Ein israelischer Sieg nutzt Juden wie Arabern

Ein israelischer Sieg nutzt Juden wie Arabern


Im Verlauf der Jahre schuf beträchtlicher internationaler Druck auf Israel eine Anomalie, über die es ironischerweise so ist, dass je mehr Israel Frieden und Kompromiss mit seinem nicht reformierten Feind anstrebt, desto weiter der Frieden in eine ferne Zukunft gedrückt wird.

Ein israelischer Sieg nutzt Juden wie Arabern

Von Daniel Krygier, MiD

Der neue Generalstabschef dr IDF, Aviv Kochavi, bat vor kurzem das IDF-Kommando das israelische Militär für einen Sieg vorzubereiten. Sollte dieser von der politischen Führung Israels entsprechend unterstützt werden, könnte er letztlich Israels viel taktischen, aber ergebnislosen Siege in einen strategischen israelischen Sieg umwandeln, der den Konflikt zwischen Israel und seinen feindlichen Nachbarn endlich beendet.

Im Mai 1948 waren die meisten Militärexperten überzeugt, dass der entstehende jüdische Staat den Ansturm der numerisch überlegenen und besser ausgerüsteten arabischen Streitkräfte nicht überleben würde. Doch die Araber und di Militärexperten verfehlten es den entschiedenen jüdischen Kampfgeist und Improvisationsfähigkeiten einzukalkulieren. In einer merkwürdigen Wendung der Geschichte schuf das jüdische Volk, das Jahrhunderte lang mit Machtlosigkeit assoziiert wurde, entgegen aller Wahrscheinlichkeit eine der besten und mächtigsten Verteidigungskräfte.

Gegen existenzielle Bedrohungen erwies sich die Kampffähigkeit als allen überlegen. Während eindrucksvolle taktische Siege errungen wurden, haben innenpolitische und internationale Faktoren verhindert, dass Israel aus diesen Siegen einen strategischen Sieg macht, der den Konflikt beendet. Im Verlauf der Jahre schuf beträchtlicher internationaler politischer Druck auf Israel eine Anomalie, in der Israel auf dem militärischen Schlachtfeld gewann, aber in der politischen Folge immer verlor. Nach Israels spektakulärem militärischen Sieg im Krieg von 1967 vermerkte der verstorbene israelische Staatsmann Abba Eban bekanntlich an, es sei der erste Konflikt der Menschheitsgeschichte, bei dem die (israelische) Siegerseite friedlichen Kompromiss wollte, während die (arabische) Verliererseite die bedingungslose Kapitulation forderte.

Dieses Phänomen war nicht nur durch internationalem Druck gefordert. Wegen der langen Geschichte der Verfolgung und Unterdrückung des jüdischen Volkes hat der jüdische Staat oft Widerwille gezeigt seine voll militärische Macht über die Sicherstellung seines Überlebens anzuwenden. Die hoch prinzipientreue jüdische Ethik hat die israelischen Verteidigungskräfte zudem zur moralischsten Streitmacht der Welt gemacht. Während Israel regelmäßig dämonisiert worden ist, es würde „unverhältnismäßige Gewalt“ einsetzen, hat es in Wirklichkeit weit weniger Gewalt eingesetzt als andere westlichen Demokratien, die sich weit weniger ernsten Bedrohungen als Israel ausgesetzt sahen. Anders als jedes andr Land hat Israel das Leben seiner eignen Soldaten riskiert, um die Opfer unter der feindlichen Zivilbevölkerung zu minimieren. Israel liefert zudem Strom, Medikamente und Lebensmittel in den von der Hamas regierten Gazastreifen, ein Feindgebiet, das versessen darauf ist Israel zu vernichten.

Nach Angaben dieser fehlgeleiteten Argumentation linker Juden würde Frieden irgendwann mit der verbesserten Lebensqualität der Feinde Israels eintreten, die der Kooperation mit Israel entspringt. Die Tatsache, dass Hamas und PLO nicht von Wirtschaftswissenschaften oder friedlicher Koexistenz angetrieben, sondern von dem Wunsch Israel von der Landkarte zu wischen, wurde bequemerweise aus der Gleichung gestrichen. Die Worte von Israels verstorbenem Premierminister Yitzhak Rabin fassten dieses fehlgeleitete Denken zusammen: „Man schließt keinen Frieden mit Freunde, man schließt ihn mit sehr widerlichen Feinden.“ Die in diesem Satz fehlenden Worte lauten „ehemaligen Feinde“. Der Frieden zwischen den Alliierten und Deutschland bzw. Japan mach dem Zweiten Weltkrieg wurde nur erzielt,, nachdem die aggressiven Regime der Nazis und des Kaiserreichs in Berlin und Tokio durch demokratische, den Frieden begrüßende Regierungen ersetzt wurden. Wenn die wahnhafte Mentalität der Oslo-Friedensvereinbarung 1945 mit einem nicht reformierten Nazi-Deutschland und kaiserlichen Japan angewendet werden sollte, würde der Zweite Weltkrieg heute noch wüten.

Die Ironie ist: Je mehr Israel Frieden und Kompromiss mit einem unverbesserten Feind angestrebt hat, desto weiter ist echter Frieden in eine ferne Zukunft geschoben worden. Im Juni 2005 sagte der ehemalige Premierminister Ehud Olmert dem Israel Policy Forum:

„Wir sind des Kämpfens müde; wir sind es müde mutig zu sein; wir sind es müde zu siegen; wir sind es müde unsere Feinde zu besiegen.“

Diese pazifistische Haltung könnte bei friedlichen Nachbarn wie Island oder Dänemark funktionieren. Mit feindlichen Nachbarn wie der Hamas und der  Hisbollah aber, war es eine nicht deklarierte Einladung zu weiterer Aggression gegen Israel. 2006 griff die schiitische, von Iran gestützte Terrororganisation Hisbollah Israel an, was den Zweiten Libanonkrieg auslöste. Israelische Soldaten machten die israelische Regierung und das Militärestablishment für Fehler verantwortlich und verhinderten einen soliden israelischen Sieg gegen die Hisbollah. Als Ergebnis ist die Hisbollah heute eine noch größere Bedrohung als 2006 und hat den Libanon praktisch in einen antiisraelischen Vasallenstaat des Iran verwandelt.

Liberal in Israel und im Ausland haben wiederholt argumentiert, dass Israel von seinen Nachbarn nicht erwarten kann, dass sie den Zionismus begrüßen. Die besiegten Deutschen und die Japaner haben 1945 nicht bereitwillig den Amerikanismus aufgegriffen, eher das Gegenteil. Ressentiment gegenüber Amerika setzte sich lange nach dem Ende des Krieges fort. Allerdings waren Deutschland und Japan nach 1945 nicht in der Position irgendetwas zu diktieren. Dadurch, dass sie gezwungen wurden die Niederlage anzunehmen, verwandelten Deutschland und Japan sich in blühende und friedliche Demokratien.

Das Ziel eines israelischen Sieges besteht nicht darin Israel bei seinen Nachbarn beliebt zu machen. Sein Sinn ist es Israels Feinde dazu zu zwingen ihr Ziel der Vernichtung des jüdischen Staates aufzugeben. Das erfordert anhaltende Israelische Entschlossenheit einen Kombination aus beträchtlicher militärischer, wirtschaftlicher und politischer Macht einzusetzen. Es verlangt auch dem Wunsch nach sofortigem illusorischen Frieden zugunsten einer echten langfristigen Friedensregelung zu widerstehen, bei dem der israelische Sieg für seine besiegten Feinde die Regeln aufstellt. Ein strategischer israelischer Sieg zur Beendung aller zukünftigen Kriege liegt nicht nur im so wichtigen Interesse Israels. Wie die besiegten Deutschen und Japaner würden Israels feindliche Nachbarn enorm davon profitieren entscheidend besiegt zu werden. Indem si ihre Fantasie der Vernichtung des jüdischen Staates aufgeben, könnte die muslimisch-arabische Bevölkerung im Gazastreifen, Judäa, Samaria und darüber hinaus sich stattdessen auf die Verbesserung des eigenen Lebens konzentrieren und sich dem 21. Jahrhundert anschließen.

 

Übersetzt von Heplev - Foto: IDF-Generalstabschef Aviv Kochavi besucht die Westmauer.


Autor: Heplev
Bild Quelle: Yonatan Sindel/Flash90


Donnerstag, 28 März 2019