Der Omikron-Effekt in Israel [Video]

Der Omikron-Effekt in Israel [Video]


Ironischerweise brauchte es eine massive Corona-Attacke, damit die israelische Regierung die Beschränkungen aufhob. Auch mich hat in Israel die Omikron-Variante erwischt. Im dazugehörigen Video sehen Sie, welche bemerkenswerten Gesichtsveränderungen das Virus mit sich brachte.

Der Omikron-Effekt in Israel [Video]

Von Orrit Arfa

Nachdem ich mich durch die übliche Corona-Bürokratie geschleppt hatte, landete ich in Israel, gerade als die „Moronik“-Variante (das Akronym für „Omrikon“, „moronic“ bedeutet im Englischen „schwachsinnig“ oder „bescheuert“) das Land in Beschlag nahm. Die Grenze war gerade erst wieder für Nicht-Israelis geschlossen worden, sehr zum Ärger der Israelis, die so lange von ihren Familien im Ausland getrennt waren. Die Regierung wollte warten, bis sie mehr über „Moronik“ wusste.

Es stellte sich heraus, dass Omikron hochgradig ansteckend war, aber milder als frühere Virenstämme. Die meisten Menschen, die sich mit Omikron infizierten, erlebten es wie eine saisonale Erkältung. Die Ansteckungsgefahr war so groß, dass die Regierung vorhersagte, dass drei bis vier Millionen Israelis (etwa ein Drittel aller Israelis) mit dem Erreger infiziert sein würden, ob geimpft oder nicht.

In der Absicht, dem grauen Januar in Berlin zu entkommen, ließ ich mich im jüdischen Staat nieder und stellte bald fest, dass die Regierung nicht übertrieben hatte. Etwa eine Woche nach meinem Besuch war mindestens eine von zehn Personen, die ich kannte, an Omikron erkrankt. Die Zahl der Fälle ging in die Zehntausende pro Tag (und hat jetzt ihren Höhepunkt erreicht, wie Forscher sagen). Die Schlangen vor den Testzentren reichten über einen ganzen Häuserblock. Die Arbeitsplätze leerten sich. Meine Tante zum Beispiel beklagte sich darüber, dass sie in zwei Schichten arbeiten musste, weil die meisten ihrer Kollegen mit Corona zu Hause saßen (alle vollständig geimpft). Ich selbst bekam Husten.

„Moronik“ traf mich wie eine leichte Erkältung

Ironischerweise brauchte es eine massive Corona-Attacke, damit die israelische Regierung die Beschränkungen aufhob. Die Regierung war der Meinung, dass es nicht nötig sei, (geimpfte) Ausländer auszusperren, da „Moronik“ bereits in Israel wütete; das Verbot wurde am 6. Januar aufgehoben. Da dem Land die PCR-Tests ausgingen, wurden sie nur noch für Personen ab 60 Jahren angeboten, während die anderen Anspruch auf Antigentests hatten. Die Isolationszeit wurde von 10 auf automatisch 5 Tage verkürzt. Am 27. Januar hob Israel die Verpflichtung zur Isolierung von Schulkindern nach Kontakt mit Infizierten auf, sofern sie negativ getestet wurden. Seit dem 6. Februar wird der „Grüne Pass“ (Israels Version von 2G-Plus) nur noch bei Großveranstaltungen verlangt.

Dann passierte es. Um den 22. Januar herum verschlimmerte sich mein Husten, und ich begann, körperliche Schmerzen zu verspüren. Wie die meisten Menschen wollte ich mich nicht testen lassen, weil ich nicht in Quarantäne wollte. Dennoch machte ich vor einem Familienbrunch einen Selbsttest, der negativ ausfiel. Dann ermutigte mich eine Freundin, mich positiv testen zu lassen, da die Isolationszeit relativ kurz ist und ich dann mehr Privilegien genießen könnte (meine Doppel-Impfung gilt längst nicht mehr). Ich folgte ihrem Rat und ließ mich in einem staatlichen Testzentrum testen und – ja! Ich war positiv!

Glücklicherweise war meine Mutter, die sich bereits zwei Wochen nach ihrer Auffrischungsimpfung in Los Angeles mit einem asymptomatischen Fall von Corona infiziert hatte, zu Besuch in Israel, sodass sie mir mit meiner Tochter Hanna (die negativ getestet wurde) helfen konnte, während ich mir auf Netflix „Too Hot to Handle“ ansah. „Moronik“ traf mich wie eine leichte Erkältung. Anscheinend habe ich meine Tante und meine Cousine angesteckt, obwohl sie seltsamerweise negativ getestet wurden. Meine Gesundheitsklinik schickte mir Umfragen zu meinen Symptomen und rief sogar an, um meinem Fall nachzugehen und mir mitzuteilen, dass der Husten noch eine Weile anhalten könnte (was er auch tat). Wenn ich doch nur nach meiner Impfung in Israel so viel Aufmerksamkeit erhalten hätte! Obwohl Israel das größte Impflabor der Welt ist, hat man sich dort nie so intensiv mit den Nebenwirkungen der Impfung beschäftigt.

Sowas von fertig mit Corona

Im Herbst habe ich Deutschland dafür gelobt, dass es in Bezug auf die Corona-Politik vernünftiger ist als Israel. Die Einreise nach Deutschland war damals viel leichter (und ist es immer noch, wenn man bedenkt, dass ich bei der Einreise am Flughafen keinen Test vorlegen muss). Es werden keine SMS der „Covid-Polizei“ verschickt, um die Einhaltung der Quarantäne zu überwachen. Aber jetzt lockert Israel seinen Covid-Ansatz, während Deutschland mit seiner repressiven 2G-Plus-Regel und einer anstehenden Impfpflicht die Maßnahmen verschlimmert. Die einzigen Einrichtungen, die mich in Israel um einen Grünen Pass gebeten haben, waren Unternehmensketten wie McDonald‘s. Die Israelis sind sowas von fertig mit Corona, wortwörtlich und im übertragenen Sinne.

Wir müssen in Geschäften immer noch Masken tragen, aber die Ladenbesitzer setzen sie nur durch, um keine Geldstrafe zu bekommen. Immer mehr Ärzte melden sich zu Wort. Ein israelischer Immunologe, Ehud Qimron, schrieb einen offenen Brief an die israelische Regierung, der viral ging, in dem er argumentiert, dass ihre Lockdown- und Impfpolitik ein völliger Fehlschlag war. Jacob Giris, Leiter der Corona-Station im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv, stellte die Behauptung infrage, die Krankenhäuser seien überlastet. Zusammen mit zwei Leitern von Corona-Stationen in anderen Krankenhäusern forderte er das Ende des Grünen Passes und der Corona-Panik:

„(Unsere Krankenhäuser sind) in den letzten zwei Jahren nie zusammengebrochen“, sagte Giris gegenüber israelischen Medien. „Der Zusammenbruch war eher psychologisch als physisch. Wir haben die Anforderungen immer erfüllt.“

Auch die israelischen Medien haben ihren Ton geändert und lassen endlich solche Ärzte zu Wort kommen, obwohl sie immer noch nicht über die landesweiten Proteste gegen die Corona-Politik berichten, die jeden Samstagabend stattfinden.

Ich habe also einen seltsamen Wunsch für Deutschland. Ich hoffe, dass die Omikron-Welle Deutschland trifft, und zwar hart. Das ist vielleicht die einzige Möglichkeit für Deutschland, die Vorschriften abzuschaffen, die sich insgesamt als nutzlos und sogar zerstörerisch für die öffentliche Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden erwiesen haben. Also decken Sie sich vorbeugend mit Erkältungsmitteln ein und los geht's. Willkommen, Omikron!

 


Autor: Redaktion
Bild Quelle: CDC, Public domain, via Wikimedia Commons


Mittwoch, 09 Februar 2022

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.




weitere Artikel von: Redaktion

Folgen Sie und auf:


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage