Eine Geschichte dreier Palästinenser Flüchtlinge, mit und ohne UNRWA

Eine Geschichte dreier Palästinenser Flüchtlinge, mit und ohne UNRWA


Die Administration Biden kündigte an, dass sie $150 Millionen amerikanischer Steuerzahlergelder an die UNRWA schicken wird, die United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East.

Eine Geschichte dreier Palästinenser Flüchtlinge, mit und ohne UNRWA

Von First One Through

Diese „vorübergehende“ Organisation wurde nach dem Krieg der Araber zur Vernichtung Israels 1948/49 gegründet, um „Personen [zu versorgen], deren normaler Wohnort in der Zeit vom 1. Juni 1946 bis zum 15. Mai 1948 Palästina war und die als Ergebnis des Konflikts von 1948 sowohl Haus als auch Einkommensquelle verloren hatten“. Sie hat ihr Mandat Jahrzehnte lang immer weiter ausgedehnt, versorgt inzwischen die Enkel und Urenkel dieser „Personen“.

Mehrere Seiten äußerten ihre Missbilligung der Spende der Vereinigten Staaten. Die ehemalige Botschafterin bei den Vereinten Nationen Nikki Haley sagte: „UNRWA gehört zu den korruptesten und kontraproduktivsten aller UNO-Organisationen. Präsident Trump hatte recht sie zu verlassen.“ Der israelische Botschafter bei der UNO GIlad Erdan fügte hinzu: „Wir glauben, dass diese UNO-Organisation für sogenannte ‚Flüchtlinge‘ in ihrer jetzigen Form nicht existieren sollte.“

Um zu überlegen, wie diese UNO die „sogenannten ‚Flüchtlinge‘“ in dieser „kontraproduktiven“ Organisation handhabte, stellen Sie sich zwei Araber vor, die während des arabisch-israelischen Krieges 1948/49 Palästina verließen. Einer kam 1925 aus dem Irak nach Palästina, der andere 1935 aus Syrien. Beide ließen sich in Jaffa nieder. Der irakischer Palästinenser besaß sein Haus und sein Geschäft und zögerte alles zu verlassen, was er sich aufgebaut hatte, kam aber zu dem Schluss, dass das Kriegsgebiet zu riskant sei und kehrte 1949 in den Irak zurück. Der syrische Palästinenser mietete sein Haus und arbeitete auf einem Bauernhof vor der Stadt. Er kehrte früh im Krieg nach Syrien zurück, in der Annahme, dass fünf eindringende arabische Armeen die Zionisten in kurzer Zeit erledigen würden und er in eine judenfreie Stadt zurückkehren könne, vielleicht sogar unter der Flagge Syriens.

Am Ende des Krieges waren die Zionisten in der Lage am Land festzuhalten – an mehr als im UNO-Teilungsplan von 1947 vorgeschlagen wurde und weniger als ihnen gemäß dem britischen Palästina-Mandat zugeteilt worden war – und hatten kein Interesse daran die Rückkehr derjenigen Araber zu gestatten, die Israel vernichtet sehen wollten.

Der irakische Palästinenser beschloss sein Haus in Jaffa aufzugeben und begann ein neues Leben unter seinen Cousins im Irak. Der syrische Palästinenser hingegen beschloss in seinem alten Viertel nicht neu anzufangen, in dem er 15 Jahre zuvor gelebt hatte; stattdessen entschied er sich kostenlose Unterkunft, Lebensmittel, Bildung und Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen, die von der UNO als Teil von deren UNRWA-Initiative angeboten wurden. Seine Enkel leben als Folge dieser Entscheidung weiter als Mündel der Welt.

Eine weitere vom arabisch-israelischen Krieg betroffene Person war kein Araber, sondern Jude. Er kam Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Jemen nach Palästina und zog nach Jerusalem. Die jordanische Armee vertrieb ihn während des Krieges aus seinem Haus und er kehrte in den Jemen zurück. Nicht lange darauf wurde der Antisemitismus im Jemen unerträglich und er und seine Familie zogen nach Kanada.

Diese drei Einzelpersonen waren „Personen, deren normaler Wohnort während der Zeit vom 1. Juni 1946 bis 15. Mai 1949 Palästina war und die als Folge des Konflikts von 1948 sowohl Heim als auch Einkommensquelle verloren hatten“. Aber nur einer erhielt Dienste der UNRWA. Der palästinensische Jude und der irakisch-palästinensische Araber verloren beide ihre Heime und Erwerbsquellen, aber ihnen wurde von der UNO nichts angeboten. Nur der syrisch-palästinensische Araber, der beschloss nicht in seine Heimatstadt in Syrien zu ziehen, wurde eine besondere Empfängerklasse. Solange er und seine Nachkommen Empfänger bleiben, gab es ein Versprechen der UNO, dass sie Eigentum und/oder Geld von dem Land bekommen würden, das Jaffa und die von ihm kontrollierte umgebende Region in ein wirtschaftliches und technologisches Wunder verwandelte.

Heute sind die Enkel dieses palästinensischen Juden und des irakisch-palästinensischen Arabers erfolgreiche Geschäftsleute und geben dem Fußball mehr Aufmerksamkeit als der Politik. Sie denken so viel an die UNO, wie sie über einen Niednagel von vor fünf Jahren nachdenken.

Aber die Enkel des syrischen Palästinensers haben ihren gesamten Lebensstil um die Großzügigkeit der Vereinten Nationen und deren Versprechen aufgebaut, dass sie Israel zwingen wird ihnen Geld oder Land auszuhändigen, solange sie weiterhin die kostenlosen Angebote für Bildung, medizinische Versorgung und Unterkunft in Anspruch nehmen. Die UNO ist die Muttermilch, eine Zitze, die ihre gesamte Familie seit Generationen versorgt und es stehen weitere Geschenke an.

Diese drei „Flüchtlinge“ werden von einem alten palästinensischer Araber fünfter Generation beobachtet, die 1948 gezwungen wurde aus Palästina in den Gazastreifen zu fliehen und deren Nachkommen in den Unterkunftskomplexen der UNRWA leben. Seine rund 60km weite Reise von Jaffa nach Gaza ist in etwa so lang wie von Manhattan nach Stamford in Connecticut. Hätte es nie einen Krieg gegeben und er sich entschieden nach Gaza zu gehen (wie mehrere Cousins es vor dem Krieg 1948/49 machten), würde er keine Äußerungen an Mitgefühl oder Almosen erhalten.

Wenn die UNO versucht das verlorene Grundeigentum von Leuten zu lösen, die aus dem Kriegsgebiet flohen, warum sollte es eine Rolle spielen, ob sie als „Flüchtlinge“ registriert sind und Dienste der UNRWA in Anspruch nehmen? Sollten der irakisch-palästinensische Araber und der palästinensische Jude nicht für dieselbe Leistung berechtigt sein? Warum sollte der syrische Palästinenser so viel Wiedergutmachung erhalten, obwohl er nie Land besaß?

Die UNRWA-Politik führt zu dem Schluss, dass ihr Ziel sich nicht um Geld und Grund dreht, sondern darum, ein ausgesuchtes Untersegment an vom Krieg betroffenen Personen – ausschließlich Araber – in den jüdischen Staat umzusiedeln. Solche UNRWA-Politik steht in direktem Konflikt mit dem erklärten UNO-Ziel der Zweistaatenlösung, eines arabischen und eines jüdischen Staates, weil  fast 6 Millionen Araber in den jüdischen Staat injiziert werden sollen. Man kann nicht gleichzeitig für eine Zweistaatenlösung sein und die UNRWA beibehalten.

Es gibt bedeutende Dinge, die im arabisch-israelischen Konflikt bedacht werden müssen, aber die Frage der palästinensischen „Flüchtlinge“ ist eine schon lange künstlich hergestellte. Es ist längst Zeit sie abzuschaffen.

 

Übersetzt von Heplev - Foto: UNRWA-Büro in Jerusalem


Autor: Heplev
Bild Quelle: rusticus80, CC BY-SA 2.0 , via Wikimedia Commons


Mittwoch, 05 Mai 2021

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