Was passiert im islamischen Nahen Osten, eine Einschätzung der Lage und AusblickeWas passiert im islamischen Nahen Osten, eine Einschätzung der Lage und Ausblicke
Kurdnet meldet heute offizielle türkische Verhandlungen mit Öcalan über die Möglichkeit, den bewaffneten Kampf zu beenden. Schon im November wurde gemeldet, dass die türkische Regierung sich eine Exillösung vorstellen könnte. Ob indes Öcalan überhaupt noch der richtige Verhandlungspartner ist, wird vielerorts bezweifelt. Die kurdische Bewegung ist zerspalten, trotz vieler guter Ansätze der Zusammenlegung der Interessen in einem Obersten Zentralrat der Kurden. Die Veränderungen im Nahen Osten, der Bürger- und Stellvertreterkrieg in Syrien und die instabile und bedrohliche Lage im Irak, ermöglichen einige neue Konstellationen und Entwicklungen geschwächter und gestärkter Gruppierungen . Die Kurden jedenfalls fallen mit den inzwischen selbst verwalteten Gebieten im Irak und Syrien
neue Optionen zu, erhöhen Ihre Stärke und Durchsetzungskraft. Gerade wurde eine kurzzeitig blutige Auseinandersetzung zwischen Perschmergatruppen Kurdistans und der irakischen Zentralregierung beigelegt. Dabei spielte der gerade erkrankte Präsident des Irak, der Kurde Talabani eine wichtige Rolle. Nach seinem Herzinfakt und seiner Genesung in Berlin wird er schnell im Irak schlichten müssen, denn die Gräben zwischen arabischen Schiiten und Sunniten und den mit den sekularen Kräften verbundenen Kurden werden immer größer. Aber auch die immense Aufrüstung und moderne Ausstattung der kurdischen Armee durch die Amerikaner , sowie der Schutz durch die USA haben die Lage zugunsten der Kurden verschoben. Inzwischen stehen die Kurden unter Barzani und Talabani, sowie die PYD in Syrien als Garanten einer sekularen Entwicklung, hingegen Maleki als neuer Vasale des Iran, die sunnitischen Muslimbrüder im Nahen Osten und die Terroreinheiten des Iran, Hisbollah, Hamas und Fatah , aber auch der Iran selbst und Saudiarabien für eine radikale Islamisierung stehen.Gerade die Terrorgruppierungen geraten immer mehr außer Kontrolle und müssen gestopt werden. Das gilt auch für die PKK, die aber noch die Option einer diplomatischen Lösung hat. Jetzt brauchen die sekularen und demokratischen Kräfte, die demokratischen Oppositionen in den Ländern des Nahen Ostens und in der europäischen und amerikanisch/kanadischen Diaspora die massive Unterstützung der freiheitlichen westlichen Staaten. Selbst die Türkei steht in dem Konflikt nach innen und außen , eine Islamisierung durch Erdogan und die AKP , aber auch noch konservativerer Kräfte hinter ihm , wie Milli Gürüs , Fetullah Gülen und andere religiöse Nationalisten auszufechten. Der festgefahrene Verfassungsreformprozess ist ein Indiz dieser innerstaatlichen Kontroverse . Und zum Schluss sei noch erwähnt , dass die weitere Isolierung des Iran, der die Ursache , der Initiator des asymetrischen Krieges und Terrors ist, unumgänglich ist. Das Teheraner Regime steht mit dem Rücken an der Wand, die Phase der harten Repression Achmadineschads droht nun in eine noch brutalere Militärdiktatur ( Suleimani) ab zufallen, die sozialen und wirtschaftlichen Probleme werden für das implodierende Regime nicht mehr beherrschbar sein, das Volk steht kurz vor der nächsten revolutionären Erhebung zur Beseitigung der religiösen Diktatur.
Zerbricht Syrien, einigt sich die Mehrheit der Kurden und Sekularen im Irak gegen Maleki, öffnet sich Erdogan der Lösung seiner Minderheitenprobleme, ernüchtert sich die PKK und schlägt Mursi einen moderaten Weg ein, so wird auch die Diktatur der Mullahs beendet werden.Selbst an Saudiarabien wird die Geschichte nicht vorübergehen. Der Kampf zwischen Islamreform, Laizismus und Menschenrechte verachtendem Fundamentalismus ist längst entbrannt und wird sich demnächst entscheiden.Alle spielen dabei ihre Rolle , der Westen , wie Russland und China , wie die Staaten und Gruppen des Nahen Ostens und die Menschen selbst, entweder konstruktiv oder destruktiv. Doch wie hat schon der russische Außenminister gesagt: Politische Lösung oder die HÖLLE. Und die wird dann auch nicht vor den ungelösten Konflikten in der russischen Föderation halt machen.
Bezug:
ANKARA,— Turkey is holding talks with the Kurdish rebels´ jailed leader Abdullah Ocalan to press the autonomy-seeking guerrilla group to relinquish arms and end its decades-long conflict, a senior official was quoted as saying on Sunday, AP reported.
Büro für Menschenrechte und Minderheiten Angelegenheiten, Berlin / Foto: Kurdische und israelische Fahne (Foto: Büro für Menschenrechte und Minderheiten Berlin)
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Autor: fischerde
Bild Quelle:
Montag, 31 Dezember 2012
