Nichts Überraschendes aus Gaza: Unfähigkeit

Nichts Überraschendes aus Gaza:

Unfähigkeit


Für die Menschen, die das Pech haben, in Gaza zu leben, gehören lange Stromausfälle mittlerweile wohl zum Alltag. Irgendwie werden sie sich mit ihnen arrangieren. Zugleich aber dürfte alle paar Monate die Wut wachsen, wenn es – wie jetzt – wieder heißt, die Brennstoff-Vorräte des lokalen Kraftwerks seien erschöpft. Denn auch und gerade die aktuelle Notlage ist nicht unausweichlich.

Unfähigkeit

Decken Israel und Ägypten zuverlässig wenigstens einen Teil des Bedarfs an elektrischer Energie, geht dem Kraftwerk in Gaza mit folgenreicher Regelmäßigkeit der Brennstoff aus, der dort in Energie umgewandelt wird. Und das liegt nicht an zionistischer Willkür oder ägyptischer Bosheit, sondern an der Inkompetenz derer, die sich anmaßen, die »Palästinenser« zu repräsentieren.

 

In Ramallah »regiert« die von der Fatah dominierte PLO, die eigentlich dafür zuständig wäre, den Brennstoff-Nachschub zu sichern. Tatsächlich fehlt ihr freilich der Wille dazu, profitierte ja nicht sie, sondern die Hamas von zuverlässiger funktionierender Infrastruktur. Die Islamisten kassieren gern, falls doch einmal Energie zur Verfügung steht, behalten die Einnahmen aber für sich.

 

Hatten sich im Januar erste Proteste gegen die organisierte Verantwortungslosigkeit geregt, die die Hamas teils zu übernehmen versuchte, teils gewalttätig niederschlug, war schließlich – wiederholt – Katar eingesprungen und hatte so für eine gewisse Entspannung gesorgt, aber den selbsterklärten Repräsentanten der »Palästinenser« auch eine Frist verschafft, Selbstverantwortung zu übernehmen.

 

Die sind erneut an dieser Aufgabe gescheitert. Wo sie angeblich sogar gewillt und kompetent sind, einen eigenen Staat zu organisieren, ließen sie erneut eine Zuspitzung der Lage zu, die sie in ihrer ganzen Erbärmlichkeit bloßstellt. Die »Palästinenser« ihnen, Fatah und Hamas, auszuliefern, ist ein Verbrechen, eine Lösung ist nicht mit ihnen denkbar, sondern, wenn überhaupt, nur gegen sie.

 

 

tw_24


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Sonntag, 16 April 2017