Ein Brief an trauernde Eltern

Ein Brief an trauernde Eltern


Letzte Woche wurde in der Straßenbahn von Jerusalem die britische Austauschstudentin Hannah Bladon von einem Araber erstochen. Kay Wilson schrieb einen offenen Brief an ihre Eltern.

Ein Brief an trauernde Eltern

von Kay Wilson, Israel haYom

 

Als in Großbritannien geborene israelische jüdische Reiseführerin machte ich eine ähnliche Erfahrung durch wie Ihre Hannah, aber ich habe überlebt und kann die Geschichte erzählen. 2010 führte ich eine amerikanische christliche Touristin; wir wurden von zwei palästinensischen Terroristen angepöbelt. Sie fanden meinen israelischen Ausweis und Minuten später war meine Kundin Kristine Luken tot. Als ich die Terroristen im Gericht wieder traf, erfuhr ich dass ihre brutale Ermordung ein unglücklicher Fall einer Verwechslung war: Die Terroristen nahmen an, dass auch sie Jüdin war.

 

Hannahs Tod ist mit dem von Kristine verknüpft. Beide Frauen kamen hierher, um zu unserem Volk zu lernen. Beide kamen, um unsere Sprache zu lernen und beide wollten unser Land erkunden. Doch beide wurden wegen einer Verwechslung ermordet. Wie unfassbar ist es, dass sie jetzt in die Annalen unserer Geschichte eingeschrieben.

 

Seit dem Terroranschlag habe ich meine Geschichte auf der ganzen Welt erzählt, Menschen zu Israel unterrichtet. Ich beschreibe, dass es dank unserer Demokratie ein israelisch-arabischer, muslimischer Chirurg war, der mein Leben rettete. Ich sprach auch über die Hetze in der PA, wo Kinder gelehrt werden, dass Juden Schweine und Affen und des Lebens unwürdig sind. Ich rede über den finanziellen Anreiz, die die korrupte Regierung der palästinensischen Autonomie Terroristen in Form monatlicher Gehälter bietet, die aus Geldern abgezogen werden, die von westlichen Steuerzahlern gespendet werden.

 

Ich rede auch für diejenigen, die nicht mehr unter uns sind, die sinnlos und brutal ermordet wurden, weil sie Juden waren – oder man das von ihnen annahm.

 

Das nächste Mal, wenn ich meine Geschichte erzähle, wird mir Hannah direkt vor Augen sein.

Mögen Sie Trost finden, möge Hannah in Frieden ruhen, möge die Erinnerung an sie ein Segen sein und möge Gott ihr Blut rächen.

 

Hochachtungsvoll

 

Kay Wilson

 

 

Übersetzt von Heplev


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Donnerstag, 20 April 2017