Präsident Abbas, sagen Sie Ihrem Volk, es soll aufhören uns mit Messern anzugreifen

Präsident Abbas, sagen Sie Ihrem Volk, es soll aufhören uns mit Messern anzugreifen


Ich glaube nicht, dass Sie Sich um mein Volk sorgen. Aber wenn Sie sich um das Ihre sorgen, sollten Sie ihm mitteilen, dass suizidale Messerattacken nicht der Weg ins Paradies sind, geschweige denn der Weg zu einem palästinensischen Staat.

Präsident Abbas, sagen Sie Ihrem Volk, es soll aufhören uns mit Messern anzugreifen

Kommentar von David Horovitz, Times of Israel

Präsident Abbas, wenn es Ihnen um das Wohl Ihres Volkes geht, müssen sie dafür sorgen, dass die Messerattacken gegen uns aufhören.

Die Palästinenser haben im letzten Monat etwa ein dutzend Israelis getötet, und etwa dreimal so viele Palästinenser sind bei diesem Tötungsversuch umgekommen — Selbstmord-Messerattentäter, Kamikaze-Stecher.

Sie haben sie nicht verurteilt, sondern ermutigt — während Sie doppelzüngig die Behauptung verbreiten, dass wir sie kalten Blutes umbringen würden. Sie haben öffentlich ausgerufen, „jeder Tropfen Blut, der für Jerusalem vergossen wird“ sei gesegnet und rein. Sie haben jedem zukünftigen Mörder versichert, dass „jeder Märtyrer das Paradies erreichen wird, und jeder Verwundete wird von Allah belohnt werden.“

Offensichtlich interessiert Sie unser Volk nicht, das die Verwegenheit besaß, in seiner historischen Heimat einen blühenden Jüdischen Staat zu errichten, und über das Sie Lügen und Hetze verbreiten. Aber da Ihr Volk nachvollziehbarer Weise seine eigene Unabhängigkeit und Freiheit von unserer Herrschaft sucht, müssen Sie ihm erklären, dass es kontraproduktiv und zum Scheitern verurteilt ist, uns einen nach dem anderen mit Messern, Schraubenziehern und was auch immer gerade bei der Hand ist, umbringen zu wollen. Genau wie die bisherigen Versuche, uns mit Krieg, Selbstmordattentaten, Raketen und Autoattacken zum Verlassen des Landes zu bewegen, und genau wie die unermüdlichen Versuche, uns international zu dämonisieren, zu delegitimieren und zu isolieren.

Der von Ihnen verfolgte Pfad zum unabhängigen Staat ist eigentlich relativ einfach. 1947 stand er weit offen. Alles, was Ihre Vorgänger dazu hätten tun müssen, war die Anerkennung des wiedererrichteten Staates Israels. Stattdessen entschieden sie sich tragischerweise für Krieg und sinnlose, blutige Selbstsabotage. Heute müssen Sie Israel davon überzeugen, dass eine Kooperation mit Ihnen sicher ist. Wir müssen überzeugt werden, dass die Gefahren eines Friedensschlusses geringer sind als die, von diesem Ziel Abstand zu nehmen, um Präsident Bill Clinton bei der Rabin-Gedenkfeier am Samstag zu paraphrasieren.

Der erste Schritt auf diesem Weg zur Überzeugung: Hört auf, zu versuchen uns umzubringen. Hört auf mit den Messerattacken. Hört auf mit der Ermutigung zu den Messerattacken. Hört auf.

Die Sache ist die: Ein großer Teil der Welt ist überzeugt, dass wir Goliath und Sie David sind. Man ist überzeugt, dass die regionale Supermacht, das bärenstarke Israel, völlig dazu in der Lage sein sollte, die vom US-Präsidenten empfohlenen Risiken auf sich zu nehmen um Ihrer Nation einen Staat und uns Ruhe und Legitimität zu bescheren.

Selbst, wenn man das iim engen Kontext des israelisch-palästinensischen Konflikts betrachtet, ist das eine kurzsichtige Einschätzung. Wir haben alle gesehen, wie die Hamas im letzten Sommer das Land für 50 Tage außer Gefecht gesetzt hat — und das war nur die auf Gaza beschränkte Hamas, die ihre Waffen an unserer Sicherheitsblockade vorbeischmuggeln muss. Eine von der Hamas kontrollierte Westbank würde Israel vollständig paralysieren.

Und wenn man sich den David-Goliath-Vergleich einmal im weiteren Kontext ansieht — im Kontext des winzigen Israels am westlichen Rande des unerbittlichen, instabilen, unberechenbaren und waffenstarrenden Nahen Ostens — dann ist es eine ziemlich lächerliche Fehldarstellung. Israel wird sich nicht noch mehr verwundbar machen angesichts des aus drei Himmelsrichtungen auf es einprasselnden Extremismus und nur dem Meer im Rücken. Es wäre nationaler Selbstmord und eine bessere Presse und warmherzige Unterstützungsbekundungen der internationalen Gemeinschaft sind keine angemessene Kompensation dafür.

Die Ironie dabei ist, Präsident Abbas, dass die meisten von uns eine Partnerschaft mit Ihrem Volk und einen Staat für Ihr Volk wollen. Wir wollen nicht über Sie herrschen. Wir wissen, dass es für sie eine schreckliche Art ist, zu leben. Und es zerrüttet uns, diese Herrschaft aufrecht zu erhalten. Wir fühlen uns mit dem biblischen Judäa und Samaria historisch verbunden, aber die meisten von uns hätten lieber ein kleineres Israel mit einer starken jüdischen Mehrheit und vollständiger Gleichheit als ein großes Israel einbezüglich der Westbank, das seinen jüdischen Charakter, seine Demokratie oder beides verliert.

Aber wie ihr verräterischer Vorgänger, machen Sie es uns unmöglich, so eine Partnerschaft zu versuchen.

Sie denken vielleicht, dass Sie uns mit Ihren Bemühungen bei der UN, den internationalen Gerichten und dem Druck, der über diese und andere Mittel rechtlicher, diplomatischer und medialer Art auf uns aufgebaut wird, Ihren Staat aufzwingen können, ohne über die Konditionen verhandeln zu müssen. Damit liegen Sie falsch; Unglücklicherweise stimmt eher das Gegenteil.

Wir haben es mit dem Oslo-Prozess versucht, und wurden mit Terrorismus belohnt. Wir haben es einseitig versucht und wurden mit Raketen und Tunneln belohnt. Jetzt bleibt nichts mehr, als hart zu bleiben und uns so gut es geht zu schützen, durch das Bestehen auf die Sicherheitsblockade in Gaza und die Militärpräsenz in der Westbank, ohne die wir uns heute sicher einer weiteren Welle von Selbstmordattentaten gegenüber sehen würden.

Die Weltsicht unseres Premierministers teilen und lieben wir nicht. Seine Versicherungen vor dem Komitee für Außenpolitik und Verteidigung der Knesset letzte Woche, dass „Israel für immer mit dem Schwert leben“ müsse, akzeptieren wir nicht blindlings. Wir werden zwar so lange mit dem Schwert leben wie notwendig, aber wir würden gern damit aufhören. Wir würden gerne damit aufhören, unsere Kinder an die Front zu schicken, um uns in jeder Generation wieder aufs Neue zu beschützen. Viele von uns denken, dass mehr möglich wäre, um ein Klima zu erzeugen, in dem Friedensbemühungen weniger riskant wären als jetzt, um den langen Prozess der Aussöhnung und Toleranz erst einmal zu beginnen, der es uns vielleicht eines Tages ermöglichen wird, dieses blutgetränkte Land mit Ihnen zu teilen. Aber wir können uns nicht den Luxus der wohlmeinenden amerikanischen Führer der Vergangenheit und Gegenwart erlauben, die Augen vor den Folgen der falsch beurteilten und riskanten Konsequenzen zu verschließen, die das hohe Ziel mit sich bringt, Frieden zu schließen.

Trotz all Ihrer falschen Anschuldigungen, Ihres fortgeschrittenen Alters und Ihrer Schwäche haben Sie, Präsident Abbas, immer noch mehr Macht als jeder andere, uns in dem Prozess der Moderation zu unterstützen. Dieser Weg ist essenziell, um die Hoffnung Ihres Volkes auf einen eigenen Staat zu realisieren. Sie wären am besten beraten, Ihrem Volk zu erklären, dass die Juden hier auch Legitimität besitzen. Dass dieses umstrittene Land geteilt werden muss. Dass Jerusalem allen monotheistischen Religionen heilig ist. Dass trotz Ihrer rhetorischen Landraub-Versuche, die Jerusalemer Altstadt - wo die Al-Aqsa-Moschee, die Grabeskirche und der Tempelberg liegen - nicht allein den Palästinenser gehört,.

Sie werden es nicht gerne hören. Und sie werden sich nicht leicht überzeugen lassen, nachdem man sie seit Generationen unermüdlich mit Lügen gefüttert hat. Sie werden Sie nicht dafür schätzen, ihnen diese Sachen gesagt zu haben. Aber manchmal bedeutet Führerschaft genau das — die eigene Wählerschaft in ihrem eigenen Interesse auch gegen ihren Willen auf einen besseren Pfad zu führen.

Sie sollten Ihrem Volk die unangenehme Wahrheit über die Geschichte der Juden in dieser Region erzählen. Anstatt sie zu Messerattacken zu ermutigen, sollten Sie sagen, dass, je eher sie damit aufhören, desto eher kein ein Prozess entstehen, bei dem Vertrauen aufgebaut werden kann. Das ist die notwendige Voraussetzung für einen Kompromiss und die palästinensische Unabhängigkeit.

Leider glaube ich nicht eine Sekunde daran, dass Sie dies tun werden. Ich befürchte vielmehr, dass man Sie wie Ihren unseligen Vorgänger in Erinnerung behalten wird als einen palästinensischen Führer, der vor seinem Volk versagt hat, weil er nicht den Mut besaß, die harten, unbequemen Wahrheiten auszusprechen - und dadurch dessen Unabhängigkeit weiter aufgeschoben hat und uns zwang, mit dem Schwert zu leben, wer weiß für wie viele weitere Jahre.

Nein, Präsident Abbas, Gott belohnt nicht die, die unschuldiges Blut vergießen. Auf dem Weg ins Paradies gibt es keine Schlachtfelder. Wenn Ihnen Ihre Bevölkerung etwas bedeutet, sollten Sie sie dazu anleiten, Leben zu beschützen, anstatt es zu zerstören. Das Leben unserer und ihrer Bevölkerung.

Und wirklich, in was für einer verrückten Welt war es nötig, dass ich das hier schreibe?

 

Übersetzung: MFFB

 

Die aktuelle Welle von Mord, Totschlag und Gewalt:

 


Autor: joerg
Bild Quelle:


Freitag, 20 November 2015

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