Wann ist ein Journalist kein verlässlicher Augenzeuge?

Wann ist ein Journalist kein verlässlicher Augenzeuge?


Wer qualifiziert sich als verlässlicher Zeuge, der Licht auf ein dusters oder unbegründete, bestimmte Ereignisse in einem heftig umstrittenen Konflikt wirft? Insbesondere: Wer qualifiziert sich als verlässlicher Zeuge, wenn es um gewalttätige Zusammenstöße an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen geht?

Wann ist ein Journalist kein verlässlicher Augenzeuge?

Von Tamar Steinthal, JNS.org

Trotz der jüngsten Erosion des öffentlichen Vertruaens in die Medien betrachaten vermutlich viele Leser Journalisten als vertrauenswürdige Augenzeugen. Journalisten sind verpflichtet sich über ihre persönlichen oder nationalen Interessen zu erheben und Ereignisse unvoreingenommen zu berichten.

Wenn also ein Bericht in den Nachrichten einen Augenzeugen zitiert, der Journalist ist, dann hat dessen Aussage mehr Gewicht als die eines durchschnittlichen Beobachters.

Doch was, wenn dieser Journalist, in seiner Muttersprache und Englisch lesenden Nachrichtenkonsumenten nicht bekannt, was, wenn die Quelle Terroranschläge lobt, bei denen unschuldige Betende während ihrer Gebete massakriert werden?

Ist dieser angebliche Augenzeuge glaubwürdig?

Das sind keine hypothetischen Fragen.

Am 11. Dezember berichtete das von der Hamas betriebene Gesundheitsministerium des Gazastreifens, der 4-jährige Ahme Abu Abed starb, nachdem er bei Protesten an der Grenze zu Israel am Freitag zuvor von israelischem Gewehrfeuer verletzt wurde. Das Ministerium hat eine auffallende Geschichte die Verantwortung für Kinder-Todesfälle Israel anzulasten und dann später zurückzurudern, wenn mehr Informationen autauchen.

Vielleicht mit dieser Geschichte im Hinterkopf berichtete Agence France Presse verhalten über Abu Abed: „Es war nicht klar, warum das Kind zu den Grenzprotesten mitgenommen wurde und s gab keine unabhängige Bestätigung der Umstände.“

Die Associated Press („Gaza officials: 4-year-old boy dies from Israeli fire“) ihrerseits versuchte offenbar ein paar weitere Informationen einzufügen, als sie berichtete: „Der Journalist vor Ort, Hassan Islaieh [sic] sagte Dienstag, der Junge war bei seinem Vater und Dutzenden weiterern Protestlern, als er am Freitag von Geschosssplittern getroffen wurde. Er sagte, der Junge sei etwa 20 Meter vom Zaun enternt gewesen.“

Nach Angaben von Electronic Intifada ist Isleih „ein Kameramann von Quds TV“, das an die Hamas angeschlossen ist. Wenn das stimmt, dann kann Isleih kaum eine unabhängige Bestätigung der Behauptungen der Hamas anbieten. AP gab keine Informationen über Isleihs Zugehörigkeit weiter, weder über die berufliche noch die ideologische.

Ein Überblick zu seinem Twitter-Konto offenbart, dass Hassan Isleih sich offen mit der politischen Plattform der Hamas und ihrem Antisemitismus identifiziert, der Terroristen preist und Freude über die Ermordung unschuldiger und unbewaffneter Israelis bekundet.

Auf Twitter preist Isleih die Täter des Har Nof-Massakers, bei dem im November 2015 fünf Zivilisten während des Gebets in einer Synagoge und ein Polizist ermordet wurden: „Die Moscheen des Gazastreifens verkündet Allahu Akbar, während sie unser Volk segnen und unsere Ummah [die arabische Nation/die Gemeinschaft der muslimischen Gläubigen] mit dem erlesenen Akt des Märtyrertums in Jerusalem, es gibt Gebiet im Gazastreifen und Rafah, die aus Freude über das Ereignis Süßigkeiten verteilen.“

Würde die Associated Press einen israelischen Medienschaffenden , der Baruch Goldsteins Massaker an unschuldigen muslimischen Betenden preist, als glaubwürdige Quelle zur Untermauerung eines israelischen Vorwurfs über palästinensische Strafwürdigkeit betrachten?

Isleih bekundete auch Freude und Zufriedenheit über die Ermordung der Zivilisten Nehemia Bennett und Aharon Lavie, die in Jerusalems Altstadt erstochen wurden. Als Kommentar ihrer Beerdigungen im Oktober 2015 twitterte er: „Jammern und Weinen während der Zeremonien der bei dem Messerangriff getöteten Zionisten von gestern durch den Märtyrer-helden Mohannad Al-Halaby „#Ein Anblick, der die Herzen erleichtert“ – In Reaktion auf die Beerdigungen der Zivilisten Nehemia Bennett und Aharon Lavie

Nicht nur tote Juden löst hasserfüllte Kommentare des Reporters aus dem Gazastreifen aus. Im Oktober 2016 beschwerte sich Isleih über die Zahl der Juden, die ihm in den sozialen Medien folgen: „Ich habe jetzt jede Menge Kommentare von Juden auf meiner Facebook-Seite, zu den Bildern und den Live-Berichten er Bombardierungen, die Seite bekommt jetzt viele Anzeigen, möge Gott uns helfen.“

Isleih lehnt Israels Rechtmäßigkeit ab, bezeichnet es verschiedentlich mit Anführungszeichen („Israel“) oder als „zionistisches Gebilde“, dessen Journalisten „die Medien der Feinde“ sind.

Es überrascht daher nicht, dass er auch jüdische Geschichte bestreitet; im Mai 2018 twitterte er: „Die angeblichen ‚Tempelorganisationen‘, die sogenannten, fordern ihre Helfer auf in nie da gewesenen Zahlen an der Stürmung der gesegneten Al-Aqsa-Moschee zum sogenannten ‚Jahrestag der Einigung Jerusalems‘ (der Naksa) teilzunehmen.“ [Anmerkung CAMERA: Es ist auf Arabisch eine normale Hinzufügung zum Wort „Tempel“ implizieren, dass es diesen nie gab.] Palästinensische Propagandisten bezeichnen den Tempelberg besuchende Juden als „Stürmung der Moschee“.

In den letzten Tagen twitterte Isleih einen Aufruf zur Gewalt; er schrieb im Dezember 2018: „Baut euch aus Olivenbäumen eure Steinschleudern/ verteidigt euer Land/ Werdet wütend für eure Alqa und Ehre/ werft Steine auf euren Feind, habt keine Angst/ euer Volk ist standhaft direkt an euren Wurzeln/ Morgen Jeruslaems“.

Während Redakteure dürft nichts von diesen Informationen als für die Glaubwürdigkeit des Journalisten für relevant halten, ihre Leser aber sehr wohl.

Die Glaubwürdigkeit eines Journalisten wird durch die Tatsache weiter kompliziert, dass es, anders als in anderen Berufen wie Jura oder Medizin, keine formellen beruflichen Kriterien gibt, um sich als Journalist zu qualifizieren. Als Ergebnis davon können selbst Terroristen Journalisten sein und haben das fälschlich behauptet.

Wenn Presseorgane ihren Lesern Transparenz bezüglich ihrer Quellen verweigern, haben Nachrichtenkonsumenten recht auf der Hut zu sein, was die Glaubwürdigkeit von Journalisten angeht, die als Augenzeugen zitiert werden.

 

Übersetzt von Heplev -


Autor: Heplev
Bild Quelle:


Freitag, 11 Januar 2019

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