Schlicht und einfach: Antizionismus ist Antisemitismus

Schlicht und einfach: Antizionismus ist Antisemitismus


Schlicht und einfach: Antizionismus ist Antisemitismus

Es passt kein Zeitungblatt zwischen den Antizionisten und den Antisemiten

 

David Solway, PJMedia, 6. Januar 2012

Es ist leicht zu erkennen, dass viele Kritiker Israels zweifelsohne bezüglich Anschauung und Gefühl antisemitisch sind und bloß ein politisches Argument nutzen, um ein religiöses, rassistisches oder ethnophobisches Gefühl zu kaschieren. Unter dem Tarnung als „legitime Kritik an Israel“ und der Verurteilung des Zionismus als invasive Kolonialbewegung hat der Antisemitismus sichere Zuflucht gefunden. Deutlich ist, dass die Unterscheidung, die diese neuen Antisemiten gerne zwischen dem Antisemitismus als solchem und dem Antizionismus treffen, nur ein Deckmantel der fundamentalen Frage und soll Tarnung für vulgäre Ideen und Glauben bieten.

Das ist eine sehr geschickte Taktik und reichlich beunruhigend, nicht nur in ihrer Rachsucht, sondern auch in ihrer Regelmäßigkeit. Der jüdische Philosoph und Theologe Emil Fackenheim hat drei Stufen des Antisemitismus skizziert: „Du darfst nicht als Jude unter uns leben“, was zu Zwangskonversionen führt; „Du darfst nicht unter uns leben“, was zu Massendeportationen führt; und „Du darfst nicht leben“, was zu Völkermord führt. Amnon Rubinstein, Förderer der israelischen Partei Shinui und Autor von „From Herzl to Rabin: The Changing Image of Zionism“ (Von Herzl zu Rabin: das sich wandelnde Bild des Zionismus) hat eine vierte Stufe hinzugefügt: „Du darfst nicht in einem eigenen Staat leben“, was zu Boykott, De-Investition, Sanktionen, einseitiger Berichterstattung, ritualisierter Unterstützung der Palästinenser und Aufrufen zur Delegitimation, territorialer Reduzierung und in einigen Fällen sogar dem Verschwinden Israels, wie wir es kennen, führt.

Wenn das kein uneingeschränkter Antisemitismus ist, dann gibt es keinen. Martin Luther King Jr. stellte auf einer Buchmesse in Harvard entsprechend fest, bei der der Zionismus angegriffen wurde: „Dem jüdischen Volk wir dein fundamentales Recht verweigert, das wir zurecht für die Völker Afrikas fordern und allen anderen Nationen des Globus großzügig zugestehen. Es ist Diskriminierung von Juden, mein Freund, weil sie Juden sind. Kurz gesagt: Es ist Antisemitismus. … Lass meine Worte in den Tiefen deiner Seele nachklingen: Wenn Menschen den Zionismus kritisieren, dann meinen sie die Juden – gib dich da keiner Täuschung hin.“ King begriff, was so viele nicht getan haben, dass in Wirklichkeit kein Zeitungsblatt zwischen Antizionismus und Antisemitismus passt. Juden ihre nationale Zuflucht zu nehmen oder sie in einen so genannten „binationalen Staat“ mit einer arabischen Mehrheit zu versenken, bedeutet sie schädlicher Rage, Sündenbock-Suche, Pogromen und – letztlich – einem Holocaust auszusetzen.

Kings selbst gestrickte Analyse ist durch einen Bericht bestätigt worden, der im Journal of Conflict Resolution in der Ausgabe vom August 2006 erschien, veröffentlicht von der Yale School of Management in Zusammenarbeit mit dem Institute for Social and Political Studies. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die statistische Verbindung zwischen Antizionismus und Antisemitismus nicht länger geleugnet werden kann – eine Korrelation, die vor Jahren schon hätte offensichtlich sein müssen, trotz der Gegenerklärungen, die regelmäßig von verstohlenen Judenhassern und jüdischen Revisionisten herumgereicht werden.

In „Why The Jews?“ stellen Dennis Prager und Joseph Telushkin gleichermaßen heraus:

Das Argument, dass Antizionisten keine Feinde der Juden sind, trotz des Eintretens für Politik, die zum Massenmord an Juden führen würde, ist, um es so großzügig wie möglich zu formulieren, unredlich. … Da, würde der Antizionismus sein Ziel erreichen, ein weiterer jüdischer Holocaust stattfinden würde, sind Versuche Unterschiede zwischen Antizionismus und Antisemitismus zu ziehen schlicht nur dazu da die Naiven zu täuschen.

Alles, was geschehen ist, ist nach Angaben dieser Autoren, „nur ein Wandel in der Wortwahl“. Antizionismus, sagen sie, „ist nur auf eine Weise einzigartig: Es ist die erste Form des Judenhasses, der leugnet die Juden zu hassen“.

Wenn wir uns der jüdischen Gemeinschaft selbst zuwenden, stellen wir fest, dass unter den mürrischeren und gefühlloseren Mitgliedern eine analoge Dynamik am Werk ist. Die Frage wird von der großen Zahl allgemein linker Juden nur verschärft, die ihre Stimme gegen Israel erhoben haben; sie richten ein endloses Trommelfeuer an Nörgeleien, Vorwürfen und Verleumdungen auf die sozialen und politischen Bedingungen des jüdischen Staates oder seine Verhandlungstaktiken gegenüber den Palästinensern. Die von ihnen ständig abgeschossenen verbalen Qassams und Text-Katjuschas sind für Israels internationales Ansehen genauso schädigend, wie es die Raketen der Hamas und der Hisbollah für seine physische Sicherheit sind. Einige gehen so weit schon sein Bestehen zu missbilligen; sie betrachten das Land als Last für ihren Assimilationierungs-Lebensstil, als unwillkommene Erinnerung an ihr nicht entfernbares Jüdisch sein oder als besondere Verletzung ihrer utopischen Vorstellungen von universaler Gerechtigkeit.

Viele Juden tendieren dazu Israel als Bedrohung ihrer Bequemlichkeit, bestenfalls als Ärgernis, schlimmstenfalls als Gefahr. Sie haben die Gerechtigkeit von George Steiners schillernder Anmerkung in „Language and Silence“ (Sprache und Stille) nicht begriffen: „Würde Israel vernichtet, würde kein Jude unversehrt davon kommen. Der Schock des Versagens, die Bedürfnisse der Zuflucht Suchenden und wie sie ausgeplündert werden, würden ausreichen, um selbst die gleichgültigsten, stärksten Antizionisten hineinzuziehen.“ Nach Angaben von Saul Bellow in „To Jerusalem and Back“ war der große israelische Historiker Jacob Leib Talmon derselben Meinung. In einem Gespräch mit dem Autor befürchtete Talmon, dass die Vernichtung Israels das Ende der „gemeinsamen jüdischen Existenz überall in der Welt und eine Katastrophe“ mit sich bringen würde, „die das amerikanische Judentum überraschen dürfte“.

Diese Juden, die sich über die Existenz ihres Alternativ-Landes ärgern, leben in der Fantasie einer persönlichen Immunität gegenüber der Pest des Judenhasses – etwas, das nie aufgehört hat die Welt zu infizieren. Mit der Beschimpfung des einzigen Landes der Erde, das als letztes Asyl dient, sollte sie sich jemals in Not kommen, haben sie nicht nur ihr – oder ihrer Kinder – mögliches Überleben in der Zukunft riskiert. Sie haben auch ihre eigene historische Identität wirkungsvoll gelöscht, indem sie sich mit den fauligen Theorien und Überzeugungen der sie Verfolgenden verbünden. Oper und Schikaneur sind sich einig. Das ist nicht weniger eine Form der Selbstverachtung, eine Ablehnung eines Wesenszugs, der paradoxerweise mit der Verachtung und dem Hass der nicht jüdischen Antisemiten entspricht. Kurz gesagt ist es nicht weniger als reflexivartiger Antisemitismus.

Daniel Greenfield fragt in einem Artikel, mit dem er den Verrat der Campus-Ortsgruppe Hillel in Berkeley aufdeckte, die offenkundig antizionistische Organisationen begrüßte: „Warum sollte es keinen Konsens geben, dass jüdische Identität mit der Ablehnung des jüdischen Staates nicht kompatibel ist?“ Derselben Denkrichtung folgt Phil Orenstein, Mitglied der National Conference on Jewish Affairs, wenn er schreibt:

Zwei Jahrtausende lang ist sind die jüdischen Menschen von Ländern in der ganzen Welt abgewiesen worden. Jetzt haben wir endlich den jüdischen Staat, eine sichere Zuflucht, die unser Volk Zuhause willkommen heißen kann. Wir müssen unsere Jugend lehren, was der Segen Israels für das jüdische Volk bedeutet.

Tatsächlich ist es nicht nur die jüdische Jugend, die von der Erkenntnis abgewichen sind, wer sie sind und für wen die Welt sie hält, als könnten sie Schutz in scheinbar erhabenen Idealen oder in der Zusammenarbeit mit ihren eingefleischten Gegnern finden. Es ist jeder Jude, der sich die antizionistische Falschmeldung zu eigen macht und damit seine eigene Integrität und Selbst negiert. Wenn er Israel anschwärzt oder ablehnt, den Staat, der gegründet wurde, um sein Überleben und seine Identität in der Welt sicherzustellen, dann hat er sich von genau dieser Identität losgesagt. ER hat sich selbst verleugnet und damit ausgelöscht – genau so, wie der typische Antizionist, der hart daran arbeitet Israel von der Landkarte zu löschen, danach strebt den Juden wehrlos und für Unterdrückung oder – noch schlimmer – Vernichtung anfällig zu machen.

In Ergänzung der Hannukka-Geschichte beschreibt Steven Plaut diese antizionistischen Juden präzise als modern Hellenisten, „die sich ihres Jüdisch seins schämen“, die sich auf die Seite des Seleukidenreiches gegen die Hasmonäer stellten, die für die Wiederherstellung und das Überleben des jüdischen Volkes kämpften. Und Ende vom Lied ist: Jeder, der gegen die Existenz des jüdischen Staates ist, der es von der internationalen Bühne verschwinden sehen will, der wünscht er sei nie gegründet worden, der ihn für einen geopolitischen Patzer hält oder darauf besteht ihn als Peinlichkeit zu behandeln oder Brennnessel für die eigene Gelassenheit, ist ein Antisemit, denn er würde dem jüdischen Volk seine letzte Verteidigungslinie in einer immer problematischen Welt rauben. In What is Judaism? klagt Fackenheim: „Aller Antizionismus, jüdischer wie nichtjüdischer, hätte mit de Gaskammern und dem Schornsteinen von Auschwitz zu Ende gewesen sein müssen.“ Bedauerlicherweise hat es nicht so sein sollen.

Natürlich kann man Israel kritisch betrachten, angesichts des Zustandes seiner Belagerung, umgeben von Feinden und ständig angegriffen, muss solche Kritik von Respekt und Behutsamkeit gemäßigt werden. Auch sollte Kritik nicht als Vorwand benutzt werden, hinter dem ein feindseliges oder aufwiegelndes Projekt voran getrieben wird. Wenn legitime Kritik sich in Antizionismus verwandelt, dann wissen wir, dass eine bösartige Agenda am Werk ist.

King hatte Recht: „Wenn jemand den Zionismus kritisiert, dann meint er Juden – gib dich da keiner Täuschung hin.“ Es läuft auf dasselbe hinaus. Wer immer – Jude oder Nichtjude – eine Kampagne gegen das Wohlergehen oder die Existenz des jüdischen Staates fördert, ist schlicht und einfach ein Antisemit. Dabei ist egal, ob der Hassende ein Muslim wie Scheik Yussuf al-Qaradawi ist, ein Christ wie Jostein Gaarder, ein amerikanischer Jude wie Thomas Friedman oder ein israelischer Jude wie Neve Gorden – er ist ein Feind des so genannten „zionistischen Gebildes“ und daher ein Antisemit. Gib dich da keiner Täuschung hin.

 

Übersetzung: Heplev


Autor: haolam.de
Bild Quelle:


Freitag, 09 März 2012

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