Homophobie und Antisemitismus sind überwindbar: Erfolgreiche Arbeit mit Kiez-Jugendlichen in Berlin-Wedding

Homophobie und Antisemitismus sind überwindbar:

Erfolgreiche Arbeit mit Kiez-Jugendlichen in Berlin-Wedding


Erfolgreiche Arbeit mit Kiez-Jugendlichen in Berlin-Wedding

Der Berliner Stadtteil Wedding gilt - zumindest in nicht unerheblichen Teilbereichen - als einer der "Problembezirke" in der Bundeshauptstadt. Hohe Arbeitslosigkeit, mangelnde Perspektiven und die Agitationsarbeit fundamentalistischer Islamisten gerade unter Jugendlichen aus Familien mit Migrationshintergrund verschärfen die Situation. Unter der Kiezjugend sind nicht nur, aber doch stark Antisemitismus und Homophobie verbreitet.

Hier setzt der Berliner Sportverein "Roter Stern Berlin 2012 e.V." an , mit praxisorientierter Arbeit und innovativen Angeboten an die Jugendlichen im Kiez - direkt vor Ort, unkompliziert, mit niedriger Hemmschwelle und doch mit einem klaren Ziel: Das Zusammenleben ganz unterschiedlicher Menschen neben- und miteinander zu ermöglichen, Perspektiven zu vermitteln, und dabei auch noch etwas für die Gesundheit zu machen.

Das man sich im "Roten Stern Berlin" am einzelnen Menschen und gegenseitigem Respekt orientiert, macht auch die Selbstvorstellung des Vereins mit den darin aufgeführten Grundsätzen deutlich:

Wer wir sind und was wir (nicht) wollen
Wir sind Angestellte, Arbeiter, Arbeitslose, Bauern, Intellektuelle, Schüler, Selbstständige, Studenten, charmant, gesellig und vielseitig – trotz und gerade wegen unserer Unterschiede sind wir alle Mitglieder im Roten Stern Berlin.
Sport ist in der Realität leider noch viel zu oft ein Ort von Ausgrenzung und Diskriminierung. Wir finden diese Situation unhaltbar und möchten Trends wie diesen entgegenwirken. Denn unserer Auffassung nach gilt insbesondere im sportlichen Bereich: Menschen verbindet mehr als sie trennt. Und weil dem so ist, nutzen wir unsere Vielfältigkeit als Stärke für das Gestalten von sportlichen und politischen Aktivitäten.
Unsere Angebote sind so zahlreich wie unsere Interessen. Der Grundsatz ist jedoch stetig ein solidarisches Miteinander. Wir engagieren uns bewusst gegen Diskriminierung aller Art und benennen Probleme dort wo sie auftreten. Gegner sind eben nicht Homosexuelle, Migranten, Religiöse oder Behinderte, sondern sportlich jene, die das andere Trikot tragen. Wir möchten mit unserem Selbstverständnis insbesondere die Verhältnisse in der Sportwelt umkrempeln und für ein pluralistisches miteinander streiten.
Aktuell setzen wir das vor alle Dingen in den Disziplinen Schach, Skat, Fußball und Selbstverteidigung um. Machst auch du mit, so könnte sich das Angebot schnell erweitern! Darüber hinaus freuen sich die schon bestehenden Arbeitsgemeinschaften immer über neue Akteure die nur reinschnuppern oder mitmachen wollen.
Wenn auch du nun Lust bekommen hast, dich nicht nur sportlich zu engagieren, dann melde dich doch bei uns – wir freuen uns auf dich!

 

Und daß das alles nicht nur abstrakte, wohlklingende Theorie, sondern auch erfahrbare Praxis ist, machen nicht nur die lesbische Trainerin und ihre Freundin oder das schwule Pärchen deutlich, die nicht nur toleriert, sondern eben akzeptiert und als etwas völlig normales angesehen werden. Natürlich können Vorurteile nicht von einer Minute auf die andere überwunden werden - aber die Erfahrung macht deutlich: Antisemitismus und Homophobie, Behindertenfeindlichkeit und Rassismus sind überwindbar, Perspektiven und ein Miteinander sind möglich.

 

Jörg Fischer-Aharon - Foto: Banner der aktuell laufenden Aktionstage gegen Diskriminierung, die vom Roten Stern Berlin 2012 e.V. unterstützt werden.

 

Link zum Thema:


Autor: haolam.de
Bild Quelle:


Mittwoch, 24 Oktober 2012

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