Der norwegische Botschafter Svein Sivje: Ein Opfer der israelischen Pressefreiheit?

Der norwegische Botschafter Svein Sivje:

Ein Opfer der israelischen Pressefreiheit?


Seine Exzellenz der norwegische Botschafter in Israel, Svein Sivje, hat auf seine doch reichlich fragwürdigen Ausführungen über „guten“ und „bösen“ Terror inzwischen schriftlich reagiert; in einem Leserbrief an Ma’ariv, der gleichzeitig eine Kundenbeschwerde zu sein scheint.

 

von Gerrit Liskow, z.Zt. Jerusalem

 

Es gibt, wir erinnern uns, nach Svein Sivjes Ansicht nämlich zweierlei Arten von Terror, „guten“ und „bösen“, wie gesagt, und jetzt raten Sie mal, welche von beiden welche ist, liebe Leserinnen und Leser; wer mehr als drei Versuche braucht, wird mit einem Gratis-Abo „junge Welt“ bestraft.

Die offizielle Version: Alles, was seine Exzellenz da von sich gegeben hat, war „off the record“ und „for later approval“ bestimmt.

Zu Deutsch: Es ist zwar so gesagt worden, hätte aber so nicht gedruckt werden dürfen! Und wenn doch, dann war es zumindest nicht „so“ gemeint – sondern ganz anders (aber wie?).

Und jetzt kommt der Clou: Das, so beklagt sich Sevein Sivje, versteht sich doch von selbst! Jedenfalls entspricht es den „Spielregeln“ und „journalistischen Standards“, die er von zuhause und auch sonst „gewohnt“ ist.

Was, nebenbei gesagt, ein überaus interessantes Licht auf die „journalistischen“ Gepflogenheit der norwegischen Presse wirft; und vielleicht nicht nur auf die.

Von den „Gepflogenheiten“ des norwegischen Diplomatie ganz zu schweigen, denn anscheinend fehlte da ein entscheidender Hinweis in den Unterlagen, die zur Vorbereitung auf seinen Einsatz als Botschafter in Tel Aviv rausgingen: Dass es in Israel so etwas wie Pressefreiheit gibt; der deutschen Botschaft wäre das ganz sicher nicht passiert, zumindest nicht in dieser Form.

Und nun rudert Sven Sivje rückwärts durch schwere See, die wohl doch etwas mehr als nur ein Sturm im Wasserglas ist. Den ganzen Text gibt es hier: http://aro1.com/wp-content/Avi-Meshulam0001.jpg. In seiner Kundenbeschwerde schreibt der Norwegische Gesandte u.a. folgendes:

„Ich sprach mit Ihrem Reporter im Vertrauen und unter der Bedingung, dass jedwede Zitate vorab an mich geschickt werden müssen und meiner Freigabe bedürfen. Dieses Interview wurde jedoch abgedruckt, ohne dass es mir vorher gezeigt worden wäre. Das entspricht nicht den Normen, die ich aus meinem eigenen Land gewohnt bin, oder aus anderen Stationen.“

Norwegen, und darauf sei hier nur ganz am Rande hingewiesen, liegt – nach Angaben der Press Freedom Index von „Reporter ohne Grenzen“ bei der Pressefreiheit auf Platz 1 in der Welt – und Israel auf Platz 132.

http://de.wikipedia.org/wiki/Press_Freedom_Index

Nun ja, „Reporter ohne Grenzen“ haben offensichtlich dieselbe Definition von „Pressefreiheit“, wie seine Exzellenz der Norwegische Gesandte in Israel, den man vergessen hatte zu warnen, auf wen und was er sich da überhaupt eingelassen hat und der nun sauer ist, weil er mit den Fingern in der Keksdose erwischt worden ist.

 

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Autor: haolam.de
Bild Quelle:


Freitag, 29 Juli 2011

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