Verzweiflung, Hunger, Hoffnungslosigkeit: Gaza zerfällt – und Hamas verteidigt nur sich selbstVerzweiflung, Hunger, Hoffnungslosigkeit: Gaza zerfällt – und Hamas verteidigt nur sich selbst
Zwei Jahre nach Kriegsbeginn ist der Alltag im Gazastreifen zu einem einzigen Überlebenskampf verkommen. Während Zehntausende verzweifelt um Nahrung, Unterkunft und Würde ringen, versucht Hamas, das Elend in Propaganda zu verwandeln – und entlarvt sich dabei selbst.
Die Szenerie, die sich derzeit im Herzen von Gaza abspielt, ist nichts weniger als apokalyptisch. Was früher ein beengter, aber bewohnter Streifen Land war, ist heute ein verwüstetes, durchgeschütteltes Trümmerfeld – ein Lebensraum, in dem Hunger, Angst und Entwurzelung den Alltag prägen. Nach fast zwei Jahren Krieg ist der Gazastreifen nicht nur physisch zerstört – er ist moralisch ausgehöhlt. Es gibt keine funktionierende Gesellschaft mehr, keine Zivilität, keine Hoffnung. Stattdessen gibt es Zelte, in denen Kinder ohne Wasser verdursten, Lebensmittel, die zum Preis eines Goldbarrens verkauft werden, und eine Terrororganisation, die das Elend zu instrumentalisieren versucht – ohne Scham, ohne Mitgefühl, ohne jedes Verantwortungsbewusstsein.
Zerfall unter den Augen der Welt
In der vergangenen Woche allein flohen laut lokalen Quellen rund 2.500 Menschen aus dem Norden des Gazastreifens in Richtung Westen – insbesondere in die Stadt Gaza, in der Hoffnung, dort Schutz zu finden. Was sie vorfanden, war keine Rettung, sondern ein neuer Alptraum: aufgeblähte Zeltpreise, feindselige Aufnahme durch die verbliebene Bevölkerung, verweigerter Zugang zu Lebensmitteln. Ein Kilo Mehl kostet inzwischen 350 Schekel – umgerechnet mehr als 100 Dollar. Für viele schlicht unerschwinglich.
Der Schwarzmarkt blüht. Wer Bargeld abheben will, bekommt nur die Hälfte ausgezahlt – sofern überhaupt. Kinder leiden an Unterernährung, viele Familien essen einmal am Tag – wenn überhaupt. Unter diesen Bedingungen leben zehntausende Palästinenser in improvisierten Lagern – oder auf offener Straße, nachdem Regen, Hitze und Vernachlässigung ganze Zeltstädte zerstört haben. Allein im türkischen Lager in Khan Younis sollen laut Hilferufen 2.000 von 3.000 Zelten kollabiert sein.
„Wir hungern, damit Hamas überlebt“
Diese Realität wird nicht etwa von israelischen Quellen beschrieben, sondern von mutigen Stimmen aus Gaza selbst. Von Menschen, die ihre Kritik an Hamas mit ihrem Leben bezahlen. Einer von ihnen ist der junge Mann „S.“, der sich seit Beginn des Krieges gegen die Herrschaft der Terrororganisation ausspricht. „Ich hoffe nur, dass genug Mehl reinkommt, damit alle etwas zu essen haben. Niemand will Schokolade oder Fleisch – nur Brot“, sagt er. Und er beschreibt, was sich kaum mehr in Worte fassen lässt: Hunger, Hitze, Krankheiten, Hoffnungslosigkeit.
Ein anderer, junger Palästinenser schreibt auf Facebook: „Wir hungern, damit Hamas weiterleben kann – nicht damit die Heimat überlebt. Und kann eine Heimat auf leeren Mägen bestehen?“ Der Sarkasmus ist beißend, die Wut spürbar. Er verspottet die Führung der Terrororganisation: „Schaut euch Khalil al-Hayya an – der Mann hat nicht einmal einen Hals mehr, so fett ist er geworden. Und er will uns sagen, dass wir für die Sache leiden sollen?“
Diese Worte sind kein Einzelfall. Sie sind Ausdruck eines inneren Aufstands – eines Widerstands gegen die eiskalte, menschenverachtende Logik einer Führung, die ihre eigene Bevölkerung in Geiselhaft hält. Hamas hat es geschafft, aus einem humanitären Desaster eine politische Waffe zu machen. Sie kontrolliert die Verteilung von Hilfsgütern, entscheidet willkürlich, wer leben darf – und wer nicht. In Videos, die in den letzten Tagen über ihre Kanäle verbreitet wurden, sieht man unterernährte Kinder und lange Schlangen vor Essensausgaben – nicht etwa als Weckruf, sondern als PR-Kampagne.
Interner Zerfall in der Hamas-Führung
Doch auch innerhalb der Hamas-Führung selbst brodelt es. Der palästinensische Journalist Abdel Bari Atwan spricht offen von einer inneren Zerreißprobe. Interne Wahlen, Machtkämpfe und wachsender Frust über das eigene Versagen lassen die Einheit der Organisation bröckeln. In einem Artikel beschreibt er, wie die Meinungsverschiedenheiten inzwischen „ein beispielloses Ausmaß erreicht“ haben – ein Zustand, der den strategischen Zusammenhalt der Organisation gefährdet. „Die Kombination aus interner Kritik, Machtkämpfen und äußeren Druck führt zu einer existenziellen Krise für Hamas“, schreibt Atwan.
Für die Bevölkerung bedeutet das keine Erlösung, sondern noch mehr Unsicherheit. Denn je mehr Hamas intern destabilisiert ist, desto härter schlägt sie nach außen. Kritiker werden verfolgt, Aktivisten verschwinden, und selbst einfache Demonstrationen gegen Hunger werden als feindliche Akte behandelt. Die Führung agiert wie ein paranoider Überlebender, der bereit ist, sein eigenes Haus niederzubrennen, um einen Feind zu vernichten, der längst nicht mehr vor der Tür steht – sondern im Spiegel.
Wer hilft, wer schweigt, wer profitiert
Während all dies geschieht, bleibt die internationale Reaktion beschämend zurückhaltend. Viele Medien übernehmen unreflektiert die Bilder und Narrative von Hamas – ohne zu fragen, wer sie produziert hat, wer davon profitiert und wer unter ihnen leidet. Die humanitäre Krise in Gaza ist real. Aber ihre Ursachen liegen nicht ausschließlich in äußeren Umständen, sondern ganz wesentlich in der zynischen, korrupten und brutalen Politik einer Führung, die ihre eigene Bevölkerung seit Jahren als Schutzschild missbraucht.
Israel liefert weiterhin Hilfsgüter – unter Lebensgefahr für die eigenen Soldaten. Doch solange Hamas die Verteilung kontrolliert, wird das Leid bleiben. Gaza braucht keine Hilfskonvois, die zu neuen Propagandaaufnahmen werden – sondern eine echte Befreiung: von Hunger, von Angst, von Hamas.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Sonntag, 20 Juli 2025