Warum Antisemitismus und `Islamophobie´ nicht in einem Topf Platz haben

Warum Antisemitismus und `Islamophobie´ nicht in einem Topf Platz haben


Der synonyme Gebrauch der Begriffe Antisemitismus und Islamophobie und eine damit vorgetäuschte homogene Opfergruppe blockiert Erkenntnis. Diesen Zustand bewusst herbeizuführen und dann noch zu pflegen, ist eine subtile, verdeckte Form der Verbreitung von Unwahrheiten.

Warum Antisemitismus und `Islamophobie´ nicht in einem Topf Platz haben

Ein Gastbeitrag von Josef Hueber

Als politische Methode der Manipulation öffentlichen Denkens zur Legitimation der eigenen politischen Irrfahrt ist sie im Dauereinsatz gegenwärtiger Merkel-Politik und deren liebedienerischer Medien. Eine Schärfung der Wahrnehmung mittels einer Scheidung der Begriffe ist überfällig.

Vernebelung statt Klartext

Antisemitismus, Rassismus und Islamophobie sind mittlerweile ein Triptichon der politischen Argumentation, wenn es politisch-gesellschaftlich brennt. Selbst Juden werden dann in die Gemeinschaft der Opfer von Phobikern hineinzitiert, obwohl man dies (wegen Israel) eigentlich nicht so gerne tut.

Das bringt freilich argumentative Vorteile. Zum einen verschwindet die abscheuliche Einmaligkeit des wieder erstandenen Antisemitismus und das Gesicht der politisch  dafür Hauptverantwortlichen aus dem Blickfeld. Zum andern wird die größte Gruppe der Antisemiten, da sie ja angeblich selbst zur Opfergruppe gehört, in der Wahrnehmung relativiert. Kann jemand, so soll man sich fragen, vorrangig ursächlich für den grassierenden Antisemitismus sein, der – gemeinsam mit den Juden – selbst Opfer anwachsender Phobien ist?

Die Geburtsstunde der Islamophobie – der Kampfbegriff als Schutz vor Kritik (Übersetzungen vom Autor)

Teil 1: die Muslimbrüder 

Die britische Journalistin Melanie Philipps spricht in einer Kolumne („The dangerous drive to correlate Islamophobia with anti-Semitism“) von der Gefahr, Islamophobie und Antisemitismus als Äquivalente zu verwenden:

Worin liegt nach Einschätzung der Autorin die Gefahr angeblicher Parallelen?

Der Kern ihrer Aussage lässt sich thesenhaft  so darstellen:

Es ist moralisch indiskutabel und gefährlich („morally bankrupt and dangerous“), die Begriffe Antisemitismus und Islamophie gleichzusetzen. Der Begriff Islamophobie ist eine Wortschöpfung der  Muslimbrüderschaft, der geprägt in der Absicht, den (fälschlich unterstellten) Nutzen, den die Juden aus dem Begriff Antisemitismus ziehen, auch für sich zu beanspruchen:  Schutz vor Kritik. Der Vorwurf der Islamophobie, so hoffte man, bringe so jede legitime Diskussion über Missstände in der islamischen Welt zum Schweigen. Was  mittlerweile auch eingetreten ist.

Teil 2: der Fall Omar Illhan

Die in Somalia geborene US Kongress-Abgeordnete Omar Illhan, in Erscheinung getreten mit  antisemitischen Äußerungen, geriet schon 2016 in die Kritik wegen Bigamie und Einreisebetrugs. Sie bezichtigte daraufhin die investigativen Journalisten der „Islamophobie“.  Sie vertrat die These,  dass Muslime grundsätzlich als Antisemiten bezeichnet würden, nur weil sie Muslime seien. Diese wirklichkeitsferne Behauptung hatte zur Folge, so M. Phillips, dass zunehmend jeder als islamophob galt, der  muslimischen Antisemitismus thematisierte. Das Phänomen selbst werde, so die Autorin, damit tabuisiert. („This twisted claim is a way of making Muslim anti-Semitism unsayable.“)

Teil 3 : die Vereinten Nationen 

Die Vereinten Nationen, in Zusammenarbeit mit der „Organisation of Islamic Cooperation“ kämpfen dafür,  „jegliche Wortwahl zu sanktionieren, die Muslime als beleidigend empfinden.“ Der pakistanische Botschafter behauptete sogar, dass Islamophobie „heute der am weitesten verbreitete Ausdruck von Rassismus und Hass gegen ‚andere‘ “ sei.

Abgesehen davon, so M.Phillips, dass der Islam keine Rasse, sondern eine Religion ist, wurde durch eine Studie der Universität Oslo im Jahr 2018 nachgewiesen, dass in Skandinavien, Deutschland , Großbritannien und Frankreich die meisten antisemitischen Gewaltdelikte von Muslimen begangen wurden. Es sei also gefährlich, wenn der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, zwar „weiterhin antisemitischen Rassismus und andere Formen des Hasses“ an den Pranger stelle, aber auch bereit sei, „jede Kritik am Islam unter genau dieser Vorgabe zu untersagen.“

Antisemitismus  im Licht der Tabuisierung von Islamkritik

In der Tabuisierung von Kritik an muslimischem Antisemitismus  sieht Phillips die eigentliche Ursache  für die zunehmende Akzeptanz des westlichen Antisemitismus und seiner Varianten Anti-Zionismus sowie die Dämonisierung und Delegitimierung des Staates  Israel.

Muslimischer Antisemitismus formuliert  ganz offen, dass es  in erster Linie nicht um Israel, sondern um die Juden geht. Der Anführer der Hisbollah (von der Bundesregierung nicht als Terrororganisation einzustufen), Hassan Nasrallah (zitiert nach M. Phillips):

„Wenn wir die ganze Welt nach einem feigeren, verachtenswerteren, schwächeren Menschen in Psyche, Geist, Ideologie und Religion suchen würden, würden wir niemanden wie den Juden finden. Ich sage nicht den Israeli.“

Eine entsprechende Äußerung über Muslime von jüdischer Seite gibt es nicht.

 

Foto9: Wenn es gegen Israel geht, entstehen ganz eigene Allianzen zwischen rechtsextremen Ideologen und Islamisten


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot


Sonntag, 01 Dezember 2019