Noch mehr Fotogalerien und Videos von LGBT-Pride Parade in Tel Aviv: `Von Israel lernen, heißt Emanzipation lernen!´

Noch mehr Fotogalerien und Videos von LGBT-Pride Parade in Tel Aviv:

`Von Israel lernen, heißt Emanzipation lernen!´


`Von Israel lernen, heißt Emanzipation lernen!´

Hamed ist glücklich. Er strahlt über das ganze Gesicht und drückt Shon, „mein Mann“, fest an sich. „Hier bin ich frei und kann so leben wie ich will, ohne Angst,“ Das war für den jungen schwulen Mann nicht immer so. Er wurde in einem kleinen Ort gebohren in jenen Teilen Judäas und Samaria geboren, in denen die Terrororganisation Fatah herrscht und die „PA“ errichtet hat. Dort regiert – schon seit vielen Jahren ohne Wahlen abzuhalten – der Holocaustleugner Abu Mazen („Mahmod Abbas“), dort werden Schwule drangsaliert und ermordet, dort werden Frauen unterdrückt und bestraft, wenn sie ein selbstbestimmtes Leben führen wollen. Juden gibt es dort schon seit Jahren nicht mehr, das Apartheidsgebilde ist „judenrein“, und auch die letzten noch verbliebenen Christen werden tagtäglich physisch und psychisch bedrohht und terrorisiert. Aber Hammed hatte, wie eine ganze Reihe anderer homosexueller Araber aus dem PA-Gebiet, Glück im Unglück – ihm gelang die Flucht. Seinen Freund will er bald heiraten, und wenn beide auch beruflich auf festem Boden stehen, wollen sie ein, vielleicht auch zwei Kinder gemeinsam, als Paar, adoptieren. In Israel geht das, da ist nicht nur im Adoptionsrecht ein Ehepaar eben ein Ehepaar – unabhängig ob nun hetero- oder homosexuell.Und auch das er Araber ist, ist natürlich kein Problem. Unterschiede aufgrund des ethnischen, religiösen oder sexuellen Backgrounds kennt Israel nicht.

Es ist Hammeds zweiter Pride in Tel Aviv – der Mittelmeermetropole „die keine LGBT-Szene hat, sondern eine einzige große LGBT-Szene ist“, wie Shon sagt. Aber so viele wie dieses Jahr waren es noch nie – der 15. Pride ist auch der bislang größte, bisheriger „Rekordhalter“ war der letztjährige Pride mit über 100.000 Teilnehmer. Es sind auch noch mehr Touristen aus Europa gekommen. Darunter auch ein besonderes Paar.

Das erste französische Gay-Ehepaar ist dabei

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Vincent Autin und Bruno Boileau sind von der Stimmung begeistert. Sie sind das erste gleichgeschlechtliche Ehepaar Frankreichs nach der erst kürzlich beschlossenen Gleichstellung und wurden von der Stadtverwaltung Tel Aviv zum LGBT-Pride nach Tel Aviv eingeladen – wohin sonst auch könnte man seine Hochzeitsreise verbringen als nach Israel? Ein deutscher Tourist ist auch beflügelt: „Von Israel lernen, heißt Emanzipation lernen“ meint er in Abwandlung eines alten Spruchs aus der linken Szene. Neben Frankreich bemüht man sich auch in Deutschland in der Gleichstellung mit Israel zumindest ansatzweise gleichzuziehen – auch wenn man insbesondere in Deutschland immer wieder kräftige Klopfer auf die Finger braucht, wie zuletzt beim Ehegattensplitting durch ein entsprechendes Urteil des Bundesverfassungsgerichtes.

Aber jetzt steht einfach das feiern im Mittelpunkt. Und die bunte Parade. Drag Queens in schrillen Kostümen, leicht- oder fast unbekleidete Männer und Frauen, schwule und lesbische Soldaten und Offiziere in Uniform ziehen vorbei. Auch alle politischen Richtungen sind aktiv dabei. Von der linken Kleinpartei Meretz bis zu den rechtszionistischen Regierungsparteien Likud, Yesh Atid und Bayit Jehudi-Mitgliedern fehlt niemand – außer den islamistischen Parteien, die es in einem parlamentarisch-demokratischen Rechtstaat natürlich auch gibt, die aber keinen Einfluß haben.

Wenn die Parde vorbei ist, geht es in den Clubs und vor allem am Strand weiter, dort werden wieder die legendären Strandpartys die ganze Nacht hindurch gefeiert – Tel Aviv wird nicht umsonst die „Stadt, die niemals schläft“ genannt. Und, auch dies ist nichts ungewöhnliches, sind auch wieder viele gläubige Juden dabei – liberale, konservative, orthodoxe Juden. Sie gehören so selbstverständlich zur „Familie“, zur LGBT-Community dazu, wie die LGBT-Community ein selbstverständlicher und selbstbewusster Teil Israels ist.

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„Ich freue mich schon auf die LGBT-Pride Parade in Jersualem“, sagt Hammes und fügt hinzu, „im unteilbaren Jerusalem“. Einen kurzen Moment wird er doch noch ernst: „Ich bin ein stolzer schwulwe, arabischer Zionist. Ich liebe Israel und weiß was ich diesem Land zu verdanken habe – endlich frei leben zu können und ein Leben zu haben, das mir alle Perspektiven bietet. Ich würde mein Land jederzeit auch in der Armee und mit der Waffe in der Hand verteidigen, weil ich damit auch mein Leben und meinen Lebendweg verteidigen würde und den von uns allen.“ Shon gibt ihm einen langen Kuss.

Und der Teilnehmer aus Deutschland? „Ich komme wieder, Israel ist so einzigartig“, sagt er. Und er freut sich schon, wenn im Rahmen der Regenbogenbrücke Berlin – Tel Aviv eine Gruppe der LGBT-Community aus Tel Aviv am CSD in Berlin auch dieses Jahr wieder teilnehmen wird.

 

zbe / mbk / irl – Alle Fotos: queerkopf Foto oben: Schwules Paar mit Kind bei der Parade

 

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Link zum Thema:
Große Fotostrecke vom Tel Aviv Pride 2013 von queerkopf bei Flickr

 

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Dienstag, 17 September 2013

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