Was die Asylbewerberliste über die Boykottbwegung BDS aussagt

Was die Asylbewerberliste über die Boykottbwegung BDS aussagt


Glaubt man der antisemitischen BDS-Bewegung, sind die israelischen Araber bedauernswerte Menschen: Versklavt und diskriminiert vegetieren sie chancenlos am Rand der israelischen Gesellschaft. Dass es arabische Parteien und Abgeordnete gibt, arabische Unternehmer und arabische Soldaten in der israelischen Armee – all das interessiert so wenig wie die Tatsache, dass es Arabern in jedem arabischen Staat deutlich schlechter geht, als in Israel.

Was die Asylbewerberliste über die Boykottbwegung BDS aussagt

Von Stefan Laurin

 

Mir ist klar, das man über all das jahrelang streiten kann. Und mir ist auch klar, dass zu einer Minderheit zu gehören nirgendwo angenehm ist – das wird in Israel nicht anders sein.  Aber eines fällt auf: Obwohl es für Israelis einfach ist, nach Deutschland zu kommen – es herrscht keine Visumspflicht und Flüge von Israel nach Deutschland kosten zum Teil weniger als 100 Euro, nutzt offenbar kein israelischer Araber die Möglichkeit, zu fliehen, um in Deutschland Asyl zu beantragen. Was israelische Araber von fast allen anderen Arabern unterscheidet, die einen großen Teil der Asylbewerber stellen. Israel steht nicht auf der Liste der Staaten, aus denen Asylbewerber nach Deutschland kommen – und das, obwohl ja die 1.271.000 arabische Israelis angeblich den ganzen Tag von den jüdischen Israelis unterdrückt werden.

 

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Selbst aus dem kleinen Mazedonien mit seinen zwei Millionen Einwohnern baten bis Ende 2016 16 370 Menschen um Asyl. Aus Israel offenbar gerade einmal einer.  Eine Zahl, die nicht beeindruckt, auch wenn sie größer ist als niemand – ursprünglich hatten wir Null gemeldet. Und ob es sich bei diesem Antrag und den wenigen, die auf Halde liegen um Araber handelt, ist auch nicht klar.  Sorry, aber wenn aus einem Land das nur ein paar Flugstunden entfernt ist und als dessen Staatsbürger man ohne jedes Problem nach Deutschland einreisen kann keine Asylbewerber kommen, dann zeigt das für mich nur eins: Die ganzen Kampagnen gegen Israel sind antisemitisch und haben nichts mit den, sicher verbesserungsfähigen, Lebensverhältnissen der  arabischen Minderheit zu tun. Niemand, der lautstarken Protagonisten der BDS-Bewegung und anderer Organisationen setzt sich für die Interessen der normalen Araber in Israel ein. Sie werden ungefragt von palästinensischen Funktionären und Antisemiten benutzt, um ihren Judenhass  kaschiert ausleben zu können.

 

 

 

Die Ruhrbarone - Foto: Beduinische Soldaten der israelischen Armee aus Rumat al-Heib (عرب الهيب) bei einer Militärparade in Tel Aviv im Juni 1949. Foto: Unbekannt Lizenz: Gemeinfrei


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Donnerstag, 05 Juli 2018