Islamischer Staat formiert sich im Nordirak neu

Islamischer Staat formiert sich im Nordirak neu


Ein Ministeriumsbeamter in Irakisch-Kurdistan warnte am Dienstag vor der wachsenden Stärke und der Reorganisation des Islamischen Staates im Nordirak, insbesondere in den zwischen Erbil und Bagdad umstrittenen Gebieten.

Islamischer Staat formiert sich im Nordirak neu

„Es gab etwa 15 Vorfälle zvon 1. Januar bis jetzt, die meisten von ihnen fanden in [umstrittenen] Regionen wie Diyala, Kirkuk, Salahaddin statt“, sagte der stellvertretende Peshmerga-Minister Sarbast Lazgin am Dienstag gegenüber Hawraz Gulpy von Rudaw. „Einige dieser Angriffe waren effektiv, es waren starke Angriffe. ISIS ist stärker geworden, sie sind reorganisiert. Neue Leute haben sich ihnen angeschlossen“, die aus Syrien in den Irak eingedrungen seien, behauptete Lazgin.

Sie treten „meistens südlich [des Berges] Qarachogh“ auf, sagte er und fügte hinzu, dass ISIS-Kämpfer manchmal in den Uniformen irakischer Soldaten oder der Bundespolizei gesichtet werden.

Nach ihrer Niederlage im Irak im Dezember 2017 sind Überreste der Gruppe zu früheren Aufstandstaktiken zurückgekehrt: Sie überfallen Sicherheitskräfte, entführen und exekutieren mutmaßliche Informanten und erpressen Geld von der Landbevölkerung. (…)

Srood Salih, ein Peshmerga-Kommandant, schilderte am Dienstag, wie ISIS unter den Bewohnern der umstrittenen Gebiete – wo die Spannungen zwischen der Regierung in Bagdad und der kurdischen Regionalregierung (KRG) die Sicherheit brüchig gemacht haben – sein Unwesen treibt: „Die Menschen [in den umstrittenen Gebieten] sind arm, sie leben von der Landwirtschaft. … Wenn die Bauern ihnen kein Geld geben oder ihnen nicht helfen, dann töten sie sie oder brennen ihre Höfe nieder“, sagte der Kommandeur.

Die IS-Kämpfer setzen die ohnehin notleidende Bevölkerung unter Druck, indem sie finanzielle Hilfe im Namen der Zakat (Almosen) verlangen und Gewalt ausüben, um diese auch zu erhalten (…)

Der Islamische Staat hat sich zu einem Doppel-Selbstmordanschlag auf dem Tayaran-Platz im Zentrum von Bagdad am 21. Januar bekannt, bei dem mehr als 30 Menschen getötet und 110 verletzt wurden. Nach Angaben seiner Propagandaagentur Amaq verübte die Terrorgruppe im Jahr 2020 1.422 Anschläge im Irak, wobei die meisten Anschläge in der Provinz Diyala verzeichnet wurden. Insgesamt 2.748 Menschen wurden dabei getötet, erklärte Amaq Anfang des Monats.

(Aus dem Artikel ISIS is regrouping, gaining strength in Iraq’s disputed territories: Peshmerga ministry official“, der bei Rudaw erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber von Mena-Watch.)


Autor: Mena-Watch
Bild Quelle: Archiv


Montag, 01 Februar 2021

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