Situation in Gaza: Beredtes Schweigen

Situation in Gaza:

Beredtes Schweigen


Wer in diesen Tagen sich auf der Suche nach Informationen über die Lage der Menschen in Gaza auf die Website von Oxfam verirrt, kann gehörig staunen. Die dem von der Hamas beherrschten Küstenstreifen gewidmete Übersicht unter der Überschrift »Krise in Gaza« wurde zuletzt im Mai 2016 aktualisiert. Seither scheint für die »NGO« dort nichts passiert, was meldenswert wäre.

Beredtes Schweigen

Die Überschriften und die Formulierungen in den Beiträgen der »Menschenrechtsaktivisten« lassen freilich erahnen, weshalb ihnen gleichgültig zu sein scheint, daß zahlreiche »Palästinenser« in Gaza derzeit kaum über elektrische Energie verfügen können: Wer auch nur versuchte, für den jüngsten Ausbruch der fortdauernden Energiekrise Israel verantwortlich zu machen, machte sich lächerlich.

 

Und so schweigen die »Aktivisten« über eine sich zuspitzende Notsituation, die viele Menschen in Gefahr bringt. Nur noch alle zwölf Stunden soll in Gaza für drei oder vier Stunden elektrische Energie verfügbar sein, damit jedes halbwegs normale Leben unmöglich. Hamas und Fatah weisen sich gegenseitig die Verantwortung für die Lage zu, die doch beider Menschenverachtung bloßstellt.

 

Sie tragen einen Streit, der sich um Macht und Geld dreht, auf Kosten jener aus, deren Interessen sie angeblich verteidigen. Die Fatah will von Brennstofflieferungen nach Gaza profitieren und belastet sie daher mit Zöllen, während die Hamas zwar Stromkosten eintreibt, sich von dem Geld aber nicht wieder trennen will. Und so fehlt dann eben »plötzlich« und mit Folgen der Nachschub.

 

In ihrer Not setzen die Menschen in Gaza auf Notstromaggregate, die zu unterhalten ihnen die Mittel allerdings auch zunehmend fehlen, mit Kerzen und und anderem Ersatz gibt es immer wieder Unfälle. Der Betrieb von Krankenhäusern und anderer ziviler Infrastruktur wird zum Glücksspiel. Immerhin scheint sich aber auch Widerstand zu regen, dessen erstes Ziel die Hamas-Herrschaft ist.

 

Und die Islamisten reagieren mit einer Nervosität, die ihnen zum Verhängnis werden könnte. So setzten sie einen populären Sänger fest, der es gewagt hatte, über die Stromknappheit zu scherzen, während für Donnerstag mehrere Proteste geplant sind. Vielleicht finden sie statt, vielleicht werden sie verhindert oder zerschlagen. Wo aber Oxfam & Co. in diesem Kampf stehen, zeigt ihr Schweigen.

 

 

tw_24 - Foto: Kindersoldat der Hamas in Gaza


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Freitag, 13 Januar 2017