Warum finden angebliche muslimische Opfergruppen „Inspiration“ darin andere zu Opfern zu machen?

Warum finden angebliche muslimische Opfergruppen „Inspiration“ darin andere zu Opfern zu machen?


Bei einer Rede am ersten Tag des Ramadan, dem 1. April 2022, pries Mahmud al-Habbasch, der Oberste Scharia-Richter der palästinensischen Autonomiebehörde, die von Mohammed, dem Propheten des Islam, während des Ramadan geführten Jihade:

Warum finden angebliche muslimische Opfergruppen „Inspiration“ darin andere zu Opfern zu machen?

„Wie verlief dieser Monat [Ramadan] im Leben des Propheten [Mohammed]? … Verbrachte der Prophet den Ramadan in Ruhe, Gelassenheit, Bequemlichkeit und verschlafen? Das war ihm fern… Der Prophet ging während des Ramadan in die große Schlacht von Badr [624]… Auch im Monat Ramadan, im achten Jahr der Hijra [629-630] eroberten der Prophet und die Muslime Mekka… Der Ramadan ist … ein Monat des Jihad, der Eroberung und des Sieges.“

Das ist kaum das erste Mal, dass führende Palästinenser die frühe Geschichte des Jihad in Verbindung mit dem Ramadan beschwören. Während des Ramadan im letzten Jahr, am 16. April 2021, veröffentlichte Al-Jazira einen Artikel von Adnan Abu ’Amar, „Leiter der Fakultät Politikwissenschaften an der Universität der Ummah in Gaza“, der erklärte, dass die Palästinenser in verschiedenen Jihaden die islamische Geschichte hindurch „Inspiration“ finden, „aus denen  sich der Überfall von Badr, die Eroberung Mekkas, die Eroberung von al-Andalus [Spanien] und die Schlacht des Bodenbelags der Märtyrer [die Schlacht von Tours] herausheben“.

Diejenigen, die die wahre Natur und Motivation dieser Schlachten und Eroberungen begreifen, müssen sich fragen: Warum preisend Palästinenser, die sich als Opfer des Landraubs israelischer Unterdrücker darstellen, und finden Inspiration bei den landraubenden Unterdrückern der Geschichte? Immerhin waren Muslime in all diesen militärischen Gefechten die Aggressoren: Sie marschierten in nichtmuslimisches Territorium ein, dessen  Einwohner wurden abgeschlachtet und versklavt und sie eigneten sich ihr Land an – und aus keinem anderen Grund als dem, dass sie „Ungläubige“ waren: Nichtmuslime.

Die Schlacht von Badr wurde durch Mohammeds Überfälle auf nichtmuslimische Karawanen verursacht; die Eroberung Mekkas war schlicht das, die Eroberung einer nichtmuslimischen Stadt; die Eroberung von al-Andalus ist ein Verweis auf die Jahre 711 bis 716, als Muslime in Spanien einmarschierten und zahllose tausende Christen abschlachteten und ihre Kirchen abbrannten; und die Schlacht von Tours ist natürlich die, wo der muslimische Einmarsch nach Westeuropa 732 schließlich aufgehalten wurde.

Dass palästinensische Elemente ständig die ungerechtfertigten Eroberungen anderer preisen, ist kaum ungewöhnlich. Am 29. Mai veranstaltet Hizb al-Tahrir – die „Befreiungspartei“ – oft große Freiluft-Veranstaltungen nahe der Al-Aqsa-Moschee, um den Jahrestag der islamischen Eroberung Konstantinopels (29. Mai 1453) zu feiern. Nachdem bei einer dieser Veranstaltungen all die takbirs (Skandieren von „Allahu Akbar“) abgeklungen waren, sagte der palästinensische Kleriker Nidhal Siam:

„Oh Muslime, der Jahrestag der Eroberung von Konstantinopel bringt Kunde der Dinge, die noch kommen. Er bringt Kunde, dass Rom in naher Zukunft erobert werden wird, so Allah will… [Außerdem] wird der Islam seine Nachbarn zu Boden werfen und sein Wirkungsbereich wird sich über den Osten und den Westen dieser Erde erstrecken. Das ist Allahs Versprechen und Allah bricht seine Versprechen nicht.“

Der palästinensische Kleriker und die versammelte Menge skandierten dann wiederholt: „Mit dem Mittel des Kalifats und der Festigung der Macht bezwang Mohammed der Eroberer Konstantinopel!“ und: „Deine Eroberung, o Rom, ist gewiss!“

Erneut muss die Frage betont werden: Warum finden die Palästinenser – die sich, wenn sie mit der internationalen Gemeinschaft reden, als unterdrücktes Volk darstellen, deren Land ungerechtfertigt besetzt ist – Inspiration darin finden diejenigen nachzuahmen und sich von ihnen inspirieren zu lassen, die andere unterdrücken und das Land anderer stehlen?

Wenn überhaupt, müssten die Palästinenser dann nicht mit, sagen wir, den Christen Spaniens mitfühlen, deren Land besetzt wurde und die selbst von den Besatzern, nämlich den muslimischen Invasoren aus Nordafrika, brutal behandelt wurden?

Müssten die Palästinenser dann nicht, wenn sie, wie sie behaupten, ein unterdrücktes Volk zu sein, dessen Land gestohlen wurde, mit den Christen Konstantinopels mitfühlen, statt mit Mohammed dem Eroberer, einem widerlichen Pädophilen, der in die uralte christliche Stadt eindrang und sie eroberte, während er seine indigenen Einwohner allen möglichen Arten von unsäglichen Abscheulichkeiten aussetzte?

Was Rom betrifft, was hat dieses mit dem arabisch-israelischen Konflikt zu tun, dass auch es es verdient erobert zu werden? Absolut nichts – außer, dass der Islam seit der Eroberung Konstantinopels Rom als den symbolischen Kopf der christlichen Welt betrachtet, das daher dringend unterworfen werden muss; oder, um den Islamischen Staat zu zitieren: „Wir werden Rom erobern, eure Kreuze zerbrechen und eure Frauen versklaven, mit der Erlaubnis Allahs… [Wir werden] Angst in die Herzen der Kreuzesanbeter gießen.“

Am meisten sagt vielleicht die Behauptung des palästinensischen Klerikers Siam (geliefert zu donnerndem Applaus), dass „der Islams eine Nachbarn zu Boden werfen wird und dass sein Wirkungsbereich sich über den Osten und den Westen dieser Erde erstrecken wird“. Mit anderen Worten: Kein NIchtmuslim ist vor dem Schwert des Jihad sicher – einschließlich derer, die unzählige Wegstunden entfernt leben und nichts mit dem arabisch-israelischen Konflikt zu tun haben.

Muss das alles nicht surreal erscheinen, wenn es in Kontext gestellt wird? Wie können Palästinenser sich als erobertes und unterdrücktes Volk darstellen, dessen Land gestohlen wurde – während sie im selben Atemzug frühere und zukünftige Eroberungen rühmen, die voller Unterdrückung und Landraub anderer Völker sind, nur weil sie Nichtmuslime sind/waren?

Und das ist die große Lektion: Letzten Endes gründen islamische Vorstellungen von „Gerechtigkeit“ auf einer einfachen Gegensätzlichkeit: Wann immer Muslime erobern, niedermetzeln, unterjochen und Land stehlen – dann ist das gerecht; wann immer sie unter „ungläubiger“ Obrigkeit leben müssen, ist das ungerecht. Daher der aggressive Hass auf Israel.

übersetzt von heplev


Autor: Raymond Ibrahim
Bild Quelle: Symbolbild


Samstag, 07 Mai 2022

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