Es ist Zeit, das Palästinenser-Flüchtlingshilfswerk aufzulösen

Es ist Zeit, das Palästinenser-Flüchtlingshilfswerk aufzulösen


Im Juni verblüffte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu viele mit der Forderung, die United Nations Relief and Works Agency (UNRWA) solle aufgelöst werden.

Es ist Zeit, das Palästinenser-Flüchtlingshilfswerk aufzulösen

von Adi Schwartz

 

Während der allwöchentlichen Kabinettssitzung bemängelte Netanyahu, dass ‚in verschiedenen UNRWA-Institutionen jede Menge antiisraelische Verhetzung stattfindet. Daher schreibt die Existenz der UNRWA und mitunter leider auch ihre Arbeit das palästinensische Flüchtlingsproblem nur fort, statt es zu lösen. … Es ist daher an der Zeit, die UNRWA aufzulösen und ihren Bestandteile dem UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge [UNHCR] zu unterstellen.’ (…)

 

Die Rolle der UNRWA bestand ursprünglich darin, humanitäre Hilfe an die palästinensischen Araber zu verteilen, die 1948 während des Kriegs zu Flüchtlingen wurden. Doch im Laufe der Jahre ist die UNRWA statt zu einem Instrument zur Lösung des Flüchtlingsproblems zu einem seiner Verewigung geworden. Ohne die UNRWA hätten die palästinensischen Flüchtlinge und allemal ihre Kinder, Enkel und Urenkel sich in ihren arabischen Aufnahmeländern oder anderswo in der Welt angesiedelt, so wie es Millionen andere Flüchtlinge getan haben.

 

Doch über Jahrzehnte hinweg hat die UNRWA ein System aufrechterhalten, dass ausdrücklich dazu bestimmt ist, das Flüchtlingsproblem fortzuschreiben, anstatt es zu lösen. Im Gegensatz zum UNHCR, der sechs Optionen zur Beendigung des Flüchtlingsstatus anbietet, bietet die UNRWA gar keine. Während der UNHCR in erster Linie bemüht ist, Flüchtlinge anderswo anzusiedeln und ihnen beim Aufbau eines neuen Lebens zu helfen, propagiert die UNRWA nur eine Zukunftsvision: die Rückkehr nach Israel. Diese Orientierung läuft der weltweiten historischen Praxis zuwider und wird von Israel rundweg abgelehnt. Sie schadet sowohl den Friedensaussichten wie auch den Entwicklungsaussichten der Palästinenser.

 

 

 

Übersetzt von MENAatch


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Montag, 17 Juli 2017