Das Märchen von der `Gaza-Besatzung´

Das Märchen von der `Gaza-Besatzung´


Das Märchen von der  `Gaza-Besatzung´

von Alan Dershowitz., The Jerusalem Post

Die Feinde Israels rechtfertigen die Hamas Raketenangriffe und Tunnel Attacken gegen israelische Zivilisten mit der unwahren Behauptung, dass Israel den Gazastreifen noch immer besetzt hält; sie behaupten das, obwohl 2005 alle israelischen Soldaten und alle israelischen Anwohner das Gebiet verlassen haben. Obwohl keine israelischen Soldaten mehr anwesend sind, wird behauptet, Gaza sei noch immer besetzt; und es wird behauptet, dass Widerstand gegen diese angebliche Besatzung — einschließlich der Ermordung israelischer Zivilisten — nach internationalem Recht gerechtfertigt sei. Aus mehreren voneinander unabhängigen Gründen ist das eine falsche Behauptung.

Zuerst einmal ist es niemals gerechtfertigt, feindliche Zivilisten mit Absicht gezielt ins Visier zu nehmen und zu ermorden. Selbst dann, wenn Israel eine militärische Besatzung, wie in Judäa und Samaria hätte, wäre es dennoch ein doppeltes Kriegsverbrechen, Raketen auf israelische Zivilisten abzuschießen, und palästinensische Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu verwenden.

Die Ermordung oder Entführung israelischer Zivilisten ist ebenfalls ein Kriegsverbrechen. Der einzige legitime Widerstand gegen eine Besatzung besteht im Kampf gegen Soldaten, die eine Besatzung durchführen.

Zweitens, wäre eine militärische Besatzung Gazas völlig gerechtfertigt, sowohl aufgrund des Rechts als auch aufgrund des gesunden Menschenverstandes, weil die Hamas, die Gaza kontrolliert, sich im Krieg mit Israel befindet und sich wiederholt geweigert hat, mit dem Staat des jüdischen Volkes Frieden zu schließen. Eine militärische Besatzung ist angemessen, so lange ein Kriegszustand besteht.

Drittens, und dies ist der entscheidende Faktor: Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass Israel die Besatzung Gazas im Jahr 2005 beendet hat.

Die Jahre zwischen 2005 und der Gegenwart kann man in drei Teile unterteilen: 2005 – 2007; 2007 – Anfang Juli 2014; und Anfang Juli 2014 bis zur Gegenwart.

Während der ersten Zeitspanne (2005-2007) hat Israel alle seine Truppen aus Gaza entfernt. Israel hat auch alle jüdischen Anwohner aus Gaza entfernt.

Die jüdischen Anwohner ließen zivile Vermögen im Wert von mehreren Millionen Dollar zurück: Gewächshäuser, landwirtschaftliche Ausrüstung und mehr.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Palästinenser Gazas die Freiheit umherzureisen, wie es ihnen beliebte, sie konnten freie Wahlen durchführen, sie konnten Baumaterialien und andere Materialien für wirtschaftliche Entwicklung importieren, um ihren Bürgern zu helfen. Europäische Unterstützer sandten ihnen große Geldsummen und statteten sie mit Mitteln aus, wohl in der Erwartung, dass sie damit Arbeitsplätze, Schulen, Krankenhäuser und andere Infrastruktur bauen würden.

Die Grenze zwischen Israel und Gaza wurde von Israel weiterhin kontrolliert, mit Kontrollpunkten und einem Sicherheitszaun zum Schutz Israels. Aber die Grenzen waren für palästinensische Anwohner Gazas, die zum Arbeiten nach Israel kamen, geöffnet. Während dieses Zeitraums arbeiteten zahlreiche Gazabewohner in Israel und brachten gute Gehälter nach Hause zurück zu ihren Familien in Gaza. Viele Anwohner Gazas gingen in dieser Zeit auch nach Ägypten und in andere Länder.

Um den Import von Raketen und Waffen, die gegen israelische Zivilisten zum Einsatz kommen könnten, zu verhindern, überwachte Israel den Luftraum und patrouillierte die Seerouten. Eine Präsenz in Gaza bestand jedoch nicht mehr.

Am 25. Januar 2006 wurden durch die palästinensische Autonomiebehörde Wahlen abgehalten. Die Bevölkerung von Gaza hatte die Möglichkeit freier Wahlen. Und sie wählten in überwiegender Mehrheit die Hamas (Anm.: die Hamas, deren Charta die Vernichtung Israels verspricht). Die Hamas errang einen großen politischen Sieg. Aber das war der Hamas nicht genug, die daraufhin einen blutigen Umsturz durchführte, bei dem viele palästinensische Zivilisten, die mit der palästinensischen Autonomiebehörde verbunden waren, getötet wurden.

Die Hamas nahm Raketenangriffe gegen israelische Zivilisten auf und verstärkte den Bau von Terrortunneln nach Israel hinein, die zum Töten und Entführen von Israelis verwendet wurden. Erst nach diesen Kriegsbeginn durch die Hamas, traf Israel 2007 den Beschluss für eine Blockade.

Die Blockade hat nicht etwa die Hamas Raketenangriffe und Terrortunnel Attacken verursacht. Die Blockade ist die Folge und das Ergebnis dieser Angriffe. Sie stellt eine notwendig gewordene Verteidigungsmaßnahme auf die Kriegsverbrechen der Hamas dar.

Schließlich zum gegenwärtigen Krieg: Hamas hat seine Terroristen durch die Tunnelsysteme nach Israel geschickt und Israelis ermordet. Erst danach hat Israel Soldaten nach Gaza geschickt. Soll Israel diese Tunnel tolerieren, deren Ausgänge zu Kindergärten, Kibbuzim und anderen zivilen Bereichen führen?

Es war nicht möglich, diese Tunnel aus der Luft anzugreifen, weil ihre Ausgänge unter Krankenhäusern, Schulen, Moscheen und zivilen Häusern liegen – und weil ihre Ausgänge in Gaza den Israelis nicht bekannt sind.

Der einzige Weg, diese Todestunnel zu schließen, besteht im Einsatz israelischer Bodentruppen, was starke Gefahren für das Leben der israelischen Soldaten mit sich bringt. Aber Israel musste diese Tunneleingänge angreifen, bevor der Plan ausgeführt werden konnte, der darin bestand, hunderte, wenn nicht tausende israelischer Zivilisten zu ermorden und israelische Soldaten und Zivilisten zu entführen.

Trotz dieser unbestreitbaren Tatsachen, bestehen die Verleumder Israels darauf, dass: A) Gaza seit 2005 beständig unter Besatzung stehen würde; B) Israels (angeblich bestehende) Besatzung unrechtmäßig ist; und C) Diese unrechtmäßige Besatzung die Kriegsverbrechen der Hamas rechtfertigt, einschließlich der Raketenangriffe und der Tunnelattacken gegen Israels Zivilisten, die aus dem Schutz der palästinensischen menschlichen Schutzschilde hervor ausgeführt werden..

Wenn sich jetzt herausstellen sollte, dass die Internationale Gemeinschaft diese obigen Behauptungen A)-C) für glaubwürdig erachtet, dann ist eine Zwei-Staaten-Lösung nicht mehr möglich. Denn Israel würde und sollte niemals seine militärische Kontrolle von Judäa und Samaria beenden, ohne seine militärische Kontrolle über die Sicherheitsgrenzen aufrechtzuerhalten. Keine israelische Regierung – Rechts, Links oder Mitte – würde mit der palästinensischen Autonomiebehörde ein Abkommen schließen, das ihre Bürger und ihren Flughafen der Gefahr von Raketen- oder Tunnelangriffen der Art aussetzt, wie sie von Gaza aus seit 2005 durchgeführt werden.

Auch sollten die Vereinigten Staaten niemals von Israel fordern, einem Abkommen zuzustimmen, das seine Sicherheit nicht garantiert, besonders angesichts der Instabilität in Syrien, im Irak und in einem Großteil des Rests der arabischen und muslimischen Welt.

Wer nicht anerkennt, das Israel einseitig Verzicht geleistet hat, als alle jüdischen Anwohner Gaza verlassen mussten und alle Soldaten aus Gaza abgezogen wurden, der kann nicht erwarten, dass Israel weitere Risiken um des Friedens willen eingeht.

 

Übersetzt von Renate für Aro1.com - Foto: Verladung humanitärer Hilfsgüter - Medikamente, Lebensmittel, Treibstoff - die von Israel an die palästinensische Zivilbevölkerung in Gaza gebracht werden (Foto: von Israel Defense Forces from Israel (Humanitarian Aid is Unloaded at the Ashdod Port) [CC-BY-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons)

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Dienstag, 12 August 2014

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