraft - ein Oxymoron

Merkels Energiewende wird zurückgefahren – auch in Deutschland, daran führt kein Weg vorbei oder man will tatsächlich Millionen Menschen auf einen Schlag erfrieren und verhungern lassen. Geht man bei der Bevölkerungsreduktion etwas dezenter vor, bleibt der Widerstand geringer und die Bevölkerung lässt sich besser mit Spielchen ablenken.

Da steigen mal eben die Spritpreise und das Volk wird mit Neun-Euro-Tickets vorgeführt. Wie einfach sich die Massen bewegen lassen. Hätte doch nur eine einzige Großdemonstration gegen das System so viele Teilnehmer gehabt, wo wären wir dann?

Wer an die kritische Masse glaubt und alle Hoffnungen darin setzt, ist mit seinem nach außen gerichteten Veränderungswunsch, man verzeihe mir an dieser Stelle mein Therapeutengeschwafel, schon verloren und den Verführern auf den Leim gegangen. Bei keinem anderen Thema wie der Atomkraft wird so deutlich gezeigt, wie einfach sich die Lager nicht nur gegeneinander aufhetzen lassen, sondern auch noch bereitwillig Teile ihrer Ideologie aufgeben, wenn es denn der Gegenseite schadet.

Vor ein paar Jahrzehnten, als Strauß noch Atomminister war, gab es möglicherweise einen breiten gesellschaftlichen Konsens, der da vielleicht lautete: Atomkraft ist gefährlich und daher ist ihre zivile Nutzung abzulehnen. Weit über die ersten grünen Lager hinaus formierte sich in den Siebziger Jahren Widerstand, denn wer wollte schon so einen unbeherrschbaren Meiler oder ein Endlager vor der Haustür haben? Bitte woanders, auf dem Mond, der Antarktis oder in der Sahara…

Und bei dieser mutmaßlich breiten Skepsis gegenüber Atomkraft blieb es bis zu Merkels Energiewende. Plötzlich konnte man mit Kritik an dem hastigen Ausstieg und seinen wirtschaftlichen Folgen wieder punkten. Keine Partei hatte bis dahin Erfolg damit verbuchen können, Atomkraft außer als „wirtschaftlich notwendig“ für etwas Gutes zu verkaufen. Dass ausgerechnet „Konservative“ sich immer schon für Atomkraft stark machten, obwohl die Bewahrung und der Schutz von Umwelt und Natur etwas zutiefst Konservatives ist und nichts mit der progressiven Ideologie der Grünen gemein hat, ist ein Widerspruch, den viele mit einem angeblichen Sinn für Realität und wie gesagt, wirtschaftliche Notwendigkeit erklären. In Wahrheit aber verfolgte somit die eine Gruppe jahrelang das Ziel der anderen. Erst Merkel hat hier wieder für Klarheit gesort, in dem sie sich die grünen „Kernthemen“ aneignete und den Atomausstieg wieder zur Sache der „Konservativen“ machte.

Und jetzt wird der Hund in der Pfanne verrückt. Atomkraft bekommt das Ökosiegel der EU. Wie bitte? Sie soll „umweltfreundlicher“ als Kohle sein, nur weil man die Emissionen nicht sieht, nicht riecht und angeblich das Problem mit der Entsorgung in den Griff bekommen hat? Ähnlichen Schwachsinn behauptet man vom Elektroauto, vom Elektromotor allgemein, dank dem jetzt immer mehr gebrechliche Senioren durch die Wälder radeln und Wanderern den letzten Nerv rauben. Aber gut, das nur am Rande. Solange es keine Batterien gibt, die wirklich umweltfreundlich und wirtschaftlich hergestellt werden können und der Strom aus dem öffentlichen Netz gezogen wird, kann man jeden E-Autofahrer, der auch die E-Prämie kassiert hat, als unsolidarische Umweltsau beschimpfen. Das Risiko durch Batteriebrand lassen wir mal außen vor.

Nun brauchen wir also die Atomkraft zurück. Ohne sie müssen wir erfrieren, sagt wer? Masken-Markus aus Bayern? Ich brauche keine Atomkraft. Und die Menschheit hat wie viele Zeitalter ohne Atomkraft überlebt? Doch ich gebe zu, um Grüne zu ärgern, rede ich auch manchmal so einen Stuss. Aber es sollte doch um etwas anderes gehen, als dem anderen eins auszuwischen.

Es gibt nämlich gar keine „Klimaneutralität“ oder „Erneuerbare Energien“. Alles, was geschieht, hat Auswirkungen auf das Ganze und umgekehrt, das wissen wir doch. Es spielt dabei erst mal keine Rolle, welcher Technologie wir uns bedienen, wenn wir an einer Stelle etwas nutzen, dann fehlt es woanders. Und wir wissen auch, dass die Systeme so komplex sind, dass wir sie wohl nie verstehen können. Wir sollten froh sein, dass wir das Wetter relativ genau für ein bis zwei Wochen vorhersagen können. Das reicht aus, um eine Ernte zu sichern oder auf drohendes Hochwasser zu reagieren, wenn man denn will. Wir wissen aber sehr genau, wenn wir ein Lagerfeuer anzünden, dass wir mitten im Wald sehr vorsichtig damit sein müssen. Und wir wissen auch, wie man ein solches Feuer wieder löscht. Tschernobyl strahlt noch immer – oder täusche ich mich da?

 

Opposition24


Autor: Redaktion
Bild Quelle: User:Beroesz, CC BY-SA 2.5 HU , via Wikimedia Commons


Donnerstag, 07 Juli 2022

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