Verhungernde Palästinenser, deutsche Solidarität

Verhungernde Palästinenser, deutsche Solidarität


Verhungernde Palästinenser, deutsche Solidarität

von Thomas von der Osten-Sacken

In einem von der syrischen Armee eingekesselten Lager mit palästinensischen Flüchtlingen in Damaskus sind nach Angaben der Uno seit September mindestens 15 Menschen verhungert. Am Wochenende seien Berichte über fünf neue Hungertote in dem Camp Jarmuk eingegangen, womit die Zahl der Todesopfer durch Unterernährung auf mindestens 15 gestiegen sei, erklärte das Uno-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA).

In dem Camp sind rund 20.000 Palästinenser ohne ausreichende Nahrungsmittel und Medikamente eingeschlossen. Seit September sei das Lager für Hilfstransporte nicht mehr erreichbar, sagte UNRWA-Sprecher Chris Gunness. Gunness warnte vor einer dramatischen Verschlechterung der Lage in dem Lager. Die anhaltende Präsenz bewaffneter Gruppen und die Blockade durch Regierungstruppen durchkreuze alle humanitären Bemühungen, sagte er.

Das meldet der Spiegel, die UNRWA richtet verzweifelte Appelle an die Weltöffentlichkeit, dass es bald zu spät sein könnte, “to save the lives of thousands of people including children.”

Fast zweitausend Palästinenser sollen inzwischen in Syrien getötet worden sein.

Und wo bleiben die empörten Appelle, Aufrufe zur Hilfe und Intervention seitens derer, denen angeblich Leben und Wohlbefinden der Palästinenser so sehr am Herzen liegt?

IPPNW jedenfalls und Pax Christi, zwei der damals lautstärksten Unterstützer der Mavi Marmara, haben dieser Tage Besseres zu tun, als sich um palästinensische Flüchtlinge zu kümmern. Und auch sonst hört man wenig aus der Szene: Weder von den Freidenkern, noch der Linken (Inge Höger oder Wolgang Gehrcke sind offenbar anderweitig beschäftigt) und auch international ist es irgendwie ganz ruhig, Konvois, etwa organisiert von Georges Galloway sind nicht unterwegs, von Hilfsflotten zur See ganz zu schweigen. Auch “Du sollst nicht töten” - Todenhöfer bevorzugt es, mit dem syrischen Präsidenten zu konferieren, statt zu versuchen, illegal nach Yarmouk zu kommen. Lieber reist er, angeblich unter Einsatz seines Lebens, nach Gaza, dem “Land der Verdammten dieser Erde”.

Woher das wohl kommen mag?

Dass es ihnen mehrheitlich nicht ums Wohlergehen der Palästinenser geht, man vermutete es schon lange, dass sie allerdings alle eine solche Bereitschaft zeigen, ihren völligen Mangel an Empathie auch noch so deutlich zu demonstrieren, wenn Israelis oder andere Zionisten einmal nicht die Feinde sind, erstaunt dann doch ein wenig.

Aber versprochen: beim nächsten Konflikt, in dem Israel involviert sein wird, werden sie alle ihr Schweigen brechen und sich gegenseitig in empörten Aufrufen und Appellen überbieten.

Schön wäre es, die Palästinenser erinnerten sie dann an dieses Schweigen im Winter 2013, als vor aller Augen palästinensische Kinder in Flüchtlingslagern verhungerten, weil das Assad Regime, Teil der “Ache des Widerstandes” gegen Imperialismus und Zionsimus, es so angeordnet hatte.

 

Erstveröffentlicht in der Jungle World - Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors / Foto:

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Donnerstag, 02 Januar 2014

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