Israelis wollen siegen

Israelis wollen siegen


Was denkt die jüdische Öffentlichkeit davon die Palästinenser zu überzeugen, dass sie ihren hundert Jahre dauernden Krieg gegen den Zionismus verloren haben, dass der Gig vorbei ist? Mit anderen Worten: Was halten Israelis davon zu siegen?

Israelis wollen siegen

von Prof. Daniel Pipes, The Jerusalem Post

 

Um das herauszufinden, gab das Middle East Forum eine Meinungsumfrage bei 700 erwachsenen israelischen Juden in Auftrag. Sie wurde vom 27. bis 28. Juni durchgeführt und hat eine Fehlertoleranz von 3,7 Prozent.

Israel offenbart einen weit verbreiteten Glauben, dass eine Anerkennung ihrer Niederlage durch die Palästinenser letztendlich zur Akzeptierung Israels als jüdischem Staat führen und damit zur Beendigung des Konflikts führen wird.

 

Palästinenische Niederlage: "Eine Friedensvereinbarung mit den Palästinensern wird nur möglich sein, wenn die Palästinenserführung die Tatsache anerkennt, dass sie in ihrem Kampf gegen Israel besiegt worden ist." Insgesamt stimmen 58 Prozent der Befragten dem zu, wobei die Meinung durch die politische Perspektive stark polarisiert wird: 69 Prozent der Rechten stimmen zu, aber nur 16 Prozent der Linken tun das auch.

 

Israelischer Sieg: "Der Grund, dass der israelisch-palästinensische Konflikt immer noch weiter geht, besteht darin, dass keine der militärischen Operationen oder diplomatischen Verpflichtungen zu einem israelischen Sieg geführt hat." Das ähnelt der ersten Äußerung, kehrt sie aber um. Es erhöht die positiven Antworten auf 65 Prozent der israelischen Öffentlichkeit. Stärker überrascht, dass die Ergebnisse zeigen, dass über das gesamte politische Spektrum von rechts bis links hinweg ein Bewusstsein besteht, dass Israel siegen muss. Sie zeigen außerdem, dass eine Mehrheit jeglicher Wähler-Untergruppe – männlich wie weiblich, jung wie alt, Anhänger jeder Art von Judentum, Unterstützer im Parlament vertretener jüdischer politischer Parteien? – mit dieser Meinung übereinstimmen.

 

US-Botschaft: "Die Verlegung der amerikanischen Botschaft nach Jerusalem wird von der Mehrheit der Palästinenser als Niederlage betrachtet." Derselbe Anteil an Befragten – 65% – stimmt dieser Aussage zu, wobei die Rechte sie nur wenig stärker unterstützt als die Linke (65 zu 58 Prozent). Dass religiöse Juden dieser Aussage in besonders hohem Maß beipflichten (89 Prozent derer, die sich mit der hareidischen Partei HaTorah Yahadut identifizieren), weit stärker als die Säkularen (53 Prozent der antihareidischen Partei Kulanu), kommt nicht überraschend. Dass wiederum eine Mehrheit jeder Untergruppe hinter der Idee steht, überrascht aber schon.

 

Der jüdische Staat: "Ein israelischer Sieg kann nur erreicht werden, wenn die Palästinenser Israel als jüdischen Staat anerkennen." Ähnliche 67 Prozent stimmen dieser Äußerung zu, aber die Aufschlüsselung ist, wie bei der ersten Äußerung, äußerst politisch: 76 Prozent der Rechten stimmen zu, bei den Linken tun das 26 Prozent. Andererseits macht Parteizugehörigkeit fast keinen Unterschied (Mitglieder sowohl der HaTorah Yahadut als auch der Kulanu kommen auf 71 Prozent); die einzige, spektakuläre Ausnahme ist Meretz (die es auf 31 Prozent bringen).

 

Was mit all diesen Zahlen anfangen? Dass die vier parallel gestellten Fragen alle mehrheitliche Unterstützung erhalten, deutet auf die umfassende Entwicklung der israelischen Öffentlichkeit, seit 1992 die Oslo-Vereinbarungen unterschrieben wurden. Sie hat nicht länger das Vertrauen, dass Gesten des guten Willens Entsprechendes seitens der Palästinenser gewinnen wird; sie vertraut den Palästinenserführern nicht mehr oder glaubt nicht mehr an Appeasement. Die durchgängige Unterstützung dieser Vorschläge, die von 58 bis 67 Prozent reicht, bestätigt, dass die meisten israelischen Juden eine andere und robuste Politik haben wollen.

 

Die Überraschung kommt mit dem Wirbel unterhalb der stattlichen Gesamtzahlen. Dass zwei von ihnen (Niederlage und jüdischer Staat) sich entlang der Trennung zwischen Rechts und Links teilen und zwei andere (Sieg und US-Botschaft) nicht, deutet auf die Tatsache hin, dass die Wahl, welches Thema propagiert werden sollte, wichtige Bedeutung dafür hat, was von wem unterstützt wird. Den Umzug der US-Botschaft nach Jerusalem und die Akzeptanz der Palästinenser für Israel als jüdischem Staat zu befürworten sieht ähnlich aus, aber die Einstellungen variieren stark. Zum Beispiel befürworten in der Linksaußen-Partei Meretz zweimal mehr die Botschaftsfrage als die des jüdischen Staates (67 zu 33 Prozent).

 

So stellt Ephraim Lior sich die US-Botschaft in Jerusalem vor. (Foto: D. Pipes)

 

Dass die meisten jüdischen Erwachsenen in Israel eine Niederlage der Palästinenser und einen israelischen Sieg wünschen, bestätigt die Nützlichkeit der Einführung des Knessetausschusses Israelischer Sieg. Unter dem gemeinsamen Vorsitz von Oded Forer (Yisrael Beiteinu) und Ya'akov Perry (Yesch Atid) wird angestrebt israelische Strategien und Taktiken zu erkunden, sobald die US-Regierung grünes Licht für einen israelischen Sieg gibt.

 

"Den Friedensprozess mit den meisten Israelis diskutieren", kommentierte ein ehemaliger Berater des israelischen Premierministers schon 2013, "ist das Gleiche, als würde die Farbe des Hemdes diskutieren, das man bei der Landung auf dem Mars tragen wird." Es ist an der Zeit den Fokus von den hoffnungslosen und kontraproduktiven Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts auf den bewährten Weg zu verschieben: auf Sieg.

 

 

 

Übersetzt von H. Eiteneier - Foto: Die Einführung des Knessetausschusses Israelischer Sieg. Von links: Richard Kemp, Ya'akov Perry, Oded Forer, Daniel Pipes; Gregg Roman. (Foto: D. Pipes Web)


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Montag, 17 Juli 2017