`Siedler, Siedler´- Hysterie: BiBi liest Merkel die Leviten

`Siedler, Siedler´- Hysterie:

BiBi liest Merkel die Leviten


BiBi liest Merkel die Leviten

Binjamin Netanjahu hat bei seinem Besuch in Berlin gegenüber Angela Merkel deutliche Worte gefunden:

“Ich denke, es gibt in manchen Teilen Europas eine Bereitschaft, immer das schlechteste über Israel anzunehmen. Das ist seit vielen Generationen Teil unserer Geschichte in Europa. Die Leute glauben unfassbare Dinge über die Juden, und manche über den jüdischen Staat. Was ist denn unser großes Verbrechen? Wir bauen in den Gebieten, die in einem Friedensabkommen bei Israel verbleiben werden. Das ist das Land, in dem die Juden seit fast 4000 Jahren leben. Wir reden über Vororte, die zum Jerusalemer Stadtgebiet gehören. Hier wird keine Landkarte verändert oder irgendetwas präjudiziert. Es gibt da eine Überempfindlichkeit.”

Es ist wahr, es gibt kaum noch neutrale Beobachter in dem Konflikt. Es herrschen erschreckende Einseitigkeiten vor. Kevin Zdiara spricht vollkommen zurecht von einem “schlechten Witz”:

“Die Reaktionen der europäischen Regierungen auf die Ankündigung Israels, in der Stadt Maaleh Adumim 3.000 Wohnungen zu bauen, war an Schärfe nicht zu überbieten. Nicht nur bestellten Frankreich, Spanien, Dänemark, Schweden und das Vereinigte Königreich den israelischen Botschafter ein, kurzzeitig sah es so aus, als würden Franzosen und Briten ihre Botschafter aus Israel sogar abziehen.

Das sind heftige diplomatische Maßnahmen. Wann in den letzten 20 Jahren hat man Vergleichbares im Konflikt zwischen den Palästinensern und Israel erlebt? Wann musste die palästinensische Seite solche Demütigungen über sich ergehen lassen? Schlimmer noch: als die Palästinenser in der letzten Woche durch ihre Initiative zur Statusaufwertung bei den Vereinten Nationen die zukünftigen Grenzen eines Palästinenserstaats präjudizierten und dadurch Verhandlungen mit Israel vorgriffen, sowie die Oslo-Abkommen brachen, hoben exakt dieselben Staaten ihre Hände zur Zustimmung.

Zusätzlich ist der vermeintliche Auslöser dieser unverhältnismäßigen Reaktionen denkbar unangebracht. Die „Siedlung“ Maaleh Adumim befindet sich gerade einmal 7 Kilometer von Jerusalem entfernt, 40.000 Menschen wohnen und leben dort. Die Beschreibung „Siedlung“ soll vor allem dazu dienen, die Bewohner zu delegitimieren und zu entmenschlichen. Es soll der Eindruck vermittelt werden, als handele es sich ausschließlich um Waffen schwingende, Palästinenser drangsalierende Fanatiker. Die Beschreibung als „Siedlung“ und „Siedler“ reicht mittlerweile in Europa aus, um die Menschen in diesen Gebieten auf eine Stufe mit den schlimmsten Menschheitsverbrechern zu stellen.”

Für den Judenhass ist der Ruf “Siedler! Siedler!” heute das, was für den Frauenhass damals “Hexe! Hexe!” war. Es reicht schon der Vorwurf und die Scheiterhaufen brennen. Die allgemeine Stimmung zu Israel hat eine Hysterie erreicht, wie sie durchaus mit der Inquisition zu vergleichen ist. Damals hatten Frauen kaum eine Möglichkeit, gehört zu werden, heute sind es Israelis. Netanjahu hat diese Phänomen mit folgenden Worten auf den traurigen Punkt gebracht:

“Die Israelis sollten es inzwischen gewohnt sein, von den Europäern nicht fair angehört zu werden. Dabei sind wir das einzige Land, dem mit Genozid gedroht wird. Wir haben Gebiete direkt neben unseren Städten aufgegeben. Gebiete, die dann von Verbündeten des Iran übernommen wurden.”

Fairness und Neutralität ist wahrlich ein Fremdwort in dem Konflikt. Medienübergreifend werden Propagandavokabeln übernommen, die alles andere als neutral sind. Israel wird zum “ewigen Besatzer” er- und Palästinenser zu “ewigen Flüchtlingen” verklärt. Für viele scheint klar zu sein: “Der ist Schuld am Kriege!”

Kevin Zdiara aber ist ein Mensch, der sich dem tobenden und “Siedler! Siedler!”-brüllenden Mob entgegenstellt und an die Macht der Worte und Aufklärung glaubt, in dem er das zum Sündenbock deklarierte Israel verteidigt:

“So riet die Genfer Initiative, deren Ansatz von Israel-Kritikern immer wieder als ein Ideal für ein Friedensabkommen herangezogen wird, dazu, Maaleh Adumim Israel zuzuschlagen. Ja, sogar Jassir Abed Rabbo, Mitglied des Exekutivkomitees der PLO sowie zahlreiche andere Palästinenser unterstützten diese Vorschläge der Genfer Initiative. Und jetzt sollen die israelischen Baupläne für die Stadt, die auch nach einem zukünftigen Friedensvertrag zu Israel gehören wird, den Friedensprozess gefährden? Das ist wohl eher ein schlechter Witz auf Kosten des jüdischen Staats.

Auch die Argumente, die ins Feld geführt werden, um die gespielte Empörung zu untermauern, halten einer Überprüfung nicht stand. So soll der Ausbau dieses Gebiets das Westjordanland angeblich in zwei Teile zerschneiden und dadurch einen zusammenhängenden Palästinenserstaat verunmöglichen. Doch von Maaleh Adumim zu Jordanien sind es noch 20 Kilometer, ohne ein einziges israelisches Gebäude oder etwa eine israelische „Siedlung“. Die Einheit eines zukünftigen Palästinenserstaats ist also keineswegs in Gefahr. Insbesondere wenn man bedenkt, dass Israel an der engsten Stelle ebenfalls nur 15 Kilometer breit ist. Es stimmt, die Inkorporierung Maaleh Adumims in den Staat Israel würde den Reiseweg der Palästinenser von Bethlehem nach Ramallah erschweren, aber sie würde das Westjordanland nicht zerschneiden. Die Palästinenser müssten um die israelische Stadt herumfahren. Die kürzere Variante, indem eine palästinensische Straße über oder unter der israelischen Verbindungsstraße verläuft, hatten übrigens die Palästinenser in Verhandlungen mit dem israelischen Premier Olmert 2008 abgelehnt.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die geplanten Baumaßnahmen die Palästinenser vom arabischen Teil Jerusalems abschneiden würden. Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass das kompletter Unfug ist. Die arabischen Viertel in Ost-Jerusalem wie Jabal Mukkabir oder Abu Dis grenzen weiterhin an das Westjordanland und werden dies auch in Zukunft tun. Daran ändern die geplanten Wohnungen in Maaleh Adumim absolut nichts. Außerdem kann man es Palästinenser wohl zumuten, durch jüdische Viertel zu fahren, genauso wie man es jüdischen Israelis zumuten wird, durch arabische Viertel zu fahren. Nur wenn man davon ausgeht, dass Jerusalem eine segregierte Stadt zu sein hat, wie es offensichtlich europäische Politiker tun, kann man fordern, dass Ost-Jerusalem ausschließlich arabisch sein darf.”

Danke Kevin Zdiara! Es gehört einiges dazu, in Zeiten der Hysterie die Vernunft zu behalten, vor allem wenn die größten und unverschämtesten Kritiker Israels immer und immer wieder behaupten, Freunde Israels zu sein. Aber die Männer, die damals Frauen als Hexen verbrannt haben, verstanden sich sicherlich auch als Freunde der Frauen und wurden nicht müde zu behaupten: “Wir lieben Frauen!” Es ist eben die typische Liebe mit der Eltern ihre Kinder verprügeln: “Das tut Vati und Mutti nämlich immer mehr weh als den Kindern selbst.”

Irgendwann in der Zukunft wird man vielleicht auf diese Zeit zurückblicken und sagen: “Anfang des 21. Jahrhunderts hatte der Israelhass so einen Höhepunkt erreicht, dass das Bauen von 3000 israelischen Wohnungen von der Weltgemeinschaft mehr kritisiert und verurteilt wurde als der Abwurf von 3000 Raketen auf Israel in nur wenigen Wochen.”

 

Tapfer im Nirgendwo - Foto: Binjamin Netanyahu (Foto: von Benjamin Netanyahu on September 14, 2010.jpg: US State Dept. derivative work: TheCuriousGnome (Benjamin Netanyahu on September 14, 2010.jpg) [Public domain oder Public domain], via Wikimedia Commons)

 

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Autor: haolam.de
Bild Quelle:


Donnerstag, 06 Dezember 2012

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